Show TOC

 Langfristplanung (PP-MP-LTP)

Einsatzmöglichkeiten

Diese Komponente unterstützt Sie sowohl bei der langfristigen Produktionsplanung als auch bei der Durchführung von Simulationen in der kurz- und mittelfristigen Planung .

Für eine Jahresplanung oder eine rollierende Quartalsplanung, ist es notwendig, sich einen Überblick über die zukünftige Bedarfs- und Bestandssituation zu verschaffen. Dazu gehört es zu wissen, in welcher Weise die Absatz- und die Programmplanung die Ressourcen beeinflußt, d.h. ob bestimmte Vorgaben der Absatzplanung mit den vorhandenen Kapazitäten zu realisieren sind. Hiermit kann dann frühzeitig entschieden werden, ob an bestimmten Engpäßen auf andere Arbeitsplätze ausgewichen werden muß oder ob z.B. zusätzliche Maschinen eingekauft werden müssen, um das Absatzziel zu erreichen.

Ebenso dient die Langfristplanung dazu, auch die Materialien vorauszuplanen, die sich im operativen Ablauf quasi selbst disponieren: Bestellpunktmaterialien, Schüttgut, KANBAN-Materialien. Im Rahmen der Langfristplanung können diese Materialien wie plangesteuert disponierte Materialien geplant werden. Hierdurch erhalten Sie einen Überblick darüber, wie diese Materialien das Produktionsprogramm beeinflußen.

Mit der Langfristplanung wird auch dem Einkauf des Unternehmens ermöglicht, das Bestellvolumen und das Einkaufsbudget rechtzeitig abzuschätzen und auf dieser Grundlage mit den Lieferanten die Verhandlungen über Lieferpläne und Kontrakte zu führen. Auch die Lieferanten profitieren hiervon, indem sie eine Vorschau auf zukünftige Bestellungen erhalten.

Integration

  • Basis für die Langfristplanung sind die operativen Daten: Materialstamm, Stücklisten, Arbeitspläne und Arbeitsplätze. Das heißt, es müssen keine neuen operativen Daten angelegt werden.

  • Planung und Auswertung der Langfristplanung sind getrennt von der operativen Planung. Für die Langfristplanung stehen eigene Werkzeuge zur Verfügung, die sich in der Handhabung nicht von den Werkzeugen unterscheiden, die in der operativen Planung verwendet werden. So entsteht kaum zusätzlicher Einarbeitungsaufwand.

  • Die Materialien, die Sie in der langfristplanung planen wollen, müssen bereits in der operativen Bedarfsplanung geplant worden sein.

  • Nach Abschluß der Langfristplanung können Sie die Planaufträge eines Planungsszenarios fixieren und in die operative Bedarfsplanung übertragen.

  • Die Langfristplanung ist mit folgenden weiteren Komponenten integriert:

  • Einkaufsinfosystem

Sie können die Planungsergebnisse für die Fremdbeschaffung in das Einkaufsinfosystem übertragen, um dort weitere Auswertungen durchführen zu können.

  • Bestandscontrolling

Sie können die Bedarfe und Zugänge, die die Langfristplanung ermittelt hat, in das Bestandscontrolling übernehmen.

  • Kostenstellenrechnung

Sie können die in der Langfristplanung ermittelten Daten zum Leistungsbedarf als Planzahlen an die Kostenstellenrechnung übergeben.

Funktionsumfang

Simulationen mit verschiedenen Versionen des Produktionsprogramms

Für die Langfristplanung können Sie eigene Versionen des Produktionsprogramms anlegen, die nur für die simulative Planung benutzt werden. Auf diese Weise können Sie die Auswirkungen der verschiedenen Versionen zunächst simulativ im Rahmen der Bedarfsplanung und Kapazitätsplanung durchrechnen lassen und miteinander vergleichen. Dabei werden für jede Version des Produktionsprogrammms die Kapazitätsbedarfe, der Leistungsartenbedarf der Kostenstellen und der Bedarf an Kaufteilen berechnet.

Nach der Auswertung der Ergebnisse der simulativen Planung kann das bisherige Produktionsprogramm in der operativen Planung durch die bevorzugte Version der Langfristplanung ersetzt oder weitergeführt werden.

Simulation der kurz- und mittelfristigen Planung

Für eine Simulation der kurz- und mittelfristigen Planung ist es erforderlich, die aktuelle Ausgangssituation so realistisch wie möglich abzubilden. Daher können Sie innerhalb eines festzulegenden Zeitraums aus der operativen Planung sowohl die festen Zugänge, als auch fixierte Planaufträge und Bestellanforderungen, sowie auch Kundenaufträge in die Langfristplanung übernehmen. Da zahlreiche Funktionen der operativen Planung, wie z.B. Änderung und Fixierung von Planaufträgen auch in der Langfristplanung möglich sind, sollten die Langfristplanung und die operative Planung nicht gleichzeitig für die gleichen Planungszeiträume durchgeführt werden, um Inkonsistenzen im Planungsergebnis zu vermeiden.

Daher sind folgende Anwendungsszenarien der Langfristplanung im kurz- und mittelfristigen Zeitbereich zu empfehlen:

  • Kurzfristige Optimierung

    Der aktuelle Stand der operativen Planung wird zu Optimierungszwecken in die Langfristplanung übernommen. Das Planungsergebnis der operativen Planung wird dann in einem Szenario der Langfristplanung optimiert; für diesen Planungszeitraum erfolgen in der operativen Planung keine Planungsaktivitäten. Nach der Optimierung wird das Ergebnis der Langfristplanung an die operative Planung übergeben.

  • Mittelfristige Planung

    Der aktuelle Stand der operativen Planung für einen zukünftigen Planungszeitraum (z.B. folgende Woche) wird in die Langfristplanung übernommen. Die aktuelle Woche wird dabei in der operativen Planung geplant, der folgende Planungszeitraum in der Langfristplanung. Zu Beginn einer Woche werden jeweils die Ergebnisse der Langfristplanung dieser Woche in die operative Planung übernommen.