Beim Verarbeiten der EDI-Rechnung versucht das System, einen Rechnungsbeleg zu buchen. Dabei ermittelt es zu der gesendeten Bestellposition aus der Bestellentwicklung die zu berechnende Menge und den zu berechnenden Wert (Vorschlagsmenge und Vorschlagswert):
Unter- oder überschreitet die Rechnungsmenge die Vorschlagsmenge bzw. der Rechnungswert den Vorschlagswert, reagiert das System je nach Einstellung im Customizing.
Im Einführungsleitfaden (IMG) der Logistik-Rechnungsprüfung ist eingestellt, wie das System Abweichungen zwischen den ermittelten Vorschlagswerten und den Werten der EDI-Rechnung verarbeiten werden soll (
Sie können folgende Arten der Verarbeitung wählen:
Der Rechnungsbeleg wird mit den Daten der EDI-Rechnung gebucht. Enthält die Rechnung Mengen- oder Preisabweichungen, wird sie zur Zahlung gesperrt.
Der Rechnungsbeleg wird vorerfaßt, wenn die EDI-Rechnung zu Gunsten des Lieferanten ausfällt. Die vom System ermittelten Vorschlagswerte und die Werte der EDI-Rechnung werden gesichert. Die abweichenden Positionen werden als ungeklärter Fehler gesichert, diese müssen Sie in der
Übersicht Rechnungen
weiterbearbeiten.
Der Rechnungsbeleg wird gebucht mit den vom System ermittelten Vorschlagswerten. Die EDI-Rechnung wird um die Summe der Abweichungen gekürzt.
Der Rechnungsbeleg wird abhängig von der positiven Kleindifferenz in den lieferantenabhängigen Toleranzen wie folgt erzeugt:
Ist die Summe der positiven Abweichungen der Rechnungspositionen einer Rechnung kleiner als die positive Kleindifferenz, wird die Rechnung mit Preisabweichungen gebucht, aber zur Zahlung gesperrt.
Beispiel
Der Lieferant berechnet in der übermittelten Rechnung 5 EUR zuviel. Diese positive Abweichung liegt im Bereich der eingestellten positiven Kleindifferenz zum Lieferanten. Um aufwendiges Weiterbearbeiten zu vermeiden, wird diese Rechnung mit Preisabweichung gebucht, aber zur Zahlung gesperrt.
Ist die Summe der positiven Abweichungen der Rechnungspositionen einer Rechnung größer als die positive Kleindifferenz, wird die Rechnung als ungeklärter Fehler vorerfaßt und muß später weiterbearbeitet werden.
Beispiel
Der Lieferant berechnet in der übermittelten Rechnung 20 EUR zuviel. Diese positive Abweichung liegt nicht im Bereich der eingestellten positiven Kleindifferenz zum Lieferanten. Die Rechnung wird mit den Vorschlags- und Rechnungswerten vorerfaßt. Beim Weiterbearbeiten der Rechnungen können Sie sich an den Lieferanten wenden und die Ursachen der Abweichungen klären.
Entsprechendes gilt beim Erfassen von Gutschriften für negative Kleindifferenzen.
Der Rechnungsbeleg wird nach dem Toleranzverhalten wie online geprüft.
Sie können auch einstellen, ob der Rechnungsbeleg auf negative Abweichungen geprüft wird, d.h. auf Abweichungen zu Gunsten des Rechnungsempfängers. Wenn Sie das Kennzeichen
negative Abweichungen prüfen
markiert haben, wird die eingestellte Verarbeitungsart entsprechend auf negative Abweichungen geprüft.
Weiterbearbeiten fehlerhafter Rechnungen
Wenn eine Rechnung aufgrund der Einstellungen im Customizing gesichert wurde, aber noch Fehler enthält, müssen Sie die Rechnung manuell weiterbearbeiten.
Wählen Sie dazu
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Übersicht Rechnungen
.
Geben Sie die erforderlichen Daten ein. Markieren Sie
im Bereich
Status der Rechnungen
das Feld
Fehlerhaft
im Bereich
Erfassung der Rechnungen
das Feld
EDI
auf der Registerkarte
Einschränkung fehlerhaft
das Feld
Ungeklärte Fehler
Wählen Sie
Ausführen
. Das System zeigt Rechnungsbelege an, die über EDI erfaßt wurden und bisher ungeklärte Fehler enthalten.
Siehe auch: