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 Produktkostensammler

Definition

Kostenträger des Periodischen Produkt-Controlling , der die Istkosten der Periode sammelt, die bei der Fertigung eines Materials anfallen. Bei Verwendung des Produktkostensammlers tritt das Produkt als Kostenträger in den Vordergrund.

Verwendung

Der Produktkostensammler wird unabhängig von der Fertigungsart angelegt. Dies bedeutet, Sie können die Istkosten auf einem Produktkostensammler sammeln

  • bei Werkstattfertigung (d.h. wenn Sie mit Fertigungsaufträgen produzieren), wenn Sie bei Werkstattfertigung die Kosten nicht losbezogen, sondern periodisch analysieren möchten

  • bei Prozessfertigung (d.h. wenn Sie mit Prozessaufträgen produzieren), wenn Sie bei Prozessfertigung die Kosten nicht losbezogen, sondern periodisch analysieren möchten

  • bei Serienfertigung

    Bei Serienfertigung verwenden Sie immer den Produktkostensammler als Kostenträger.

    Hinweis Hinweis

    Ab Release 4.5A steht Ihnen der Produktkostensammler zur Verfügung. Wenn Sie in einem früheren Release die Serienfertigung im Einsatz hatten, dann wurden die Kosten des seriengefertigten Materials auf einem Produktionskostensammler gesammelt. Dieser Produktionskostensammler wird ab Release 4.5A in einen Produktkostensammler umgesetzt. Zur Umsetzung lesen Sie den Abschnitt: Umsetzung Produktions- in Produktkostensammler .

    Ende des Hinweises
  • bei KANBAN

  • bei kundenauftragsbezogener Massenfertigung , wenn Sie mit dem bewerteten Kundenauftragsbestand arbeiten und in Serienfertigung das einzelbedarfsgesteuerte Material herstellen (siehe auch: Produktkostensammler bei Kundenauftragsfertigung ).

Sie können auch einen Produktkostensammler verwenden, auf dem die Kosten für ein Material gesammelt werden, das sowohl kundenauftragsbezogen als auch für das anonyme Lager gefertigt wird. Voraussetzung ist, dass für das Material das Kennzeichen "Serienfertigung" im Materialstammsatz gesetzt ist.

Sie legen den Produktkostensammler zu Material, Werk und Fertigungsprozess an.

Hinweis Hinweis

Den Fertigungsprozess zum Produktkostensammler müssen Sie nicht manuell anlegen. Das System erzeugt den Fertigungsprozess automatisch beim Anlegen des Produktkostensammlers.

Ende des Hinweises

Bei Verwendung eines Produktkostensammlers ist die Menge der Kostenträger im Verhältnis zu der Menge der Kostenträger im Auftragsbezogenen Produkt-Controlling geringer. Dies führt zu Performance-Vorteilen im Periodenabschluss und im Informationssystem.

Sie können zum Produktkostensammler eine Vorkalkulation durchführen (siehe auch: Vorkalkulation zum Produktkostensammler ).

Istkosten können zum Produktkostensammler

  • durch logistische Transaktionen (zum Beispiel Warenausgänge, Rückmeldungen) zu Produktionsaufträgen (Fertigungsauftrag oder Prozessauftrag) und Serienaufträgen entstehen. So können beispielsweise Warenausgangsbuchungen zu einem Fertigungsauftrag oder Zählpunktmeldungen in der Serienfertigung dazu führen, dass ein Produktkostensammler mit Istkosten belastet wird. Wareneingangsbuchungen führen dazu, dass ein Produktkostensammler entlastet wird.

  • auch direkt erfasst werden, zum Beispiel durch eine Sachkontenbuchung in der Finanzbuchhaltung (FI).

Sie können im Bild Produktkostensammler anzeigen Berichte aufrufen, indem Sie Kosten anzeigen wählen. Außerdem können Sie die Istkosten zum Produktkostensammler jederzeit im Informationssystem anzeigen.

Im Rahmen des Periodenabschlusses können Sie

  • den Produktkostensammler durch die Template-Verrechnung belasten

  • eine Nachbewertung der Leistungen zu Isttarifen vornehmen

  • Zuschläge zum Produktkostensammler ermitteln

  • den Wert der unfertigen Erzeugnisse (Ware in Arbeit) der Periode ermitteln

  • die Abweichungen der Periode ermitteln

  • Ware in Arbeit und Abweichungen an andere Anwendungskomponenten abrechnen

    Hinweis Hinweis

    Beachten Sie beim Periodenabschluss zum Produktkostensammler:

    Wenn Sie in der Einzelverarbeitung der Periodenabschlusstransaktion keinen Fertigungsprozess eingeben, sondern nur Daten für die Selektionsfelder Material und Werk eingeben, so wird diese Periodenabschlusstransaktion für alle Fertigungsprozesse zu diesem Werksmaterial ausgeführt.

    Ende des Hinweises

Sie legen den Produktkostensammler immer manuell an.

Einschränkungen

Produktkostensammler können nicht verwendet werden für

Struktur

Sie können den Produktkostensammler anlegen zu Material, Werk und Fertigungsprozess.

