Um Ausnahmen zu gruppieren und Ihre Gültigkeit zu definieren, sind sie jeweils einem Business-Kontext zugeordnet. Der Business-Kontext regelt, in welchem Zusammenhang die Ausnahme gesetzt werden kann. Jede Ausnahme ist nur in einem bestimmten Business-Kontext gültig. Sie sollten die Ausnahme Meldepunkt gesperrt z. B. nicht auf einem Kommunikationskanal anwenden und HU-Fehler nicht auf einem Lagerplatz.
Der Ausführungsschritt ist ein weiteres Merkmal, um die Gültigkeit von Ausnahmen zu regeln. Im MFS sind folgende Ausführungsschritte definiert:
● A0 - Verarbeitung im Hintergrund z.B Telegrammeingang
● A1 - Verarbeitung am Desktop
Der Ausführungsschritt A0 ist immer dann eingestellt, wenn eine Ausnahme in einer durch ein SPS-Telegramm ausgelösten Verarbeitung auftritt.
Der Ausführungsschritt A1 gilt für Ereignisse, die durch einen Bedienereingriff, z. B. am Lagerverwaltungsmonitor, ausgelöst wurden.
Wenn Sie möchten, dass eine Ausnahme von einem Bediener gesetzt werden kann, müssen Sie sie für den Ausführungsschritt A1 definieren.
Wenn die Ausnahme (und die damit verknüpfte Folgeverarbeitung) bei einem maschinellen Ereignis Gültigkeit haben soll, müssen Sie sie für den Ausführungsschritt A0 definieren.
Folgende Tabelle enthält eine Liste von Situationen, in denen Fehler auftreten können (für die Sie also Ausnahmen definieren sollten) und der jeweils vom Programm dabei benutzte Kontext.
Kontext |
Beschreibung |
Situation, in der das System den Kontext setzt |
MF1 |
MFS - Kommunikationskanal |
● wenn das Bestätigungstelegramm einen Kommunikationsfehler beinhaltet ● wenn das Versenden eines Telegramms nicht möglich ist Das System wählt die Ausnahme, die auf dem Kommunikationskanal gepflegt ist. ● wenn der Status auf dem Kommunikationskanal gesetzt oder freigegeben wird Beim Setzen des Status wählt das System die Ausnahme, die auf dem Kommunikationskanal gepflegt ist. Beim Freigeben des Status wählt das System die Ausnahme, die der internen Ausnahme MFS6 zugeordnet ist. |
MF2 |
MFS - Transportsegment/-gruppe |
● wenn der Status auf dem Fördersegment gesetzt oder freigegeben wird. Beim Setzen des Status wählt das System die Ausnahme, die aufgrund des Telegrammfehlers ermittelt oder vom Benutzer eingegeben wird. Beim Freigeben des Status wählt das System die Ausnahme genommen, die der internen Ausnahme MFS2 zugeordnet ist. · wenn der Status auf der Fördersegmentgruppe gesetzt oder freigegeben wird Beim Setzen des Status wählt das System die Ausnahme, die aufgrund des Telegrammfehlers ermittelt oder vom Benutzer eingegeben wird. Beim Freigeben des Status wählt das System die Ausnahme, die der internen Ausnahme MFS2 zugeordnet ist. |
MF3 |
MFS - Telegramm |
● wenn bei den Aktionsbausteinen ein Fehlercode im Telegramm festgestellt wird Das System verwendet die Ausnahme, die es
aufgrund ● wenn aufgrund eines semantischen oder syntaktischen Fehlers im erhaltenen Telegramm ein Fehlertelegramm versendet werden soll Das System ermittelt über den Fehlertyp (z. B.
Startsequenz falsch, Laufnummer falsch) einen Telegrammfehler und ● wenn das System die interne Ausnahme MFS7 – Unbekannte HU gemeldet erkennt |
MF4 |
MFS - Ressource |
● wenn der Status auf der Ressource gesetzt oder freigegeben wird Beim Setzen des Status wählt das System die Ausnahme, die aufgrund des Telegrammfehlers ermittelt oder vom Benutzer eingegeben wird. Beim Freigeben des Status wählt das System die Ausnahme, die der internen Ausnahme MFS4 zugeordnet ist.
|
MF5 |
MFS - Kommunikationspunkt |
● wenn der Status auf dem Kommunikationspunkt gesetzt oder freigegeben wird Beim Setzen des Status wählt das System die Ausnahme, die aufgrund des Telegrammfehlers ermittelt oder vom Benutzer eingegeben wird. Beim Freigeben des Status wählt das System die Ausnahme, die der internen Ausnahme MFS5 zugeordnet ist. |
Wenn Sie eine Ausnahme definieren, die eine Reaktion auf einen Fehlercode in einem eingehenden Bestätigungstelegramm festlegen soll, müssen Sie dafür den Kontext MF1 und Ausführungsschritt A0 verwenden. Anderenfalls kann das EWM-System die Ausnahme nicht finden und damit die gewünschte Reaktion nicht eintreten.
Für den Business-Kontext MF3 ist nur der Ausführungsschritt A0 sinnvoll. Alle anderen Business-Kontexte sind den Ausführungsschritten A0 oder A1 zugeordnet.