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 Fortschrittsrückmeldung

Verwendung

Die Fortschrittsrückmeldung ist eine Sonderform der Rückmeldung, bei der mit der Rückmeldung eines Vorgangs automatisch vorhergehende Vorgänge bzw. Untervorgänge rückgemeldet werden. Die Fortschrittsrückmeldung verwenden Sie, um zu einem beliebigen Vorgang den Fortschritt eines Auftrages rückzumelden, ohne daß Sie die vorausgehenden Vorgänge einzeln rückmelden müssen (z.B. am Ende eines Arbeitstages).

Einen Vorgang, den Sie mit der Fortschrittsrückmeldung rückmelden wollen, müssen Sie anders als bei der Meilensteinrückmeldung nicht im Steuerschlüssel kennzeichnen. Sie können jeden rückmeldefähigen Vorgang auswählen.

Bei Vorgängen, die im Steuerschlüssel eine Kennzeichnung als Meilenstein haben, spricht man von Meilensteinen im Gegensatz zur Fortschrittsrückmeldung .

Achtung Achtung

Bei einer Fortschrittsrückmeldung werden Gesamtmengen (Gutmenge, Ausschuß, Nacharbeit) und nicht die neu hinzugekommenen Mengen erfaßt. Dadurch unterscheidet sich die Fortschrittsrückmeldung in den Mengen von den anderen Rückmeldungen, wenn Sie in mehreren Schritten mit Teilrückmeldungen arbeiten.

Sie fertigen insgesamt 10 Stück eines Materials. Sie wollen die Rückmeldungen in zwei Schritten erfassen, jeweils nachdem 5 Stück gefertigt wurden:

Ende der Warnung.
  • Wenn Sie die Rückmeldung mit Lohn-Rückmeldeschein verwenden, erfassen Sie bei beiden Rückmeldungen je 5 Stück .

  • Wenn Sie die Fortschrittsrückmeldung verwenden, erfassen Sie bei der ersten Rückmeldung 5 Stück und bei der zweiten Rückmeldung 10 Stück (= Gesamtmenge).

Integration

Es ist möglich, die Fortschrittsrückmeldung mit den anderen Formen der Rückmeldung zu kombinieren. Dabei ist folgendes zu beachten:

  • Vorgänge, die direkt oder automatisch durch eine Meilensteinrückmeldung rückgemeldet wurden, werden von der Fortschrittsrückmeldung nicht verändert.

Beispiel Beispiel

Vorgang 30 ist in seinem Steuerschlüssel als Meilensteinvorgang gekennzeichnet. Sie melden Vorgang 30 mit einer Teilrückmeldung von 50 Stück zurück. Die Vorgänge 10 und 20 sind ebenfalls teilrückgemeldet mit einer Menge von 50 Stück. Dann erfassen Sie für den Vorgang 50 eine Fortschrittsrückmeldung über 100 Stück, wodurch der Vorgang 50 endrückgemeldet ist. Der Vorgang 40 wird ebenfalls mit 100 Stück endrückgemeldet, wogegen die Rückmeldedaten zu den Vorgängen 10 bis 30 nicht verändert werden. Um diese Vorgänge endrückzumelden, müssen Sie für Vorgang 30 eine Rückmeldung über eine Gesamtmenge von 100 Stück vornehmen.

Ende des Beispiels.
  • Wenn zu einem Meilenstein noch keine Rückmeldungen vorhanden sind, läßt das System nicht zu, daß Sie eine Fortschrittsrückmeldung zu einem Nachfolger des Meilensteins erfassen. Zum Meilenstein muß mindestens eine Teilrückmeldung vorhanden sein.

Beispiel Beispiel

Vorgang 30 ist in seinem Steuerschlüssel als Meilensteinvorgang gekennzeichnet. Sie wollen zum Vorgang 40 eine Fortschrittsrückmeldung über 50 Stück erfassen. Das System weist dieses ab, da für den Meilensteinvorgang 30 noch keine Rückmeldungen vorhanden sind.

Ende des Beispiels.
  • Vorgänge, die bereits manuell rückgemeldet wurden, werden von der Fortschrittsrückmeldung nicht verändert.

Beispiel Beispiel

Sie melden Vorgang 10 manuell mit einer Teilrückmeldung von 50 Stück zurück. Sie melden Vorgang 30 anschließend mit einer Fortschrittsrückmeldung von 100 Stück zurück (dieses ist eine Endrückmeldung). Vorgang 10 ist somit immer noch teilrückgemeldet mit einer Menge von 50 Stück, Vorgang 20 und Vorgang 30 sind dagegen endrückgemeldet mit einer Menge von 100 Stück.

Ende des Beispiels.
  • Vorgänge, die durch Summenrückmeldung bzw. Standardrückmeldung rückgemeldet wurden, werden von der Fortschrittsrückmeldung nicht verändert, d.h. sie werden wie manuell rückgemeldete Vorgänge behandelt.

