Stücklisten können im SAP-System verschiedene Objekte (z.B. Material, Equipment, Technische-Platz-Stückliste, Dokument) abbilden und objektbezogene Daten verwalten. Objekte, deren Bestandteile in einer Stückliste erfaßt werden sollen, müssen im System über einen gültigen Stammsatz verfügen.
Die nachfolgende Grafik zeigt ausgewählte Objekte, zu denen Sie Stücklisten pflegen können.
Eine Stückliste, die Sie zu einem
Material
anlegen, wird im SAP-System als
Materialstückliste
bezeichnet.
Im SAP-Standardsystem können Sie ein Material mit zwei Funktionen anlegen:
Für dieses Material erzeugt das System sofort einen Materialstammsatz und Sie können zu diesem Material eine Stückliste pflegen.
Für dieses Material wird zunächst nur ein Änderungsbeleg erzeugt. Aus diesem Grund können Sie zu einem geplanten Material keine Stückliste anlegen.
Erst wenn das geplante Material aktiviert wird, legt das System den Materialstammsatz an. Erst mit diesem Bearbeitungsstand ist die Stücklistenpflege möglich.
Der Materialstammsatz enthält beispielsweise als beschreibende Daten die Größe, die Abmessung und das Gewicht und als Steuerungsdaten die Materialart und die Branche. Neben diesen Daten, die direkt vom Benutzer gepflegt werden können, gibt es Daten, die vom System fortgeschrieben werden, wie die Bestände.
In der Regel stellen diese Materialstücklisten den Aufbau von Erzeugnissen dar, die im Unternehmen produziert werden. Als Komponenten dieser Stückliste können Sie neben Materialien auch Dokumente erfassen, für die im SAP-System ein Dokumentinfosatz vorhanden sein muß.
Hinweis
Am Beispiel der Materialstückliste werden in diesem Dokument die Stücklistenfunktionen beschrieben.
Ein komplexes Dokument kann sich aus mehreren Dokumenten zusammensetzen, beispielsweise aus einem Programm, technischen Zeichnungen, Schriftstücken und Fotos. Diese zusammengehörenden Informations- und Dokumentationsobjekte werden über die Dokumentstückliste als Einheit zusammengefaßt.
Diese Stücklisten werden zu einem
Dokumentinformationssatz
erfaßt und als
Dokumentstücklisten
bezeichnet.
Weitere Informationen zur Pflege der Dokumentstücklisten finden Sie in der Komponente
CA - Dokumentenverwaltung
. Wählen Sie in der SAP-Bibliothek
.
Das System ermöglicht auch die Verwaltung von Stücklisten zu Equipments (technische Objekte zur Instandhaltung).
Equipmentstücklisten werden verwendet, um den konstruktiven Aufbau eines Equipments zu beschreiben und um die Ersatzteile für Instandhaltungszwecke einem Equipment zuzuordnen.
Aufgrund des Equipmentbezugs werden diese Stücklisten als
Equipmentstücklisten
bezeichnet.
Weitere Informationen zur Pflege der Equipmentstücklisten finden Sie in der Komponente
PM - Instandhaltungsstücklisten
. Wählen Sie in der SAP-Bibliothek
.
Stücklisten zu Technischen Plätzen fassen die Elemente einer technischen Struktur zusammen, beispielsweise die Funktionseinheit einer Gesamtanlage.
Für die Technischen Plätze existiert im SAP-Standardsystem ein Stammsatz. Aufgrund des Bezugs zu Technischen Plätzen werden diese Stücklisten als
Technische-Platz-Stücklisten
bezeichnet. Diese Stücklisten können Materialien (IH-Strukturelemente, instandhaltungsrelevante Positionen) sowie Dokumente beinhalten.
Weitere Informationen zur Pflege der Technische-Platz-Stückliste finden Sie in der Komponente
PM - Instandhaltungsstückliste
. Wählen Sie in der SAP-Bibliothek
.
Sie arbeiten mit Auftragsstücklisten, wenn Sie als Kundeneinzelfertiger Ihre Produkte speziell an die Anforderungen Ihrer Kunden anpassen. Um die Kundenanforderungen zu erfüllen, sind oft kundenauftragsspezifische Modifikationen an verschiedenen Baugruppen erforderlich. Darüber hinaus werden Baugruppen oft speziell für einen bestimmten Kundenauftrag neu konstruiert.
Die auftragsspezifisch modifizierten oder angelegten Stücklisten werden mit Bezug zu Material, Kundenauftrag und Kundenauftragsposition gesichert. Aufgrund des Bezugs zu einem
Kundenauftrag
werden diese Stücklisten als
Kundenauftragstücklisten
oder
Auftragsstücklisten
bezeichnet.
Sie können Auftragsstücklisten sowohl über die Variantenkonfiguration als auch in den Funktionen der Stücklistenbearbeitung anlegen.
Der Auftragsbrowser ist ein Navigationswerkzeug, in dem Sie sich einen Überblick über die mehrstufige Stückliste zu einer Kundenauftragsposition verschaffen und zu den verschiedenen Bearbeitungs- und Auswertungsfunktionen navigieren können.
Weitere Informationen zur Pflege der Auftragstückliste finden Sie unter
PP - Auftragsstücklisten.
Wählen Sie in der SAP-Bibliothek
).
Produktionslose von Enderzeugnissen und Halbfertigteilen können mit unterschiedlichen Stücklisten geplant und gefertigt werden. Durch einen Komponentenaustausch kann beispielsweise eine gezielte Kostenermittlung und -auswertung pro Produktionslos bereits im Planungsstadium (vor dem Eintreffen eines Kundenauftrags) erfolgen.
Die Nummer eines Produktionsloses ist ein PSP-Element aus dem Projektsystem. Anhand dieser Nummer planen und fertigen Sie das Produktionslos einer Baugruppe und errechnen die Plan- und Istkosten für die Fertigung der Baugruppe.
Aufgrund des Bezugs zu einem PSP-Element aus dem Projektsystem wird diese Stückliste als Projektstückliste bezeichnet.
Weitere Informationen zur Pflege der Projektstückliste finden Sie unter
PP - Planung von Produktionslosen / Projekteinzelfertigung.
Wählen Sie in der SAP-Bibliothek