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 Anlegen von Bestandsfindungsstrategien

Verwendung

Bestandsfindungsstrategien für Warenausgänge und Umlagerungen können Sie abhängig von Material, Werk und betriebswirtschaftlichem Vorgang definieren. Die Strategien sind indessen unabhängig von der aufrufenden Anwendung. Welche Strategie eingesetzt wird, hängt also ab von

  • dem Werk

  • Anfang des Navigationspfads dem Objekt der Bestandsfindung (Material Navigationsschritt ) Navigationsschritt Bestandsfindungsgruppe Ende des Navigationspfads

  • Anfang des Navigationspfads dem Aufrufkontext (aufrufende Anwendung Navigationsschritt ) Navigationsschritt Bestandsfindungsregel Ende des Navigationspfads

Da die Bestandsfindungsregel von der aufrufenden Anwendung mitgegeben wird, lassen sich in verschiedenen Aufrufkontexten für das gleiche Objekt verschiedene Strategien zuordnen.

In einer Bestandsfindungsstrategie legen Sie somit eindeutig fest,

  • welche Bestände für den Vorgang in Frage kommen

  • frei verwendbarer Bestand

  • Lieferantenkonsignationsbestand

  • Pipelinematerial

  • Kundenauftragsbestand

  • Projektbestand

  • von wo entnommen werden soll (Lagerort)

  • ob die Bestandsfindung dialoggesteuert oder im Hintergrund ablaufen soll

  • welche Präferenzen berücksichtigt werden sollen (Sortierkriterien)

  • welchen Vorrang diese Präferenzen beim Zusammentreffen mit anderen Strategien (Chargenfindung, Lagertypfindung) haben sollen

  • ob bei getrennt bewertetem Material die Bewertungsart berücksichtigt werden soll

Mit einem kundeneigenen Programm (User-Exit) können Sie darüber hinaus nach folgenden Attributen unterscheiden:

  • Lieferant (Wer ist Vorzugslieferant für dieses Material?)

  • Bewertungsart (bei Material mit getrennter Bewertung)

Integration

Die Bestandsfindung kann die Lagerortauswahlliste (siehe Lagerort-/Chargenauswahl ) ersetzen und insbesondere mit den Funktionen Chargenfindung in der Komponente LO-Chargenverwaltung und der Lagertypfindung in der Komponente LE-Lagerverwaltung kombiniert werden.

Voraussetzungen

Sie haben den betriebswirtschaftlichen Vorgang der Materialentnahme analysiert und das Konzept für die erforderlichen Bestandsfindungsstrategien erarbeitet. Sie wissen, welche Kombinationen von Bestandsfindungsgruppen und Bestandsfindungsregeln erforderlich sind.

Aktivitäten

  • Legen Sie im Customizing der Bestandsführung eine Bestandsfindungsstrategie fest.

  • Ordnen Sie im Customizing der aufrufenden Anwendung eine Bestandsfindungsregel zu. Sie können dies auch im Customizing der Bestandsführung tun; hierbei haben Sie jedoch nur eine eingeschränkte Sicht auf die Einstellmöglichkeiten im Customizing der aufrufenden Anwendung.

  • Ordnen Sie die Bestandsfindungsgruppe den gewünschten Materialien in der Sicht Disposition 2 oder Werksdaten/Lagerung 2 des Materialstammsatzes zu.

Beispiel für Bestandsfindungsstrategien

Das folgende Beispiel soll verdeutlichen, über welche Kombinationsmöglichkeiten Sie bei der Definition einer Bestandsfindungsstrategie für die Komponente MM-Bestandsführung verfügen. Bei allen anderen aufrufenden Anwendungen, z.B. bei PP-Fertigungsaufträge oder SD-Vertrieb , gilt dieses Beispiel sinngemäß.

Material

Best.gruppe

Bewegungsart

Best.regel

Best.Strategie

4711

0001

201

0003

0001/0003

4712

0002

201

0003

0002/0003

4711

0001

221

0004

0001/0004

Abhängig vom Material werden in diesem Beispiel unterschiedliche Bestandsfindungsgruppen gefunden. So können bei gleicher Bewegungsart und gleicher Bestandsfindungsregel verschiedene Bestandfindungsstrategien ermittelt werden.

Andererseits wird jedoch für das gleiche Material bei einer anderen Bewegungsart eine neue Bestandsfindungsregel gefunden. Auf diese Weise werden also für dasselbe Material verschiedene Strategien abhängig von der Anwendung und der damit verknüpften Bestandsfindungsregel gefunden.