Ein Netzplan bildet den Ablauf eines Projekts oder einer Aktivität aus dem Projekt ab. Die verschiedenen Strukturelemente eines Projekts und deren Abhängigkeiten voneinander werden mit Methoden der Graphentheorie dargestellt.
In der Projektdurchführung sind Netzpläne Ausgangsbasis für die Planung, Analyse, Beschreibung, Steuerung und Überwachung von Terminen, Kosten und Ressourcen (Personal, Maschinen, Fertigungshilfsmittel, Material) oder Dokumenten und Zeichnungen.
Zur Projektbeurteilung können aus einem Netzplan z.B. folgende Informationen entnommen werden:
An welchen Stellen im Projekt gibt es Unsicherheiten im Ablauf, und welche Konsequenzen können sich daraus ergeben?
Wo gibt es zeitliche Unsicherheiten, und in welcher Größenordnung liegen sie?
Wann und in welcher Größenordnung fallen Kosten und Ausgaben an?
Wann und in welcher Menge müssen Ressourcen bereitgestellt werden, damit der Terminplan eingehalten werden kann?
Im Projektsystem sind Netzpläne als Vorgangsknotennetze realisiert.
Die wesentlichen Elemente, aus denen ein Netzplan besteht, sind:
Vorgänge
Anordnungsbeziehungen
Die wichtigsten Daten, durch die ein Vorgang im Projektsystem beschrieben wird, sind:
der Arbeitsplatz, an dem der Vorgang ausgeführt werden soll
die Dauer, die für die Durchführung des Vorgangs benötigt wird
die Termine für den Start und das Ende des Vorgangs
der Ressourcenbedarf, der für die Durchführung des Vorgangs bereitstehen bzw. gedeckt werden soll
Texte und Dokumente, die den Vorgang beschreiben
Normalerweise stehen Vorgänge in einem Netzplan nicht in einer beliebigen Reihenfolge. Zwischen den einzelnen Vorgängen kann es technisch oder inhaltlich bedingte Abhängigkeiten geben. Diese Abhängigkeiten werden über Anordnungsbeziehungen abgebildet, indem ein Vorgang der Vorgänger oder der Nachfolger zu einem anderen Vorgang ist.
Die Art der Anordnungsbeziehung legt fest, wie die einzelnen Vorgänge miteinander verknüpft sind:
Normalfolge
Anordnungsbeziehung vom Ende eines Vorgangs zum Anfang seines Nachfolgers.
Anfangsfolge
Anordnungsbeziehung vom Anfang eines Vorgangs zum Anfang seines Nachfolgers.
Endfolge
Anordnungsbeziehung vom Ende eines Vorgangs zum Ende seines Nachfolgers.
Sprungfolge
Anordnungsbeziehung vom Anfang eines Vorgangs zum Ende seines Nachfolgers.