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 Lagerressource

Definition

Eine Lagerressource ist eine spezielle Lager- bzw. Produktionseinheit, die sowohl Eigenschaften einer Ressource, als auch solche eines Lagers besitzt. Sie wird zur Zwischenlagerung von Materialien genutzt. Ein solches temporäres Lagern von Materialien kann im Produktionsprozeß entweder zwischen zeitlich aufeinanderfolgenden Vorgängen innerhalb einer Fertigungsstufe oder zwischen mehreren Fertigungsstufen notwendig sein.

Zwei Arten von Lagerressourcen lassen sich unterscheiden:

  • Lagerressourcen, auf denen kein Fertigungsprozeß stattfindet (Ressourcenart Lager ).

Dieser Lagerressource können ein Kapazitätsangebot und ein Materialbestand zugeordnet werden. Ihr Kapazitätsangebot wird lediglich in der Einheit Volumen / Menge definiert.

Reine Lagerressourcen werden im Planungsrezept oder im Prozeßauftrag direkt dem Materialfluß zugeordnet.

  • Lagerressourcen, auf denen ein Fertigungsprozeß stattfindet (Ressourcenart Prozeßeinheit / Lager ).

Diese Lagerressource kann zusätzlich zeitlich beplant werden und es finden Materialbewegungen auf ihr statt. Ihr Kapazitätsangebot wird sowohl in Zeiteinheit als auch in Volumen/Menge definiert.

Lagerressourcen, die zugleich Prozeßeinheiten sind, werden als Primärressourcen ins Planungsrezept (oder den Prozeßauftrag) übernommen.

Verwendung

Eine reine Lagerressource dient zur Zwischenlagerung von Materialien und wird zur Vermeidung von Engpässen in der Produktionsplanung eingesetzt.

Solche Engpässe ergeben sich z.B. in folgenden Fällen:

  • Eine Prozeßanlage ist zum Zeitpunkt der Produktion eines Zwischenproduktes für den nächsten Vorgang nicht verfügbar.

  • Im Produktionsprozeß kommt es zu einem Wechsel zwischen einer kontinuierlich produzierenden und einer chargenorientierten Anlage.

  • Ein Produkt kann nicht direkt zur weiteren Verarbeitung freigegeben werden (etwa weil Ergebnisse aus Laboruntersuchungen abgewartet werden müssen, Materialien sich in Quarantäne befinden etc.)

Das Kapazitätsangebot von Lagerressourcen ist zeitlich lückenlos, jedoch abhängig von Volumen/max. Menge.

Da eine Bestandsführung erforderlich ist, wird die Lagerressource als Lagerort geführt. So kann eine mengenmäßige Steuerung des Materialflusses erfolgen.

Eine Lagerressource, die zugleich Prozeßeinheit ist, dient zur Zwischenlagerung von Materialien und zur Fertigung. Sie fungiert somit als Primärressource im Fertigungsprozeß. Nach dem letzten Produktionsschritt verbleibt das Material solange in der Anlage, bis es für einen Prozeß ganz oder teilweise entnommen wird. Das Kapazitätsangebot dieser Art von Lagerressourcen wird sowohl durch zeitliche Verfügbarkeit, als auch durch die mengenmäßige Kapazität und den Bestand definiert.