Der Fertigungsprozess wird in Abhängigkeit von einer Controlling-Ebene definiert.

Sie wählen beim Anlegen eines Produktkostensammlers aus, welche Controlling-Ebene Sie einem Werksmaterial zuordnen möchten. Die Controlling-Ebene zum Werksmaterial ist nur unter bestimmten Voraussetzungen änderbar. Siehe auch: Controlling-Ebene bearbeiten

Die Controlling-Ebene beinhaltet die Merkmale (z.B. Stückliste/Arbeitsplan oder Fertigungsversion), die zur Ermittlung des Mengengerüsts dienen.

Sie legen den Produktkostensammler immer zum Fertigungsprozess an. Zum Fertigungsprozess sind im Standard folgende Controlling-Ebenen erlaubt:

  • Fertigung: Fertigungsversion

    Sie sollten immer dann die Controlling-Ebene "Fertigung: Fertigungsversion" verwenden, wenn Fertigungsversionen zum Material definiert sind. In der Serienfertigung sollten Sie nur mit dieser Controlling-Ebene arbeiten.

  • Fertigung: Stückliste / Arbeitsplan

  • Fertigung: Produktionswerk/Planungswerk

    Lesen Sie hierzu den Abschnitt Produktkostensammler Material / Produktionswerk / Planungswerk: Einschränkungen .

Ausführliche Informationen zur Controlling-Ebene finden Sie im Abschnitt Controlling-Ebene .

Integration

Integration zum Fertigungsprozess

Um den Produktkostensammler aufzurufen, müssen Sie die Nummer des Fertigungsprozesses nicht eingeben, obwohl der Fertigungsprozess auf dem Bildschirm erscheint. Geben Sie statt dessen Material und Werk ein und wählen Sie dann zum Fertigungsprozess die Wertehilfe. Sie können dann auf dem auftauchenden Dialogfenster die Selektionskriterien entsprechend den Merkmalen des Fertigungsprozesses eingeben (z.B. die Fertigungsversion). Das System findet dann den Fertigungsprozess anhand der eingegebenen Selektionswerte (z.B. Material, Werk, Fertigungsversion).

Integration zum Produktionsauftrag

Wenn Sie in der Auftragsart Ihrer Produktionsaufträge hinterlegt haben, dass die Kosten nicht auf dem Produktionsauftrag, sondern auf einem Produktkostensammler gesammelt werden sollen, dann stellt das System beim Anlegen eines Produktionsauftrages zu der entsprechenden Merkmalskombination (z.B. Material / Werk / Fertigungsversion) direkt eine Verbindung zum Produktkostensammler her. Der Produktionsauftrag erhält den Status PKSA (Produktkostensammler). Dieser Status verhindert, dass auf den Produktionsauftrag Kosten gebucht werden. Im Produktionsauftrag wird die Nummer des Fertigungsprozesses angezeigt. Folgende Felder werden im Produktkostensammler gepflegt:

  • Kalkulationsvariante Ist

  • Abweichungsschlüssel

  • Abgrenzungsschlüssel

  • Profit-Center

  • Geschäftsbereich

  • Kalkulationsschema (Ist)

  • Zuschlagsschlüssel

  • Funktionsbereich (wenn Produktionsaufträge einem Produktkostensammler zugeordnet werden)

Diese Felder sind für den Produktionsauftrag nicht eingabebereit. Sie werden beim Anlegen des Produktionsauftrags aus dem zugehörigen Produktkostensammler übernommen. Eine nachträgliche Änderung dieser Felder im Produktkostensammler wird nicht in die vorhandenen Produktionsaufträge übernommen. Für laufende Buchungen und den Periodenabschluss werden die Einträge im Produktkostensammler verwendet.

Die in der Kalkulationsvariante Ist des Produktkostensammlers hinterlegte Bewertungsvariante wird zur Bewertung der zum Produktionsauftrag rückgemeldeten Daten herangezogen.

Die Kalkulationsvariante Plan im Produktionsauftrag wird nicht aus dem Produktkostensammler übernommen, sondern wird weiterhin aus der Auftragsart des Produktionsauftrages heraus vorgeschlagen. Sie dient dem Erstellen einer temporären Auftragsvorkalkulation zum Produktionsauftrag, die nicht abgespeichert werden kann.

Für einen Produktionsauftrag, der mit einem Produktkostensammler verknüpft ist, wird keine Abrechnungsvorschrift erzeugt.

Produktionsaufträge werden automatisch mit Produktkostensammlern des Fertigungsprozesses verknüpft, dessen Merkmalsausprägungen der Produktionsauftrag entspricht. Der Produktkostensammler darf keine Löschvormerkung haben.

Sie können aus dem Produktionsauftrag heraus den Produktkostensammler anzeigen.

Die Verknüpfung zwischen dem Produktionsauftrag und dem Fertigungsprozess des Produktkostensammlers kann nur geändert werden, solange noch keine kostenverursachenden Funktionen zum Produktionsauftrag ausgeführt worden sind. Wurden noch keine kostenverursachenden Funktionen zum Produktionsauftrag ausgeführt, so kann beispielsweise bei Änderung der Fertigungsversion oder von Stückliste und Arbeitsplan der Produktionsauftrag von einem Produktkostensammler gelöst und einem anderen Produktkostensammler zugeordnet werden. Sind bereits Kosten entstanden, so bleibt die Zuordnung auch bei Änderung der Fertigungsversion oder von Stückliste und Arbeitsplan bestehen.

