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 Anlegen und Freigeben eines Planungsszenarios

Verwendung

Mit dem Planungsszenario werden die Einstellungen für die Langfristplanung festgelegt. Das Planungsszenario steuert, wie die Langfristplanung durchgeführt werden soll.

Um verschiedene Planprimärbedarfsversionen oder Werke miteinander vergleichen zu können, können Sie verschiedene Planungsszenarien anlegen und die Planungsergebnisse der verschiedenen Planungsszenarios anschließend miteinander vergleichen.

Voraussetzungen

Sie haben eine oder mehrere Planprimärbedarfsversionen angelegt.

Funktionsumfang

Folgende Einstellungen im Planungsszenario sind möglich:

  • Sie ordnen die Planprimärbedarfsversionen zu, für die die Langfristplanung durchgeführt werden soll. Hier können Sie bereits bestehende operative Versionen verwenden, oder spezielle für die Langfristplanung gepflegte Versionen zuordnen.

  • Sie ordnen die Werke zu, in denen die Langfristplanung durchgeführt werden soll.

  • Sie legen den Planungszeitraum fest. Dies ist der Zeitraum, in dem alle Planprimärbedarfseinteilungen geplant werden, die in diesem Zeitraum liegen. Wenn Sie keinen Zeitraum eingetragen haben, wird vom aktuellen Datum aus bis zum Datum der letzten Planprimärbedarfsseinteilung geplant.

Achtung Achtung

Für die Auswertung des Planungsergebnisses sollten Sie auch den Zeitraum vor dem Planungszeitraum berücksichtigen, da sich durch die Vorlaufverschiebung Sekundärbedarfstermine vor dem Beginndatum des Planungszeitraumes ergeben können.

Ende der Warnung.
  • Sie legen fest, mit welchem Anfangsbestand , d.h. Werksbestand zum Planungszeitpunkt, die Langfristplanung rechnen soll. Dabei stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Kein Anfangsbestand : hier wird zum Zeitpunkt der Planung ein Werksbestand von Null angenommen.

  • Sicherheitsbestand als Anfangsbestand : hier wird der Sicherheitsbestand, den Sie im Materialstamm eingegeben haben, als Anfangsbestand verwendet.

  • Werksbestand zum Planungszeitpunkt : das System ermittelt für jedes Material den beim Planungszeitpunkt aktuellen Werksbestand und verwendet diesen.

  • Durchschnittlicher Werksbestand : das System berechnet den durchschnittlichen Bestand anhand der Daten des Bestandscontrollings, wenn Sie den Report zur Berechnung des durchschnittlicher Werksbestandes gestartet haben.

  • Sie legen fest, ob Sekundärbedarfe auch für verbrauchsgesteuert disponierte Materialien, für Schüttgut bzw. für KANBAN-Teile erzeugt werden sollen.

  • Sie legen fest, ob Kundenaufträge in der Langfristplanung berücksichtigt werden, d.h. aus der operativen Planung übernommen werden sollen. Die Kundenaufträge sind jedoch nicht änderbar. Zusätzlich zu den Kundenaufträgen werden auch Anfragen, Angebote, SD-Lieferpläne, SD-Lieferpläne externer Dienstleister , Kontrakte und Lieferungen berücksichtigt.

  • Sie legen fest, ob auch in der Langfristplanung mit Fixierungshorizont gearbeitet wird, d.h. für Materialien, für die ein Fixierungshorizont wirksam ist, wird der Fixierungshorizont aus der Bedarfsplanung verwendet

  • Sie legen fest, ob mit Direktfertigung gearbeitet werden soll, d.h. für Materialien, die für Direktfertigung vorgesehen sind, wird bei der Planung ein Auftragsnetz erzeugt. Dabei ist nur der Kopfauftrag des Auftragsnetzes änderbar, die untergeordneten Planaufträge werden nur angezeigt. Bei der Planung werden für die direktgefertigten Komponenten genau wie in der operativen Planung Planungsabschnitte mit der Überschrift Direktfertigung erzeugt.

  • Sie legen fest, ob Kundeneinzelplanung bzw. Projekteinzelplanung durchgeführt werden soll.

  • Sie legen fest, ob die Langfristplanung als Bruttoplanung durchgeführt werden soll. Siehe auch: Bruttoplanung in der Langfristplanung .

  • Sie legen fest, welche Zugänge aus der operativen Planung in der Langfristplanung berücksichtigt werden sollen:

  • ob feste Zugänge (Fertigungsaufträge, Bestellungen, Lieferavis, Lieferplaneinteilungen, Lieferavise zu Lieferplaneinteilungen, manuell angelegte Reservierungen, Umlagerungsbestellungen, Umlagerungsreservierung, Transportabrufe zu Umlagerungsbestellungen und Umlagerungsreservierungen, QM-Prüflose) in die Langfristplanung miteinbezogen werden. Dann gehen feste Zugänge, die z.B. im kurzfristigen Bereich bereits eingeplant wurden, in die Nettobedarfsrechnung mit ein, sie sind aber nicht änderbar

  • ob fixierte Bestellanforderungen in die Langfristplanung miteinbezogen werden. Dann gehen fixierte Bestellanforderungen, die z.B. im kurzfristigen Bereich bereits eingeplant wurden, in die Nettobedarfsrechnung mit ein, sie sind aber nicht änderbar

  • ob fixierte Planaufträge in die Langfristplanung miteinbezogen werden, die fixierten Planaufträge sind änderbar und gehen in die Nettobedarfsrechnung ein.

