Show TOC

  Zählpunktmeldung für Lagermaterial

Verwendung

Diese Funktion können Sie verwenden, wenn Sie:

  • auch bei größeren Durchlaufzeiten eine Entnahme der Komponenten zeitnah am Vorgang erreichen möchten

  • eine Berechnung der unfertigen Erzeugnisse (“Ware in Arbeit”) durchführen möchten

  • Ausschußmengen direkt am entsprechenden Vorgang buchen möchten

Bei der Zählpunktmeldung entnimmt das System retrograd alle Materialkomponenten, die am rückgemeldeten Zählpunktvorgang verbraucht worden sind; es bucht die Leistungen, die am rückgemeldeten Zählpunktvorgang angefallen sind, reduziert die Sekundärbedarfe der Planaufträge und schreibt Informationen im Logistik-Informationssystem fort.

Sie können entweder die obligatorische oder die optionale Zählpunktmeldung verwenden:

  • Die optionale Zählpunktmeldung bietet sich an, wenn Sie in der Regel nur am Ende des Fertigungsprozesses rückmelden, jedoch die Option haben möchten, evtl. angefallenen Ausschuß direkt am Vorgang rückzumelden. Weiterhin kann die optionale Zählpunkmeldung dazu dienen, am Ende einer Periode eine WIP-Ermittlung durchzuführen.

  • Bei der obligatorischen Zählpunktmeldung buchen Sie zu jedem Zählpunkt die Menge, die zu diesem Zeitpunkt auf der Linie liegt. Sie erhalten zu jedem Zählpunkt einen Beleg. Die obligatorische Zählpunktmeldung garantiert eine maximale Kontrolle des Produktionsvorgangs, ist aber aufwendiger.

    Sie können die Produktion zwischen den Zählpunkten über Kanban steuern (siehe Dokumentation PP-Kanban Nachschubstrategie mit Zählpunkten ).

Wenn Sie die Ware in Arbeit (WIP)-Buchung durchführen, befinden Sie sich temporär in der Abwicklung der obligatorischen Zählpunktmeldung, da die Erfassung der WIP-Werte innerhalb der optionalen Zählpunktmeldung analog zur obligatorischen Zählpunktmeldung abläuft.

Voraussetzungen

  • Sie haben ein geeignetes Serienfertigungsprofil im Materialstammsatz zugeordnet, um für ein Material die Istdatenerfassung mit der obligatorischen bzw. mit der optionalen Zählpunktmeldung durchführen zu können.

  • Sie haben im Serienfertigungsprofil die optionale oder die obligatorische Zählpunktmeldung eingestellt.

  • Sie wählen im Arbeitsplan für die Zählpunktvorgänge einen Steuerschlüssel, der im Feld Rückmeldung das Kennzeichen 1 (= Meilensteinrückmeldung) enthält.

  • Sie haben den Arbeitsplan in die Fertigungsversion des Materials eingetragen.

  • Sie haben eine versionsgenaue oder eine Plan - Kalkulation durchgeführt. Empfohlen wird Ihnen die versionsgenaue Kalkulation, die in kürzeren Abständen als die Plankalkulation durchgeführt werden kann.

Funktionsumfang

  • Bei der Rückmeldung zu Zählpunkten bucht das System die retrograde Entnahme aller Materialien, die am rückgemeldeten Zählpunkt entnommen und verbraucht wurden. Für Gutmengen reduziert es die Sekundärbedarfe der ältesten Produktionseinteilungen. Zusätzlich können Sie vorhergehende Zählpunkte nachbuchen .

  • Das System ermittelt die Fertigungs- und Materialkosten und bucht diese auf den Produktkostensammler.

  • Im Serienfertigungsprofil können Sie einstellen, daß beim Rückmelden zum letzten Zählpunkt automatisch der Wareneingang gebucht wird. Diese Funktion ist besonders bei der obligatorischen Zählpunktmeldung sinnvoll. Erst mit der endrückgemeldeten Menge (Rückmeldung zum letzten Zählpunkt) baut das System die Kapazitäten ab.

  • Bei der Rückmeldung können Sie auch Istzeiten erfassen. Die Fertigungsleistungen werden dann auf Basis der tatsächlich benötigten Fertigungszeiten gebucht. Siehe auch Buchen mit Korrektur der Leistungen .

  • Sie können am Zählpunkt auch Ausschuß melden, sowohl für die Baugruppe als auch für die Komponenten.

    • Wenn Sie Baugruppenausschuß rückmelden, werden die Fertigungsleistungen sowie der Warenausgang für die Komponenten gebucht.

      Wenn Sie Komponentenausschuß rückmelden, werden nur die Warenausgänge für die Komponenten gebucht.