Funktionsumfang

Vorgänge können mit einer Fortschrittsrückmeldung rückgemeldet werden. Damit werden automatisch alle vorherigen Vorgänge rückgemeldet. Für die automatisch rückgemeldeten Vorgänge wird die Menge automatisch bestimmt.

Beispiel Beispiel

Sie erfassen für Vorgang 30 eine Fortschrittsrückmeldung mit einer Menge von 100 Stück. Dabei werden die vorhergehenden Vorgänge 10 und 20 ebenfalls mit 100 Stück rückgemeldet.

Ende des Beispiels.

Wenn schon Fortschrittsrückmeldungen zu einem vorherigen Vorgang existieren, wird die rückzumeldende Menge bestimmt, indem auf die gesamte rückgemeldete Menge des Vorgangs aufgefüllt wird.

Beispiel Beispiel

Sie haben den Vorgang 30 mit 40 Stück über eine Fortschrittsrückmeldung rückgemeldet. Sie erfassen eine Fortschrittsrückmeldung von 90 Stück für Vorgang 40. Das System erzeugt automatisch eine Rückmeldung für den Vorgang 30 über die zusätzliche Menge von 50 Stück (= 90 Stück - 40 Stück).

Ende des Beispiels.

Folgende Punkte sind bei der Fortschrittsrückmeldung zu beachten:

  • Bei der Erfassung von Fortschrittsrückmeldungen brauchen Sie die Bearbeitungsreihenfolge nicht einzuhalten.

Beispiel Beispiel

Sie wollen Vorgang 30 und Vorgang 50 mit einer Fortschrittsrückmeldung rückmelden. Sie erfassen zuerst eine Teilrückmeldung zu Vorgang 50 über 50 Stück. Alle Vorgänger von Vorgang 50 werden automatisch teilrückgemeldet. Dann erfassen Sie eine Teilrückmeldung für Vorgang 30 über 50 Stück. Vorgang 30 bleibt mit 50 Stück teilrückgemeldet, da bei Fortschrittsrückmeldungen Gesamtmengen rückgemeldet werden.

Ende des Beispiels.
  • Sie können festlegen, ob der geplante Ausschuß-Prozentsatz in die Mengenberechnung bei den automatisch generierten Rückmeldungen eingeht. Diese Einstellung nehmen Sie im Customizing der Fertigungssteuerung unter Anfang des Navigationspfads Vorgänge Navigationsschritt Rückmeldung Navigationsschritt Rückmeldeparameter festlegen Ende des Navigationspfads vor (Kennzeichen generierte Rückmeldungen ohne Mengenanpassungen , Registerkarte Allgemeingültige Einstellungen ):

  • Wenn das Kennzeichen nicht gesetzt ist, dann wird der geplante Ausschuß-Prozentsatz zur Mengenberechnung herangezogen. Es wird sowohl Gutmenge als auch Ausschuß ausgewiesen.

  • Wenn das Kennzeichen gesetzt ist, dann wird Ausschuß in den automatisch rückgemeldeten Vorgängen als Gutmenge gebucht. Die rückgemeldete Gesamtmenge ist in der Meilensteinrückmeldung und in den automatisch generierten Rückmeldungen identisch.

  • Wenn eine Fortschrittsrückmeldung erfaßt wird, werden alle vorhergehenden Untervorgänge automatisch mit rückgemeldet. Untervorgänge des Vorgangs, für den die Fortschrittsrückmeldung erfaßt wird, müssen immer manuell rückgemeldet werden.

Beispiel Beispiel

Vorgänge 10 und 20 haben jeweils einen Untervorgang. Sie melden Vorgang 20 mit 50 Stück mit einer Fortschrittsrückmeldung zurück. Das System meldet automatisch Vorgang 10 mit der gleichen Menge und seinen Untervorgang mit den entsprechenden Leistungen zurück. Die Untervorgänge zu Vorgang 20 müssen Sie manuell rückmelden.

Ende des Beispiels.
  • Wenn Sie für einen Vorgang eine Fortschrittsrückmeldung erfassen, erhält er den Status FMST (Fortschrittsrückmeldung) und den Status RMAN (manuelle Rückmeldung). Vorhergehende Vorgänge, deren Rückmeldung automatisch erzeugt wurde, erhalten nur den Status FMST.

Beispiel Beispiel

Zu Vorgang 20 erfassen Sie eine Fortschrittsrückmeldung. Vorgang 20 erhält die Status RMAN und FMST. Der Vorgang 10 erhält den Status FMST.

In Auftragsnetzen können Sie Fortschrittsrückmeldungen dazu verwenden, Vorgänge von mehreren Aufträgen gleichzeitig rückzumelden (siehe Beispiel: Auftragsnetze rückmelden ).

Ende des Beispiels.