Das Arbeiten mit Lieferplänen bedeutet weniger Bearbeitungszeit und Papiervorgänge in Ihrem Unternehmen, da eine Lieferplaneinteilung eine Vielzahl von Bestellungen oder Kontraktabrufen ersetzen kann.
Sie müssen nur geringe Lagerbestände vorhalten, da durch die Vorgabe des genauen Lieferzeitpunkts Just-in-time-Lieferungen (JIT) möglich sind.
Ihre Lieferanten benötigen kürzere Vorlaufzeiten, da nicht die Gesamtbestellmenge des Lieferplans durch eine einzige Lieferung bereitgestellt werden muß, sondern - den Einteilungen entsprechend - jeweils kleinere Mengen.
Bei Massengeschäft mit hohem Wiederholungsgrad (Serienfertigung) ist es wünschenswert, daß automatisch Abrufe von Lieferplänen erstellt werden. Im ERP-System können Sie dazu die Anwendungskomponente PP- Bedarfsplanung nutzen.
SAP empfiehlt das Arbeiten mit dem Lieferplan mit Abrufdokumentation, damit Sie Lieferabrufe (LAB) und Feinabrufe (FAB) nutzen können.
Kunden, die den Advanced Planer and Optimizer (APO) einsetzen, können im APO-System Lieferplaneinteilungen und Abrufe erzeugen.
Sie können entweder Einteilungen und Abrufe im APO-System erzeugen, oder Sie nutzen das APO-System ausschließlich zum Planen und erzeugen die Abrufe im ERP-System. Dies legen Sie über das Kennzeichen
Ext. Planung
in den Zusatzdaten der Lieferplanposition fest. Der Wareneingang wird in beiden Fällen im ERP-System gebucht.
Hinweis
Wenn Sie Einteilungen im APO-System erzeugen, dann können Sie keine Einteilungen im ERP-System anlegen oder ändern.
Weitere Informationen zum Advanced Planer and Optimizer (APO) finden Sie in der SAP-Bibliothek.
Verwenden Sie eine Belegart für Lieferpläne mit Abrufdokumentation. Im Standard wird hierfür die Belegart LPA ausgeliefert. (Für die Belegart LPA ist im Standardsystem im Customizing des
Einkaufs
unter
Lieferplan
→
Belegarten einstellen
das Kennzeichen
Abruf-Doku
markiert.)
Damit Sie mit Feinabrufen arbeiten können, müssen Sie für die betreffenden Materialien das Feinabrufkennzeichen im Materialstammsatz (Sicht
Einkauf
oder
Disposition 2
) setzen. Das Kennzeichen muß auch in den Zusatzdaten der Lieferplanposition markiert sein.
Wenn Abrufe automatisch durch Bedarfsplanungsläufe erstellt werden sollen, dann muß der Einkauf mit Hilfe des Orderbuchs einen Lieferplan als eindeutige Bezugsquelle zuordnen.
Für die benötigten Materialien wird in regelmäßigen Zeitabständen ein Bedarfsplanungslauf durchgeführt. Dieser erzeugt automatisch Einteilungen für Lieferpläne.
Anhand dieser Einteilungen werden Abrufe an den Lieferanten erstellt.
Der Disponent kann diese Einteilungen zunächst prüfen und dann manuell aus dem Lieferplan heraus einen Abruf erstellen.
Die Abrufe können aber auch automatisch vom System erzeugt werden. Dies geschieht i.d.R. direkt im Anschluß an den Bedarfsplanungslauf.
Sie haben die Wahl, ob Sie mit Lieferabruf (LAB)
und
Feinabruf (FAB) arbeiten möchten oder
nur
mit Lieferabruf.
Wenn Sie mit LAB und FAB arbeiten, haben Sie den Vorteil, daß der Lieferant in Feinabrufen detaillierte Lieferangaben in kürzeren Zeitabständen von Ihnen erhält, in längeren Zeitabständen bekommt er zusätzlich noch eine Vorschau.
Wenn die Abrufe erstellt sind, werden sie mit Hilfe des Nachrichtensteuerungsprogramms RSNAST00 an den Lieferanten übermittelt.
Die Abrufe können entweder direkt beim Sichern übermittelt werden oder zu einem späteren Zeitpunkt.
Hinweis
Es ist sinnvoll, den Bedarfsplanungslauf z.B. täglich durchzuführen und wöchentlich einmal automatisch Abrufe zu erzeugen. Die Abruferzeugung kann so eingestellt werden, daß nur für geänderte Lieferplanpositionen (Materialien) Abrufe erzeugt werden.