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 Überwachung des gewählten Prognosemodells

Im Laufe der Zeit kann sich die Charakteristik einer Verbrauchsreihe ändern. Um solche Änderungen rechtzeitig zu erkennen, wird bei jeder Prognose ein sogenanntes Tracking-Signal berechnet. Diese Größe verknüpft Fehlersumme (FS) und mittlere absolute Abweichung (MAD) durch folgende Beziehung:

Tracking-Signal = | FS/MAD |

Die Fehlersumme ist die Summe aller Prognosefehler einer Vergangenheitsreihe. Der Prognosefehler wiederum ist die Differenz aus Prognosewert und dem tatsächlichem Verbrauchswert der gleichen Periode.

Die Fehlersumme ist ein Indiz dafür, ob die Vorhersage nach dem gewählten Prognosemodell noch akzeptiert werden kann.

Wenn ein Modell noch seine Gültigkeit hat, sich die Charakteristik der Verbrauchsreihe also nicht geändert hat, kann man nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß die Fehlersumme normal verteilt ist und tendenziell einen Mittelwert von Null hat.

Hat sich jedoch die Charakteristik der Verbrauchsreihe geändert, so wird die Fehlersumme ungleich Null. Um hier eine Grenze festlegen zu können, muß der errechnete Prognosefehler normiert werden. Deshalb berechnet das System neben der Fehlersumme als zweite Größe die mittlere absolute Abweichung (MAD). Dabei werden die Prognosefehler ohne Vorzeichen addiert und durch die Anzahl der Verbrauchswerte dividiert. Bei der Berechnung des MAD wird das Verfahren der exponentiellen Glättung erster Ordnung benutzt. Der dabei verwendete Glättungsfaktor ist der Deltafaktor.

Mit Hilfe des Quotienten aus Fehlersumme und MAD definiert das System nun eine Kenngröße, das Tracking-Signal, das es mit der im Materialstammsatz vorzugebenden Signalgrenze vergleicht. Bei Überschreitung der Signalgrenze durch das Tracking-Signal bekommt der Disponent in Form einer Ausnahmemeldung den Hinweis, daß das Prognosemodell überprüft werden muß.

Nach einem Modellwechsel oder einer Initialisierung des Prognosemodells wird die Fehlersumme automatisch auf Null und der MAD auf seinen Initialwert zurückgesetzt.

Die Signalgrenze wird vom System automatisch gesetzt. Der Vorschlagswert ist 4,00. Er kann jedoch bei der Pflege des Materialstammsatzes vom Disponenten überschrieben werden.