Sie können die Serienfertigung als kundenauftragsorientierte Fertigung einsetzen. Das System erzeugt je Kundenauftragsposition einen oder mehrere Planaufträge, die einen direkten Bezug zur Kundenauftragsposition haben. Auf Basis der Planaufträge wird das Material hergestellt. Die Produktion wird somit über Kundenaufträge angestoßen.
Wenn Sie als Serienfertiger kundenauftragsorientiert fertigen und den unbewerteten Kundenauftragsbestand (siehe auch:
Besonderheit: Unbewerteter Kundenauftragsbestand
) im Einsatz haben, so werden die Kosten auf der Kundenauftragsposition gesammelt und analysiert. Sie benötigen also eine
kosten- und erlösführende Kundenauftragsposition
. Dies bedeutet, daß Sie ein
Kundenauftrags-Controlling
durchführen. Es ist in diesem Falle
nicht
möglich, die Kosten auf einem Produktkostensammler zu sammeln und zu analysieren. Die Ermittlung der Bestandswerte erfolgt im Rahmen einer
Ergebnisermittlung
. Durch die
Abrechnung
der mit der Ergebnisermittlung ermittelten
Abgrenzungsdaten kann der Bestand in der
Finanzbuchhaltung
aktiviert werden.
Hinweis
Es wird empfohlen, bei kundenauftragsorientierter Serienfertigung mit dem bewerteten Kundenauftragsbestand zu arbeiten. Als Kostenträger verwenden Sie in diesem Falle den Produktkostensammler bei Kundenauftragsfertigung .
Sie sind Serienfertiger.
Stellen Sie sicher, daß Sie mit dem unbewerteten Kundenauftragsbestand arbeiten, indem Sie für die Kundenauftragsposition eine Bedarfsart ermitteln, die auf eine Bedarfsklasse verweist, in der festgelegt ist, daß Sie mit dem unbewerteten Kundenauftragsbestand arbeiten (siehe auch: Steuerung der Bedarfsartenfindung ; Bedarfsart im Kundenauftrag überprüfen ).
Sie stellen sicher, daß die Kundenauftragsposition kosten- und erlösführend ist, indem Sie in der Bedarfsklasse einen Kontierungstyp hinterlegen, in dem definiert ist, daß die Kundenauftragsposition kosten- und erlösführend sein soll.
Die Einstellungen bezüglich Bedarfsartenfindung, Bedarfsart, Bedarfsklasse und Kontierungstyp können Sie im Customizing des
Kundenauftrags-Controlling
unter
Steuerung der Kundenauftragsfertigung
vornehmen.
Sie legen ein Material mit einer Fertigungsversion an. Setzen Sie für die Fertigungsversion das Serienfertigungskennzeichen.
Hinweis
Für die Fertigungsversion benötigen Sie eine Stückliste und einen Arbeitsplatz. Falls Sie mehrere Arbeitsabläufe darstellen möchten, z.B. im Liniendesign, benötigen Sie zusätzlich einen Arbeitsplan.
Sie hinterlegen im Materialstammsatz in der Dispositionssicht ein
Serienfertigungsprofil
, in dem die im nachfolgenden Punkt geschilderten Einstellungen vorgenommen wurden.
Nehmen Sie im Customizing des
Periodischen Produkt-Controlling
unter
üfen folgende Einstellungen vor:
stellen Sie sicher, daß keine Zählpunktmeldungen erlaubt sind
In der Regel werden Sie, wenn Sie kundenauftragsorientrierte Serienfertigung durchführen, den Warenausgang retrograd und zeitgleich mit dem Wareneingang durchführen. Nehmen Sie die entsprechende Einstellung im Serienfertigungsprofil vor.
Wenn Sie im Serienfertigungsprofil definieren, daß Sie Leistungen buchen möchten, so müssen Sie bei Kundenauftragsfertigung im Serienfertigungsprofil definieren, daß die Leistungsmengen auf Basis der Plankalkulation zum Material gebucht werden, und zudem eine Plankalkulation zum konfigurierbaren Material anlegen. Nur durch diese Einstellung erreichen Sie, daß das System beim Wareneingang zum Kundenauftrag automatisch eine Leistungsverrechnung durchführt.
Sie legen einen Kundenauftrag an und hinterlegen das zu produzierende Material in der Kundenauftragsposition. Gegebenenfalls konfigurieren Sie das Material
Das System erzeugt einen oder mehrere Planaufträge zu dem in der Kundenauftragsposition aufgeführten Material. Der Planauftrag enthält alle für die Herstellung des Materials notwendigen Einsatzmaterialien. Der Planauftrag kann erzeugt werden
im Zuge der Bedarfsplanung
direkt beim Sichern des Kundenauftrages
Um den Planauftrag direkt beim Sichern des Kundenauftrages zu erzeugen, müssen Sie in der Bedarfsklasse die Montageart "1" (Planauftrag: statische Abwicklung) oder "4" (Planauftrag: dynamische Abwicklung) hinterlegt haben.
Da für das zu fertigende Material im Materialstammsatz das Kennzeichen
Serienfertigung
hinterlegt ist, hat der Planauftrag
kein
Umsetzkennzeichen. Deshalb wird der Planauftrag nicht in einen
Produktionsauftrag oder in eine Bestellanforderung umgesetzt.
Wenn Sie im Materialstamm ein Alternativenselektionskennzeichen gewählt haben, das nach der Fertigungsversion selektiert, werden die Planaufträge (Auftragsart KD) im Planungstableau unmittelbar der Linie zugeordnet.
Wenn Sie kein Alternativenselektionskennzeichen gesetzt haben, können Sie die durch den Bedarfsplanungslauf erzeugten Planaufträge (Auftragsart
KD
) im Planungstableau der(den) Linie(n) zuordnen.
Mittels der Sequenzplanung bestimmen Sie die Auftragsreihenfolge, in der die Aufträge auf der Linie bearbeitet werden.
Sie lassen über die Materialbereitstellungsliste die Fehlmengen der Komponenten an der Linie berechnen und entsprechende Nachschubelemente erzeugen.
Nachdem Sie das Material gefertigt haben, buchen Sie einen Wareneingang. Verzweigen Sie dazu in das Menü der
Serienfertigung
und buchen Sie einen Wareneingang zum Kundenauftrag (siehe auch:
Wareneingang zum Kundenauftrag
,
Wareneingang für Kundenauftrag buchen
). Das System bucht dabei die Istkosten auf die Kundenauftragsposition, reduziert die Planaufträge und schreibt die Statistiken fort.
Die Kundenauftragsposition wird dabei
mit den Kosten belastet, die sich aus der Warenausgangsbuchung ergeben
gegebenenfalls mit den Kosten für Leistungen belastet
Hinweis
Satt einer automatischen Leistungsverrechnung können Sie auch manuell eine direkte Leistungsverrechnung vornehmen.
Sie führen zur Kundenauftragsposition eine Ergebnisermittlung durch, um den Bestandswert zu ermitteln. Durch die Ergebnisermittlung können Sie zusätzlich zum Bestandswert auch andere Abgrenzungsdaten wie Rückstellungen und Kosten des Umsatzes ermitteln.
Durch die Abrechnung der Kundenauftragspositon rechnen Sie den Bestandswert an die Finanzbuchhaltung ab.
Hinweis
Bei der kundenauftragsorientierten Serienfertigung ist keine Zählpunktabwicklung möglich. Summenbedarfe sind hingegen nur bei der kundenauftragsorientierten Serienfertigung einsetzbar.