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 Vorplanung mit Endmontage (40)

Einsatzmöglichkeiten

Diese Strategie ist wahrscheinlich die am häufigsten verwendete Lagerfertigungsstrategie. Die Vorplanung mit Endmontage empfiehlt sich, wenn die Produktionsmengen für die Enderzeugnisse vorhersagbar sind.

Planprimärbedarfe werden mit den eintreffenden Kundenaufträgen verrechnet, um so eine Anpassung des Produktionsplans an die aktuelle Bedarfssituation zu erreichen. Der wichtigste Vorteil dieser Planungsstrategie besteht demnach darin, daß Sie schnell auf Kundenanforderungen reagieren können. Die Glättung des Produktionsplans ist weniger von Bedeutung.

Voraussetzungen

Sie müssen die folgenden Stammdaten für Ihr Enderzeugnis im Materialstamm pflegen:

  • Strategiegruppe 40 auf dem Dispositionsdatenbild

  • die Verrechnungsparameter ( Verrechnungsmodus, VerInt Rückwärts, VerInt Vorwärts ), um die Verrechnung von Primärbedarfen zu ermöglichen. Wenn im Materialstamm keine Verrechnungsparameter gepflegt sind, verwendet das System die Vorschlagswerte aus der Dispositionsgruppe.

Um die Verrechnung zu steuern, werden ein Verrechnungsmodus sowie Verrechnungsintervalle gepflegt. Weitere Informationen finden Sie unter Verrechnungsstrategien und -logik .

  • die Positiontypengruppe (z.B. NORM ) auf dem Verkaufsorganisationsdatenbild des Vertriebs.

Ablauf

Ein Beispiel des gesamten Prozesses finden Sie unter Beispielszenario: Strategie 40 .

  1. Die Planprimärbedarfe werden auf Enderzeugnisebene eingegeben. Dadurch wird die Beschaffung und Fertigung der notwendigen Baugruppen und Komponenten vor Eingang des Kundenauftrags angestoßen.

  2. Es ist möglich, Informationen aus der Absatzprognose, dem Vertriebsinformationssystem oder anderen Planungs-Tools zur Planung von Produktionsmengen zu verwenden.

  3. Sobald der Kundenauftrag eintrifft, verrechnet sich dieser mit dem Planprimärbedarf. Hierdurch wird ein Gegenüberstellen von Vorplanung und tatsächlichem Kundenbedarf ermöglicht.

  4. Während der Kundenauftragsabwicklung wird eine genaue Verfügbarkeitsprüfung gemäß der ATP (Available-To-Promise)-Logik durchgeführt. Das System prüft, ob zur Deckung des Kundenauftrags genügend Planprimärbedarfsmengen eingeplant sind.

  5. Bedarfe aus den Kundenaufträgen werden an die Fertigung übergeben und können zu Änderungen der Beschaffung führen, wenn die Bedarfe aus den Kundenaufträgen die Planprimärbedarfsmengen übersteigen. Wenn die Deckung von Komponenten unzureichend ist (die Kundenauftragsmengen übersteigen die Planprimärbedarfsmengen), können die Kundenaufträge nicht bestätigt werden. Daher paßt das System automatisch den Produktionsplan an. Weitere Informationen finden Sie unter Handhabung einer unzureichenden Deckung von Komponenten . Nicht ausgeschöpfte Planprimärbedarfsmengen erhöhen den Lagerbestand der Enderzeugnisse.

Andere Bereiche

Verfügbarkeitsprüfung

Im Unterschied zu anderen Planungsstrategien muß das Feld Verfügbarkeitsprüfung in der Sicht Disposition 2 des Materialstamms bei Strategie 40 keinen bestimmten Wert enthalten. Das Feld hat keine wesentlichen Auswirkungen auf den Planungsprozeß der Strategie 40 . Sie können die Prüfregel S/D mit oder ohne Wiederbeschaffungszeiten verwenden. Wählen Sie vom Kundenauftrag aus Anfang des Navigationspfads Bearbeiten Navigationsschritt Verfügbarkeit prüfen Navigationsschritt Springen Navigationsschritt Prüfungsumfang. Ende des Navigationspfads Siehe Verfügbarkeitsprüfung .

Statistiken in der Programmplanung

Bei Planungsstrategie 40 zeigt das System nur Kundenauftragsmengen an, die mit Primärbedarfen verrechnet wurden. Darüber hinausgehende Mengen werden nicht angezeigt. Gehen Sie beispielsweise von folgender Situation aus:

  • Verfügbarer Bestand: 100 Stück

  • Planprimärbedarf: 50 Stück

  • Zwei Kundenaufträge: 50 Stück in jedem Auftrag (die Auftragsdaten liegen so, daß sie mit den Planprimärbedarfen von 50 Stück verrechnet werden können)

Bestätigen Sie das Anlegen der Kundenaufträge und die Verrechnung der Planprimärbedarfe in der Bedarfs-/Bestandsliste.

Wählen Sie Anfang des Navigationspfads Logistik Navigationsschritt Produktion Navigationsschritt Produktionsplanung Navigationsschritt Programmplanung Navigationsschritt Auswertungen Navigationsschritt Gesamtbed. anzeigen Ende des Navigationspfads . Die Gesamtbedarfsliste zeigt nur die Kundenaufträge an, durch die die Primärbedarfe abgebaut wurden. Aufträge werden Primärbedarfen entsprechend dem Prinzip zugeordnet, daß die ersten auch zuerst bedient werden. Wenn Primärbedarfe vollständig durch laufende Aufträge abgebaut wurden, können sie nicht durch neue Aufträge noch weiter abgebaut werden. Neue Aufträge werden nicht in der Gesamtbedarfsliste angezeigt. Das System führt diesen Prozeß dynamisch auf der Basis einer Kalkulation durch. Die Zuordnung wird nicht in der Datenbank abgebildet.

Daher ist es möglich, daß die Statistik in der Programmplanung nicht alle Absatzzahlen für eine Planungsperiode enthält. In diesem Beispiel werden nur die 50 Stück des ersten Kundenauftrags in der Gesamtbedarfsliste angezeigt, obwohl mehr verkauft wurden. Diese zusätzlichen Aufträge können mit anderen Funktionen wie LIS oder VIS abgefragt werden.