  • Durch Eingabe einer Stücklistenselektions-ID können Sie festlegen, daß anstelle der Stücklisten aus der operativen Planung die Stücklisten, die Sie für die Langfristplanung gepflegt haben, in der Langfristplanung verwendet werden. Siehe auch: Durchführung der Langfristplanung mit eigenständiger LFP-Stückliste .

  • Sie können die Version des Kapazitätsangebotes , mit der die Langfristplanung durchgeführt werden soll, festlegen. Die Kapazitätsversion ermöglicht es, mehrere Kapazitätsangebote zu einer Kapazität im Arbeitsplatz zu pflegen.

Voreinstellungen im Einstiegsbild des Planungsszenarios

Beim Anlegen eines Szenarios können Sie bereits Im Einstiegsbild bestimmte Voreinstellungen für das Planungsszenario festlegen. Diese sind im Planungsszenario jedoch wieder änderbar.

Folgende Möglichkeiten stehen zur Verfügung:

  • Standardeinstellungen für die Langfristplanung

Die Steuerungsparameter, die für die Durchführung der Langfristplanung sinnvoll sind, sind im Planungsszenario bereits markiert, wenn Sie im Einstiegsbild das Feld Langfristplanung markiert haben.

  • Standardeinstellungen für die Brutto-Langfristplanung

Die Steuerungsparameter, die für die Durchführung der Langfristplanung als Bruttoplanung sinnvoll sind, sind im Planungsszenario bereits markiert, wenn Sie im Einstiegsbild das Feld Brutto-Langfristplanung markiert haben.

  • Standardeinstellungen für die kurzfristige Simulation

Die für eine kurzfristige Simulation erforderlichen Steuerungsparameter sind im Planungsszenario bereits markiert, wenn Sie im Einstiegsbild das Feld Kurzfristige Simulation markiert haben.

  • Parameter aus bestehendem Szenario kopieren

Wenn Sie die Steuerungsparameter aus einem bestehenden Szenario übernehmen wollen, markieren Sie das Feld Parameter kopieren aus Szenario und geben die Nummer des Planungsszenarios ein, das Sie als Vorlage verwenden wollen.

Freigeben eines Planungsszenarios

Ein Planungsszenario muß zuerst freigegeben werden, um hiermit die Langfrist-Bedarfsplanung durchzuführen. Mit der Freigabe des Planungsszenarios werden Planungsvormerkungen für alle Materialien der Werke erzeugt, die dem Planungsszenario zugeordnet sind. Hierfür gibt es eine eigene Planungsvormerkdatei. Dadurch ist gewährleistet, daß die operative Planung von der simulativen Planung getrennt abläuft. Diese Langfrist-Planungsvormerkdatei enthält alle Materialien, die auch in der operativen Planungsvormerkdatei enthalten sind. Nach der Freigabe führt jede dispositiv relevante Veränderung - analog zur operativen Planung - zu einem Eintrag in die Vormerkdatei.

Beim Freigeben des Planungsszenarios können Sie wählen, ob das System die Planungsvormerkungen online oder im Hintergrund anlegen soll.

Aktivieren einer Planprimärbedarfsversion

Nach der Auswertung und Abstimmung des simulativen Planungsergebnisses kann die gewünschte Planprimärbedarfsversion im Planungsszenario aktiviert und ggf. mit einer neuen Versionsnummer versehen werden. Als Zeitraum in dem die neue Version gültig sein soll, wird entweder der Zeitraum eingestellt, der bei der Pflege der simulativen Planprimärbedarfsversion eingetragen wurde. Oder, wenn hier kein Zeitraum gepflegt ist, wird der Planungszeitraum des Planungsszenarios eingesetzt. Nach der Aktivierung ist die neue Planprimärbedarfsversion für die operative Planung wirksam.

Logistik-Controlling-Daten

Die Felder im Bildschirmbereich Logistik-Controlling sind nicht eingabebereit. Sie dienen nur zur Anzeige, wenn Sie bereits Daten in das Einkaufsinfosystem oder das Bestandscontrolling übertragen haben. Dabei wird folgendes angezeigt:

  • die Version, mit der die Daten der Langfristplanung im Einkaufsinfosystem abgelegt wurden, wird im Feld Version Einkaufsinfosystem angezeigt

  • Die Version, mit der die Daten der Langfristplanung im Bestandscontrolling abgelegt wurden, wird im Feld Version Bestandscontrolling angezeigt

  • Das Datum der letzten Datenübernahme im Feld Letzte EIS-Datenübernahme .

  • Das Datum der letzten Datenübernahme im Feld Letzte BCO-Datenübernahme .