Ist noch kein Produktkostensammler angelegt, mit dem der Produktionsauftrag verknüpft werden kann, dann gibt das System beim Anlegen des Produktionsauftrages eine Meldung aus, um Sie über diese Situation zu informieren. In diesem Falle verwendet das System den Produktionsauftrag selbst als Kostenträger. Solange noch keine Istkosten auf dem Produktionsauftrag gesammelt wurden, ist es möglich, dies zu ändern, d.h. wie im Customizing hinterlegt statt des Produktionsauftrages einen Produktkostensammler als Kostenträger zu verwenden. Sie legen dazu den Produktkostensammler im Menü des Periodischen Produkt-Controlling an. Um den Produktionsauftrag mit dem Produktkostensammler zu verknüpfen, lesen Sie im Fertigungsauftrag die Stammdaten nach.

Wenn Sie Produktionsaufträge einem Produktkostensammler zuordnen möchten, ist es möglich, dass vor dieser Zuordnung in den Produktionsaufträgen und dem Produktkostensammler unterschiedliche Vorschlagswerte für den Funktionsbereich existieren. Die Ursache hierfür ist, dass der Produktkostensammler den Funktionsbereich aus der Auftragsart des Produktkostensammlers, der Produktionsauftrag jedoch den Funktionsbereich aus der Auftragsart des Produktionsauftrages übernimmt.

Wenn Sie einen Produktionsauftrag einem Produktkostensammler zuordnen, wird vom System der Funktionsbereich des Produktkostensammlers in die Stammdaten des Produktionsauftrages übernommen. In diesem Fall ist der Funktionsbereich in den Stammdaten des Produktionsauftrages nicht mehr änderbar.

Informationen zur nachträglichen Verknüpfung von Produktionsaufträgen mit Produktkostensammlern und zur nachträglichen Veränderung der Zuordnung finden Sie im Abschnitt Produktionsauftrag nachträglich mit Produktkostensammler verknüpfen .

Integration zur Kostenträgerhierarchie

Sie können Produktkostensammler Kostenträgerhierarchien zuordnen.

Integration zur Logistik

Wenn Sie in der Logistik betriebswirtschaftliche Vorgänge zum Produktionsauftrag oder zur Fertigungsversion ausführen, dann wird der mit dem logistischen Auftrag verknüpfte Produktkostensammler entsprechend belastet oder entlastet. Wird beispielsweise eine Rückmeldung zu einem Vorgang durchgeführt, werden Kosten und Einsatzmengen als Belastung auf dem Produktkostensammler fortgeschrieben. Liefert der logistische Auftrag an das Lager, wird der Produktkostensammler entlastet. Dabei wird auch die Liefermenge auf dem Produktkostensammler fortgeschrieben.

Siehe auch:

Weitere Informationen zum Produktkostensammler finden Sie in den Abschnitten:

Produktkostensammler Material/Produktions-/Planungswerk: Einschr änkungen

Produktkostensammler bei Kundenauftragsfertigung

Statusverwaltung zum Produktkostensammler

Produktkostensammler bearbeiten

Produktionsauftrag mit Produktkostensammler verknüpfen

Produktkostensammler: Sammelerfassung für Serienfertigung durchf ühren

Empfehlungen für Serienfertiger finden Sie im Abschnitt:

Empfehlung für Serienfertiger

Informationen zur Verknüpfung von Fertigungsaufträgen mit Produktkostensammlern sowie zu Auftragssplits finden Sie im Abschnitt:

Fertigungsauftrag in der Kostenträgerrechnung

Informationen zur Verknüpfung von Prozessaufträgen mit Produktkostensammlern finden Sie im Abschnitt:

Prozeßauftrag in der Kostenträgerrechnung

Informationen zur Darstellung der auf einem Produktkostensammler gesammelten Kosten im Informationssystem Produktkosten-Controlling finden Sie im Dokument Informationssystem Periodisches Produkt-Controlling und in der Beschreibung der einzelnen Berichte.

Informationen zur Werkstattfertigung finden Sie im Dokument Anfang des Navigationspfads Logistik Navigationsschritt Produktionsplanung Ende des Navigationspfads .

Informationen zur Prozessfertigung finden Sie im Dokument Anfang des Navigationspfads Logistik Navigationsschritt Produktionsplanung-Prozeßindustrie Ende des Navigationspfads .

Informationen zur Serienfertigung finden Sie im Dokument Anfang des Navigationspfads Logistik Navigationsschritt Produktionsplanung Navigationsschritt Serienfertigung. Ende des Navigationspfads

Informationen zu konfigurierbaren Materialien finden Sie im Dokument Anfang des Navigationspfads Logistik Navigationsschritt LogistikAllgemein Navigationsschritt Variantenkonfiguration Ende des Navigationspfads .