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 Verteilung von Kapazitätsbedarfen

Verwendung

Mit einer Verteilung legen Sie fest, wie das System den Kapazitätsbedarf eines Vorgangs, der sich über mehrere Tage erstreckt, über die Tage verteilt, d.h. wieviel Kapazitätsbedarf an jedem der Tage auf die betroffene Kapazitätsart im Arbeitsplatz eingelastet ist.

Die Verteilung verwenden Sie bei der periodengerasterten Aufbereitung von Kapazitätsbedarfen, z.B.

  • in der Kapazitätsauswertung

  • in der Erweiterten Auswertung

  • in der tabellarischen Plantafel des Kapazitätsabgleichs

  • in der Serienfertigung (REM)

  • in der Absatz- und Produktionsgrobplanung (SOP)

Hier ist die relevante Information der Kapazitätsbedarf pro Periode. Über die Verteilung ermittelt das System die täglichen Kapazitätsbedarfe und verdichtet diese periodenweise zu den Kapazitätsbedarfen in den Perioden.

Die Durchlaufterminierung kann für die Vorgänge eines Auftrags Vorgangstermine, Vorgangsdauern und Kapazitätsbedarfe ermitteln. Sie ermittelt keine Verteilungen für die Kapazitätsbedarfe. In der Plantafel mit zeitkontinuierlicher Aufbereitung geht das System davon aus, daß der Kapazitätsbedarf jedes Vorgangs gleichmäßig über die die Einsatzzeit der betroffenen Kapazitätsart im Arbeitsplatz verteilt ist. Für die Anwendungen mit periodengerasterter Aufbereitung der Kapazitätsbedarfe müssen Sie die Verteilung des Kapazitätsbedarfs explizit definieren.

Funktionsumfang

Eine Verteilung beschreiben Sie durch eine Verteilungsfunktion und eine Verteilungsstrategie.

Verteilungsfunktion

Die Verteilungsfunktion definieren Sie durch Stützwerte. Die Stützwerte geben an, nach wieviel Prozent der Einsatzzeit wieviel Prozent des Kapazitätsbedarfs des Vorgangs auf die betroffene Kapazitätsart im Arbeitsplatz eingelastet sind. Der systeminterne Default-Stützwert für eine Verteilungsfunktion definiert, daß nach 0% der Einsatzzeit 0% des Kapazitätsbedarfs eingelastet sind.

Verteilungsstrategie

Mit der Verteilungsstrategie legen Sie fest,

  • ob der Kapazitätsbedarf eines Vorgangs zwischen den frühesten oder zwischen den spätesten Start- und Endterminen des Vorgangs verteilt wird

  • ob die Verteilung des Kapazitätsbedarfs diskret oder kontinuierlich erfolgt

Die Kapazitätsbedarfsdifferenz zwischen zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Stützwerten der Verteilungsfunktion definiert einen Teilkapazitätsbedarf, der diskret oder kontinuierlich verteilt werden kann:

  • Bei der diskreten Verteilung definiert der spätere Stützwert den Tag, an dem der Teilkapazitätsbedarf eingelastet wird.

  • Bei der kontinuierlichen Verteilung wird der Teilkapazitätsbedarf über die Tage zwischen den zwei Stützwerten verteilt.

  • ob die Verteilung auf der Basis des gregorianischen Kalenders, des Fabrikkalenders oder der Einsatzzeit der betroffenen Kapazitätsart erfolgt

Das System ermittelt anhand der Verteilungsfunktion und der Verteilungsstrategie die Einsatzzeit, die für die Verteilung relevant ist, und die Termine, auf die die Stützwerte der Verteilungsfunktion fallen.

Verteilung auf der Basis des gregorianischen Kalenders

Hier sind für die Verteilung des Kapazitätsbedarfs alle Tage relevant, über die der Vorgang sich erstreckt, einschließlich der Tage, an denen er beginnt und endet. Bei kontinuierlicher Verteilung verteilt das System den zwischen zwei Stützwerten einzulastenden Teilkapazitätsbedarf zu gleichen Teilen über alle Tage , die zwischen den Stützwerten liegen. Bei diskreter Verteilung lastet das System den Teilkapazitätsbedarf an dem Tag ein, auf den der spätere Stützwert fällt.

Beispiel Beispiel

Ein Vorgang erstreckt sich über zehn Tage. Als ersten Stützwert der Verteilungsfunktion haben Sie definiert, daß nach 50% der Einsatzzeit 50% des Kapazitätsbedarfs eingelastet sein sollen.

Dann müssen bei der Verteilung auf der Basis des gregorianischen Kalenders nach fünf Tagen 50% des Kapazitätsbedarfs eingelastet sein. Bei kontinuierlicher Verteilung verteilt das System diesen Teilkapazitätsbedarf zu gleichen Teilen auf die fünf Tage, d.h. an jedem Tag lastet es 10% des gesamten Kapazitätsbedarfs ein. Bei diskreter Verteilung lastet das System den Teilkapazitätsbedarf am fünften Tag ein.

