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Einsatzmöglichkeiten

Sie können in Extended Warehouse Management (EWM) Umlagerungsbestellungen mit einer Mengendifferenz quittieren. Dadurch können Sie folgende Prozesse abbilden:

·        Sie erhalten eine Minder- oder Mehrmenge in der Anlieferung, welche ein lieferndes Lager verursacht hat, z. B. hat das liefernde Lager eine Palette nicht auf das Fahrzeug geladen.

·        Sie erhalten eine Minder- oder Mehrmenge in der Anlieferung, welche ein Spediteur verursacht hat, z. B. hat ein Spediteur die Ware beschädigt.

·        Im StrukturlinkCross-Docking können Sie Minder- oder Mehrmengen quittieren, welche nicht das liefernde Lager, sondern das erste Cross-Docking-Lager verursacht hat.

Wenn ein Ausgangslager eine Minder- oder Mehrmenge verursacht hat, schickt SAP ERP eine Korrekturlieferung an EWM des Ausgangslagers. Sie können dort im StrukturlinkDifference Analyzer ggf. einen Ausgleich zwischen den auszugleichenden Forderungs- und Differenzmengen ausführen. Wenn Sie keinen Ausgleich ausführen können, buchen Sie die Differenz an SAP ERP aus.

Beispiel

Sie liefern zehn Stück von Produkt A aus. Der Kunde erhält aber nur neun Stück. Sie buchen eine Korrekturlieferung über ein Stück als auszugleichende Forderungsmenge. Bei der Inventur stellen Sie fest, dass das eine Stück von Produkt A noch in der Warenausgangszone liegt. Sie können im Difference Analyzer die auszugleichende Forderungsmenge mit einer auszugleichenden Differenzmenge verrechnen.

Wenn ein Spediteur eine Minder- oder Mehrmenge verursacht hat, führen Sie direkt in SAP ERP eine Korrekturbuchung durch. SAP ERP ermittelt anhand des Prozesscodes aus der letzten Teilwareneingangsmeldung des Ziellagers den Verursacher der Minder- oder Mehrmenge. Weitere Informationen finden Sie im SAP Help Portal in der Dokumentation zu mySAP ERP ® SAP ERP Central Component ® Logistik ® Logistik Allgemein (LO) ® Ersatzteilmanagement (LO-SPM) ® Umlagerung und Bestandsführung ® Umlagerung ® Ausbuchen von Umlagerungsbestellmengendifferenzen.

Wenn Mengendifferenzen im Zusammenhang mit Bausätzen auftreten, buchen Sie diese Differenzen immer auf den Bausatzkopf. Sollte im Ausgangslager nicht der Bausatz selbst, sondern nur die Bausatzkomponenten vorhanden sein, müssen Sie diesen Unterschied mittels Inventurmengen-Differenzbuchungen ausgleichen.

Voraussetzungen

      Sie arbeiten mit einer Systemlandschaft, die ein SAP ERP, ein zentrales SAP Advanced Planning & Optimization (SAP APO) für die automatische Erzeugung der Umlagerungsbestellung und mindestens ein dezentrales EWM verwendet.

      Sie verwenden Schnittstellen zwischen EWM und SAP ERP. Weitere Informationen finden Sie unter Kommunikation von EWM zum ERP-System.

      Sie haben in den Customizing-Einstellungen des EWM Toleranzgruppen für den Difference Analyzer definiert.

Weitere Informationen finden Sie im Einführungsleitfaden (IMG) des EWM unter Lagerinterne Prozesse ® Inventur ® Lagernummerspezifische Einstellungen ® Toleranzgruppen definieren ® Toleranzgruppe für Difference Analyzer definieren.

      Sie haben in den Customizing-Einstellungen des EWM den Benutzer einer Toleranzgruppe für den Difference Analyzer zugeordnet. Dazu haben Sie vom Bild SAP Easy Access aus gewählt Extended Warehouse Management ® Einstellungen® Inventur ® Benutzer zu Toleranzgruppe für Difference Analyzer zuordnen.

EWM im Ausgangslager

      Sie haben in den Customizing-Einstellungen des EWM Belegarten für die Korrekturlieferungen festgelegt. Diese findet EWM mit dem Differenzierungsattribut DIS (Diskrepanzenprozess) auf Kopfebene.

Weitere Informationen finden Sie im Einführungsleitfaden (IMG) des EWM unter Schnittstellen ® ERP-Integration ® Lieferabwicklung ® ERP-Belegarten als relevant für das Differenzierungsattribut definieren.

Hinweis

Stellen Sie sicher, dass die Customizing-Einstellungen des EWM für Ihre eigenen Belegarten und für die verwendeten Positionsarten korrekt ist. Wenn Sie eigene Profile definieren, orientieren Sie sich dabei an den ausgelieferten Beleg- und Positionsarten und den zugehörigen Profilen.

      Sie haben in den Customizing-Einstellungen des EWM die Abbildung der Belegarten aus dem SAP ERP in EWM festgelegt.

Weitere Informationen finden Sie im IMG des EWM unter Schnittstellen ® ERP-Integration ® Lieferabwicklung ® Belegarten aus dem ERP- in das EWM-System abbilden.

EWM im Ziellager

      Sie haben in den Customizing-Einstellungen des EWM festgelegt, ob EWM eine automatische oder manuelle Warenbewegung ausführen soll.

Weitere Informationen finden Sie im IMG des EWM unter Prozessübergreifende Einstellungen ® Lieferabwicklung ® Aktionen ® Aktionen anlegen mit Assistent.

      Sie haben in den Customizing-Einstellungen des EWM Prozesscodes festgelegt und diese Ihren eigenen Prozesscodeprofilen zugeordnet. Außerdem haben Sie den Prozesscodes Partnerrollen zugeordnet (siehe Liefermengenanpassung).

      Sie haben in den Customizing-Einstellungen des EWM die Abbildung des Ausnahmecodes auf den Prozesscode der Lieferabwicklung festgelegt.

Weitere Informationen finden Sie im IMG des EWM unter Prozessübergreifende Einstellungen ® Ausnahmebehandlung ® Definition von Ausnahme-Codes.

Ablauf

Mengendifferenzen bei Umlagerungsbestellungen

Sie arbeiten mit einem zentralen SAP APO und SAP ERP und mit zwei dezentralen Lagern, die EWM-geführt sind. Sie transportieren Waren von einem Lager zu einem anderen. Nachfolgend sind die zwei EWM-Systeme als EWM1 für das Ausgangslager und als EWM2 für das Ziellager bezeichnet.

...

       1.      Sie legen eine Umlagerungsbestellung in SAP APO an und SAP APO benachrichtigt SAP ERP hierüber.

       2.      SAP ERP erzeugt eine zugehörige Umlagerungsbestellung und hierzu eine Auslieferung. Es benachrichtigt EWM1 des Ausgangslagers hierüber.

       3.      EWM1 erzeugt eine zugehörige Auslieferung.

       4.      Sie führen die erforderlichen Warenausgangs-Prozessschritte durch und buchen den Warenausgang.

       5.      EWM1 benachrichtigt SAP ERP hierüber.

       6.      SAP ERP erzeugt eine zugehörige Anlieferung für EWM2 des Ziellagers. Es benachrichtigt EWM2 hierüber.

       7.      EWM2 erzeugt eine zugehörige Anlieferung.

       8.      Sie oder ein Spediteur transportieren die Produkte zu EWM2.

       9.      Sie führen die Wareneingangs-Prozessschritte bis zur Wareneingangsbuchung aus. Bei der Wareneingangsbuchung stellen Sie eine Minder- oder Mehrmenge fest.

   10.      Sie buchen den Wareneingang mit der Minder- oder Mehrmenge und geben einen Prozesscode an.

EWM2 unterscheidet anhand des Prozesscodes den Verursacher der Minder- oder Mehrmenge (siehe Liefermengenanpassung).

   11.      EWM2 benachrichtigt SAP ERP hierüber.

   12.      SAP ERP verbucht die Mengendifferenzen in der Lieferempfangsbestätigung.

   13.      SAP ERP erzeugt eine Korrekturlieferung für EWM1 des Ausgangslagers. Bei einer Mindermenge erzeugt das ERP-System eine Anlieferung und bei einer Mehrmenge eine Auslieferung für EWM1. SAP ERP benachrichtigt EWM1 hierüber.

   14.      EWM1 erzeugt aufgrund der Benachrichtigung eine An- oder Auslieferung als Korrekturlieferung. Es verbucht die Minder- oder Mehrmenge als auszugleichende Forderungsmenge (externe Mengendifferenz). Sie können den Wareneingang der Anlieferung oder den Warenausgang der Auslieferung in EWM1ablehnen. Der nicht zugeordnete Bestand bleibt weiterhin in SAP ERP. Sie müssen ihn dann ggf. manuell bearbeiten.

EWM1 verbucht interne Mengendifferenzen aus der Inventur oder Lageraufgabenerstellung als auszugleichende Differenzmengen. Wenn Sie z. B. bei der Inventur eine Palette mit zehn Stück eines Produkts im Lager finden, verbuchen Sie diese als auszugleichende Differenzmenge.

   15.      Sie versuchen, in EWM1 die auszugleichenden Forderungsmengen mit den auszugleichenden Differenzmengen im Difference Analyzer zu verrechnen.

Mengendifferenzen im Cross-Docking

Im Gegensatz zum standardmäßigen Prozess bei Umlagerungsbestellungen arbeiten Sie im Cross-Docking-Prozess (CD-Prozess) mit mindestens drei dezentralen Lagern: dem Ausgangslager, dem Cross-Docking-Lager (CD-Lager) und dem Ziellager. Diese Lager sind EWM-geführt. Sie transportieren Waren vom Ausgangs- zum Ziellager über das CD-Lager.

Im Cross-Docking-Prozess erfassen Sie Mengendifferenzen genauso, wie Sie Mengendifferenzen für Umlagerungsbestellungen erfassen. Wenn Sie Mengendifferenzen erfassen, können Sie anhand des Prozesscodes entscheiden, ob diese Mengendifferenzen zulasten oder zugunsten des vorhergehenden Lagers, so es eines gibt, oder des Ausgangslagers gehen sollen. Die folgende Grafik veranschaulicht diese zwei Möglichkeiten. Wenn Sie z. B. eine Mindermenge im CD-Lager2 erfassen möchten, können Sie diese Mengendifferenz mit dem Prozesscode PC2A zulasten des CD-Lagers1 oder mit dem Prozesscode PC2B zulasten des Ausgangslagers erfassen.

Diese Grafik wird im zugehörigen Text erklärt

Weitere Informationen zum Cross-Docking-Prozess finden Sie unter StrukturlinkCross-Docking.

...

Ergebnis

Sie haben eine Mengendifferenz für eine Umlagerungsbestellung oder im Cross-Docking-Prozess gebucht.

 

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