Im Unternehmen unterscheidet man in der Regel verschiedene Arten von Warenausgaben, die Sie im SAP-System folgendermaßen abwickeln können:
Die Entnahme, die Kommissionierung und der Versand von Waren an Kunden finden in der
Anwendungskomponente SD
statt und werden in der Dokumentation
SD - Versand
im einzelnen behandelt. Sie sind daher nicht Gegenstand in diesem Abschnitt.
Im Bestandsführungssystem stehen die Bewegungsarten "Verbrauch an Kundenauftrag" und "Verbrauch an Verkauf" zur Verfügung, um eine Warenausgabe für einen Kunden ohne SD-Mittel zu buchen.
Die Bestandsführung sorgt für die Bereitstellung der Komponenten für die Produktion. Eine Warenabgabe an die Produktion erfassen Sie mit Bezug auf die Fertigungsaufträge, für die die Komponenten gebraucht werden.
Materialentnahmen können nicht nur für die Produktion, sondern auch für andere Verwendungszwecke (z.B. Kostenstelle, CO-Auftrag, Instandhaltungsauftrag, Anlage) stattfinden.
Rücklieferungen an Lieferanten sind mit der Funktion
oder mit zu erfassen.Wenn von einem Material kein Gebrauch mehr gemacht werden kann, so ist das Material zu verschrotten. Die Verschrottung wird im System als Warenausgang gebucht. Die Entnahme von Stichproben ist ebenfalls als Warenausgang zu buchen.
In diesem Abschnitt werden folgende Warenausgänge erläutert:
Materialentnahmen für Fertigungsaufträge
Sonstige interne Bereitstellungen
Verschrottung/Stichprobe
Bevor Sie einen Warenausgang erfassen, müssen Sie zunächst feststellen, ob ein Vorlagebeleg oder Vorlagedaten im System vorhanden sind.
Mögliche Vorlagen für Warenausgänge sind:
Reservierungen
Fertigungsaufträge
Stücklisten
Wenn ein Vorlagebeleg (Reservierung/Auftrag) vorhanden ist, ist es wichtig, den Warenausgang mit Bezug auf die Vorlage zu erfassen. Dies hat folgende Gründe:
Die Warenausgangsstelle kann überprüfen, ob tatsächlich ausgegeben wird, was angefordert wurde.
Das System kann beim Erfassen des Warenausgangs Daten aus der Vorlage (z.B. Kontierung, angefordertes Material, Menge) vorschlagen, was sowohl die Erfassung als auch die Kontrolle (Über- und Unterlieferungen) beim Warenausgang erleichtert.
Die entnommene Menge wird im Vorlagebeleg fortgeschrieben, und die reservierte Menge vermindert sich nach jeder Entnahme. Somit kann die Bestandsführung den Entnahmevorgang verfolgen und die Disposition die Bedarfs-/Bestandsliste aktualisieren.
Achtung
Wenn Sie beim Warenausgang keinen Bezug auf den zugehörigen Vorlagebeleg nehmen, bleibt die Reservierung offen und die angeforderte Menge reserviert, obwohl die Anforderung physisch nicht mehr besteht. Folglich entspricht der verfügbare Bestand in der Disposition nicht mehr dem tatsächlich verfügbaren Bestand.
Falls Ihnen die Nummer des Vorlagebelegs nicht bekannt ist, können Sie sie über die Materialnummer oder die Kontierung im System finden.
Wenn Ihnen bei der Erfassung des Warenausgangs der Lagerort oder die Charge unbekannt ist, oder Sie wollen Materialien aus verschiedenen Lagerorten und Beständen nach einer bestimmten Bestandsfindungsstrategie entnehmen, kann Sie das SAP-System dabei mit folgenden Funktionen unterstützen: