Die nachfolgend beschriebenen Funktionen können Sie in der Materialmengenberechnung immer dann nutzen, wenn Sie bei einer Berechnungen nicht auf Chargendaten zugreifen müssen. Wenn Sie in einer Berechnung Werte von Chargen berücksichtigen müssen, stehen Ihnen ergänzend die unter Materialmengenberechnung mit Chargendaten beschriebenen Funktionen zur Verfügung.
Damit Sie die Materialmengenberechnung in einem Planungsrezept nutzen können, muß zum Planungsrezept eine Fertigungsversion definiert sein.
Damit die Daten der Materialmengenberechnung aus einem Planungsrezept in den Prozeßauftrag übernommen werden, müssen Sie den Prozeßauftrag mit der zugehörigen Fertigungsversion eröffnen.
Damit Sie Eigenschaften von Materialien in der Materialmengenberechnung berücksichtigen können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
Die Eigenschaft muß numerisch erfaßbar sein.
Der Materialstammsatz oder die Stücklistenposition muß mit einer Klasse der Klassenart
Charge
klassifiziert sein.
Die Eigenschaft muß dieser Klasse als Merkmal zugeordnet und im Materialstammsatz oder der Stücklistenposition sowie in der Materialliste des Prozeßauftrags bewertet sein.
In der Materialmengenberechnung stehen Ihnen Daten aller Materialien, Vorgänge und Phasen zur Verfügung, die im Planungsrezept bzw. Prozeßauftrag verwendet werden. Sie erhalten
pro Vorgang die geplante Menge sowie ein Feld für ein beliebiges Zwischenergebnis
pro Phase die geplante Menge, ein Feld für den zu erwartenden Ausschuß sowie ein Feld für ein beliebiges Zwischenergebnis
pro Material die geplante Menge, alle numerischen Materialeigenschaften sowie ein Feld für ein beliebiges Zwischenergebnis
Bei Materialien, für die Sie die Chargenfindung nutzen, erhalten Sie in der Materialmengenberechnung
für den Summensatz (Zeile 4 des nachfolgenden Beispiels) eine Zeile mit der Originalmenge der Materialposition
für die Chargen (Zeile 5 bis 7 des nachfolgenden Beispiels) je eine Zeile mit der übernommenen Chargenmenge
Für Materialeigenschaften erhalten Sie
im Planungsrezept den Wert aus der Stückliste oder - falls dieser fehlt - den Wert aus dem Materialstammsatz
im Prozeßauftrag den Wert aus der Materialliste des Auftrags oder - nach der Chargenfindung - den Wert der übernommenen Chargen
Bei Mehrfach- oder Intervallbewertung wird der niedrigste Wert übernommen.
Achtung
Nach der Chargenfindung steht im Summensatz normalerweise weiterhin der Planwert aus der Materialliste. Wenn dem Merkmal keine Einheit zugeordnet ist, erhalten sie jedoch statt dessen die Summe der Chargenwerte.
Beispiel: Daten der Materialmengenberechnung
Formeln können Sie zu folgenden Feldern hinterlegen:
den Mengenfeldern der Materialien, solange die Chargenfindung noch nicht ausgeführt wurde
den Mengenfeldern der Vorgänge
den Mengen- und Ausschußfeldern der Phasen
dem Feld
Zwischenergebnis
von Materialien, Vorgängen und Phasen
Dieses Feld hat keine direkten Auswirkungen auf das Mengengerüst eines Auftrags, sein Wert kann jedoch zur Berechnung der übrigen Mengen herangezogen werden.
Bei der Formeldefinition können Sie folgende Operanden verwenden:
Zahlenkonstanten, z.B. –5; 3,1416; 1,3E12
Hierbei erwartet das System den Dezimalpunkt oder das in Ihren Benutzerfestwerten eingestellte Dezimalzeichen.
Referenzen auf Mengen-, Ausschuß- und Merkmalfelder sowie Zwischenergebnisse
Beachten Sie hierbei, daß die Einheit der referierten Werte nicht berücksichtigt wird. So werden z.B. Prozentwerte bei der Berechnung wie absolute Werte behandelt.
Referenzen werden in der Formel wie folgt dargestellt:
[<Zeile des referierten Feldes>,<Spalte des Feldes>]
In der vorausgehenden Abbildung referiert
[001,001] das Mengenfeld der Produkts XYZ
[004,002] das Merkmalfeld der Komponente ABC
Außerdem können Sie die nachfolgend aufgelisteten Operatoren bzw. Funktionen nutzen:
Operator |
Bedeutung |
Beispiel |
+ |
Addition |
|
- |
Subtraktion |
|
* |
Multiplikation |
|
/ |
Division |
|
DIV |
Ganzzahlige Division; für negative Zahlen nicht vorgesehen |
10 DIV 3 = 3 |
MOD |
Rest nach Division (Modulo-Funktion); für negative Zahlen nicht vorgesehen |
10 MOD 3 = 1 |
Funktion |
Bedeutung |
Beispiel |
** |
Exponentiation |
3**3 = 27 |
IF…THEN… ELSE |
Liefert folgenden Wert:
|
IF (2<3) THEN (5*6) ELSE (5-7) = 30 |
IF NOT … THEN…ELSE |
Liefert folgenden Wert:
|
IF NOT (2<3) THEN (5*6) ELSE (5-7) = -2 |
ABS |
Betrag von |
ABS(-2) = 2 |
ROUND |
Runden auf ganze Zahl |
ROUND(1,8) = 2 |
TRUNC |
ganzzahliger Anteil einer Zahl; für negative Zahlen nicht vorgesehen |
TRUNC(1,8) = 1 |
SQRT |
Quadratwurzel aus |
SQRT(144) = 12 |
EXP |
e potenziert mit |
EXP(1) = 2,7182746352 |
LOG |
Logarithmus zur Basis e |
LOG(2,7182746352) = 1 |
SIN |
Sinus |
SIN(0) = 0 |
COS |
Kosinus |
COS(0) = 1 |
TAN |
Tangens |
TAN(1) 1,55741 |