Ende des Beispiels.

Verteilung auf der Basis des Fabrikkalenders

Hier sind für die Verteilung des Kapazitätsbedarfs nur die Arbeitstage relevant, über die der Vorgang sich erstreckt, einschließlich der Arbeitstage, an denen er beginnt oder endet. Bei kontinuierlicher Verteilung verteilt das System den zwischen zwei Stützwerten einzulastenden Teilkapazitätsbedarf zu gleichen Teilen über alle Arbeitstage , die zwischen den Stützwerten liegen. Bei diskreter Verteilung wird der Teilkapazitätsbedarf an dem Arbeitstag eingelastet, auf den der spätere Stützwert fällt.

Beispiel Beispiel

Ein Vorgang erstreckt sich über zehn Tage. In dieser Zeit liegen laut Fabrikkalender zwei Nichtarbeitstage. Als ersten Stützwert der Verteilungsfunktion haben Sie definiert, daß nach 50% der Einsatzzeit 50% des Kapazitätsbedarfs eingelastet sein sollen.

Dann müssen bei der Verteilung auf der Basis des Fabrikkalenders nach vier Arbeitstagen 50% des Kapazitätsbedarfs eingelastet sein. Bei kontinuierlicher Verteilung verteilt das System diesen Teilkapazitätsbedarf zu gleichen Teilen auf diese vier Arbeitstage, d.h. an jedem Arbeitstag lastet es 12,5% des gesamten Kapazitätsbedarfs ein. Bei diskreter Verteilung lastet das System den Teilkapazitätsbedarf am vierten Arbeitstag ein.

Ende des Beispiels.

Verteilung auf der Basis der Einsatzzeit der Kapazitätsart

Hier sind für die Verteilung des Kapazitätsbedarfs die täglichen Einsatzzeiten der betroffenen Kapazitätsart relevant. Bei kontinuierlicher Verteilung verteilt das System den zwischen zwei Stützwerten einzulastenden Kapazitätsbedarf proportional zur täglichen Einsatzzeit der Kapazitätsart über die Arbeitstage, die zwischen den Stützwerten liegen. Die diskrete Verteilung ist für die Verteilung auf der Basis der Einsatzzeit nicht relevant.

Beispiel Beispiel

Die bei der Durchlaufterminierung ermittelte Vorgangsdauer ist 80 Stunden. Die betroffene Kapazitätsart hat eine tägliche Einsatzzeit von acht Stunden. Am Starttermin wird der Vorgang in zwei Stunden Einsatzzeit bearbeitet. Der Vorgang endet am elften Arbeitstag nach sechs Stunden Einsatzzeit. Als ersten Stützwert der Verteilungsfunktion haben Sie definiert, daß nach 50% der Einsatzzeit 50% des Kapazitätsbedarfs eingelastet sein sollen.

Dann müssen bei der Verteilung auf der Basis der Einsatzzeit nach 40 Stunden Einsatzzeit 50% des Kapazitätsbedarfs eingelastet sein, also am sechsten Arbeitstag nach sechs Stunden Einsatzzeit. Am ersten Arbeitstag lastet das System 2,5% des Kapazitätsbedarfs ein, vom zweiten bis zum fünften Arbeitstag jeweils 10%. Am sechsten Arbeitstag werden 7,5% eingelastet, plus ein Anteil, der sich aus dem nächsten Stützwert der Verteilung ergibt.

Ende des Beispiels.

Aktivitäten

Verteilungen definieren Sie z.B. im Customizing der Kapazitätsplanung unter Anfang des Navigationspfads Vorgänge Navigationsschritt Kapazitätsbedarf Ende des Navigationspfads . Sie werden durch Verteilungsschlüssel identifiziert.

Verteilungsschlüssel geben Sie an

In den Profilen können Sie auch festlegen, daß das System die Verteilungsschlüssel übernimmt, die Sie in den Kapazitäten des Arbeitsplatzes oder in den Vorgängen von Netzplänen, Instandhaltungs- und Prozeßaufträgen angeben.

Wenn Sie keinen Verteilungsschlüssel angeben, verwendet das System den Verteilungsschlüssel SAP000. Mit diesem Verteilungsschlüssel wird der gesamte Kapazitätsbedarf eines Vorgangs auf den Starttag des Vorgangs eingelastet.

Sie können während der Kapazitätsauswertung über Anfang des Navigationspfads Einstellungen Navigationsschritt Allgemeines Ende des Navigationspfads festlegen, daß die Verteilungsschlüssel aus den Kapazitäten oder aus den Vorgängen von Netzplänen, Prozeß- und Instandhaltungsaufträgen übernommen werden.