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 Überblick über Umbuchungen und Umlagerungen

Ebenen bei Umlagerungen

In einem Unternehmen finden Warenbewegungen nicht nur in Form von Wareneingängen und Warenausgängen statt. Bedingt durch die Organisation (z.B. dezentrale Lagerung) oder durch die Vertriebspolitik des Unternehmens können auch innerbetriebliche Umlagerungen erforderlich sein.

Umlagerungen können auf drei verschiedenen Ebenen stattfinden:

  • Umlagerung Buchungskreis an Buchungskreis

  • Umlagerung Werk an Werk

  • Umlagerung Lagerort an Lagerort (im Werk)

Umlagerung Buchungskreis an Buchungskreis

Eine Umlagerung Buchungskreis an Buchungskreis entspricht einer Umlagerung Werk an Werk, bei der beide Werke zu unterschiedlichen Buchungskreisen gehören.

Umlagerung Werk an Werk

Eine Umlagerung Werk an Werk führt nicht nur zu einer Änderung der Bestandsmenge in beiden Werken, sondern es wird auch ein Buchhaltungsbeleg erzeugt, wenn beide Werke unterschiedlichen Bewertungskreisen zugeordnet sind.

Es kann nur aus dem frei verwendbaren Bestand des abgebenden Werkes in den frei verwendbaren Bestand des empfangenden Werkes umgelagert werden.

Eine Umlagerung Werk an Werk ist für die Disposition relevant, da die Disposition auf Werksebene arbeitet.

Umlagerung Lagerort an Lagerort (im Werk)

Eine Umlagerung Lagerort an Lagerort führt lediglich zu einer Fortschreibung der Bestandsmengen in beiden Lagerorten. Der Bestandswert bleibt unverändert, und der Vorgang ist für die Buchhaltung nicht relevant.

Eine Umlagerung Lagerort an Lagerort ist für alle Bestandsarten möglich.

Unterschied zwischen Umbuchungen und Umlagerungen

Im SAP-System können sowohl Umbuchungen als auch Umlagerungen gebucht werden. Umbuchungen unterscheiden sich von Umlagerungen dadurch, daß sie nicht mit einer physischen Warenbewegung verbunden sind, sondern daß z.B. die Bestandsart, die Chargennummer oder die Materialnummer wechselt.

Ein Beispiel von Umbuchungen ist die Freigabe aus der Qualitätsprüfung in den eigenen Bestand.

Umlagerungsverfahren

Für eine Umlagerung stehen grundsätzlich drei Verfahren zur Verfügung:

  • Umlagerung über Umlagerungsbuchung im Einschrittverfahren

  • Umlagerung über Umlagerungsbuchung im Zweischrittverfahren

  • Umlagerung über Umlagerungsbestellung

    Hinweis Hinweis

    Weitere Informationen zu Umlagerungen über Umlagerungsbestellungen finden Sie unter Umlagerung über Umlagerungsbestellung .

    Ende des Hinweises
Einschrittverfahren/Zweischrittverfahren

Eine Umlagerung/Umbuchung besteht jeweils aus einem "Warenausgang" aus der abgebenden Stelle und einem "Wareneingang" in der empfangenden Stelle. Umlagerungen Lagerort an Lagerort oder Werk an Werk können Sie wahlweise in einem Schritt oder in zwei Schritten buchen.

Das Einschrittverfahren hat den Vorteil, daß Sie einen einzigen Vorgang im System erfassen.

Mit dem Zweischrittverfahren ist es dagegen möglich, die Bestände zu überwachen, die "unterwegs" sind. Nach der Warenausgangsbuchung aus der abgebenden Stelle befindet sich der Bestand "in Umlagerung" bei der empfangenden Stelle und wird als solcher im System verwaltet.

Das Zweischrittverfahren ist auch dann erforderlich, wenn Benutzer Berechtigungen jeweils nur für das eigene Werk besitzen.

Achtung Achtung

Wenn bei einer Umlagerung Werk an Werk das Material in der empfangenden Stelle getrennt bewertet wird, so können Sie die Umlagerung nur im Einschrittverfahren oder über eine Umlagerungsbestellung buchen.

Ende der Warnung.
Unterstützung durch die Bestandsfindung

Wenn Sie für Umbuchungen und Umlagerungen Materialien aus verschiedenen Lagerorten und Beständen nach einer bestimmten Strategie entnehmen wollen, kann Sie das SAP-System dabei mit der Bestandsfindung unterstützen.

Materialbelege für Umlagerungen
Einschrittverfahren

Bei einer Umlagerung im Einschrittverfahren erzeugt das System für jede von Ihnen erfaßte Position zwei Materialbelegpositionen:

  • eine Position für die Auslagerung aus der abgebenden Stelle

  • eine Position für die Einlagerung in die empfangende Stelle

Zweischrittverfahren

Bei einer Umlagerung im Zweischrittverfahren werden zwei Materialbelege erzeugt:

  • Bei der Auslagerung aus der abgebenden Stelle erzeugt das System einen Materialbeleg. Für jede von Ihnen erfaßte Position werden wiederum zwei Materialbelegpositionen erzeugt:

    • eine Position für die Auslagerung aus der abgebenden Stelle

    • eine Position für die Einlagerung in den Umlagerungsbestand der empfangenden Stelle

  • Bei der Einlagerung in die empfangende Stelle erzeugt das System wiederum einen Materialbeleg. Für jede von Ihnen erfaßte Position wird nur eine Materialbelegposition erzeugt, denn die umgelagerte Menge wird lediglich aus dem Umlagerungsbestand in den frei verwendbaren Bestand der empfangenden Stelle umgebucht.