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Funktionsdokumentation Liefermengenkorrelation für Bausätze Dokument im Navigationsbaum lokalisieren

Verwendung

Wenn Sie oder das System Liefermengenänderungen vornehmen, berechnet Extended Warehouse Management (EWM) die Liefermengenänderungen folgender Positionen neu:

·        der Bausatzkopfpositionen

·        der Bausatzkomponentenpositionen

·        der Chargenunterpositionen

·        der durch Ersetzung entstandenen Unterpositionen

EWM berechnet aus den Liefermengen die angeforderten zusätzlichen Liefermengen, z. B. für die Erstellung von Lageraufgaben, die zu dem Bausatz gehören. EWM leitet offene Liefermengen für diese zusätzlichen Liefermengen ab.

Integration

Zur Berechnung der Liefermengenverhältnisse legt EWM immer die aktuellen Liefermengenverhältnisse zwischen Bausatzkopfposition und Bausatzkomponentenpositionen zugrunde. Das ursprüngliche „Liefermengengerüst“, d. h. die Liefermengen mit ihren hierarchischen Abhängigkeiten, ist bereits in der Lieferung in SAP ERP gesichert. SAP ERP sendet diese Daten an EWM. Sie oder das System können für Bausatzkomponentenpositionen einen Chargensplit ausführen. Wenn Sie oder das System diesen Chargensplit bereits in SAP ERP ausführen, sendet das System die entstehenden Chargenunterpositionen ebenfalls an EWM.

Voraussetzungen

Damit EWM Bausätze mit ihrer Hierarchie korrekt verarbeiten kann, müssen Sie die Positionsarten für die beteiligten Lieferpositionen im Customizing entsprechend konfiguriert haben. Zum Beispiel definieren Sie im Customizing das Feldsteuerungsprofil derart, dass das Feld für die Liefermenge nicht änderbar ist. Weitere Informationen finden Sie im Einführungsleitfaden (IMG) des EWM unter Prozessübergreifende Einstellungen ® Lieferabwicklung ® Feldsteuerung ® Feldsteuerungsprofile definieren.

Funktionsumfang

·        Wenn EWM einen Split oder wenn Sie manuell eine Liefermengenänderung für eine Bausatzkopfposition vornehmen, führt EWM eine Neuberechnung der Liefermengen aller zum Bausatz gehörender Lieferpositionen aus.

EWM berechnet die Liefermenge für neue und geänderte Bausatzkopf- und Bausatzkomponentenpositionen.

      Wenn EWM eine Kommissionierzurückweisung oder wenn Sie manuell eine Liefermengenänderung für eine Bausatzkomponentenposition vornehmen, führt EWM eine Neuberechnung der Liefermengen von unten nach oben über die Hierarchiestufen hinweg aus.

Hinweis

Wenn EWM die Liefermengen für Bausatzkopfpositionen neu berechnet, kann dies dazu führen, dass EWM auch die Liefermengen für die zugehörigen Bausatzkomponentenpositionen neu berechnet, die weder EWM noch Sie geändert haben.

Sie können das Business Add-In (BADI) /SCWM/EX_DLV_DET_HIER_CORR verwenden, um die Ergebnisse der Liefermengenkorrelation nachträglich zu beeinflussen. Zum Beispiel können Sie Positionen mit Fixmengen oder Naturalrabatt mengenmäßig in Abhängigkeit von anderen Positionen anpassen.

      EWM berücksichtigt bei der Liefermengenkorrelation den Prozesscode.

Beispiel

Sie haben eine Bausatzkomponentenposition 10 für das Produkt A mit der Liefermenge 10 Stück. Diese Lieferposition 10 besteht aus der Chargenunterposition 15 für die Charge 1 mit 6 Stück und der Chargenunterposition 17 für die Charge 2 mit 4 Stück. Beim Kommissionieren stellen Sie fest, dass die Charge 2 nur 2 Stück enthält. Sie führen eine Kommissionierzurückweisung durch und geben den Prozesscode QTY-2 an. Da die Liefermenge für die Charge 2 nicht erfüllbar ist, passt EWM auch die Liefermenge der Bausatzkomponentenposition an und setzt den zugehörigen Prozesscode für die fehlende Liefermenge.

Neuberechnung der Liefermengen bei Liefersplit

Wenn Sie oder das System einen Liefersplit auf einer Bausatzkopfposition durchführen, berechnet und verteilt EWM die in diesem „originalen“ Bausatz enthaltenen Liefermengen anteilig auf die neuen abgesplitteten Bausätze. Wenn Sie den Liefersplit manuell in der Benutzungsschnittstelle durchführen, müssen Sie nur die Liefermenge der abgesplitteten Bausatzkopfpositionen eingeben. Die Liefermengenkorrelation berechnet dann automatisch die Liefermengen aller weiteren Unterpositionen.

Neuberechnung von Liefermengen bei Chargensplit

Wenn Sie vor dem Kommissionieren über die Benutzungsschnittstelle manuell einen Chargensplit vornehmen oder wenn EWM automatisch einen Chargensplit durchführt, führt EWM eine entsprechende Liefermengenkorrelation durch. Dabei sorgt EWM dafür, dass die Summe der Liefermengen der Chargenunterpositionen nicht größer als die Liefermenge der gesplitteten Bausatzkomponentenposition ist.

      Wenn beim Chargensplit die Summe gleich ist, führt dies zu keiner Liefermengenänderung.

      Wenn beim Chargensplit die Summe kleiner ist, führt dies ebenfalls zu keiner Liefermengenänderung. Allerdings verteilt EWM die Liefermenge nicht auf die gesamten Chargenunterpositionen. Dadurch können Sie oder das System zu einem späteren Zeitpunkt noch weitere Chargenunterpositionen hinzufügen.

      Wenn beim Chargensplit die Summe größer ist, führt dies zu einer Liefermengenänderung der Chargenunterpositionen entsprechend der Liefermenge.

Beispiel

Sie haben eine Bausatzkomponentenposition 10 mit den Chargenunterpositionen 65 und 67. Die geforderte Liefermenge der Bausatzkomponentenposition ist 5. Die Chargenunterposition 65 enthält die Liefermenge 2 und die Chargenunterposition 67 die Liefermenge 3. Sie geben für beide Chargenunterpositionen die Liefermenge 4 an. EWM belässt die Liefermenge für die Chargenunterposition 65 bei 4, ändert aber die Liefermenge der Chargenunterposition 67 auf 1. Damit ist die geforderte Liefermenge 5 erfüllt.

Wenn Sie eine Kommissionierzurückweisung auf Chargenpositionsebene vornehmen, führt EWM eine Neuberechnung zunächst auf der Ebene der Bausatzkomponentenposition aus. Die Korrelationsfunktion berechnet als nächstes die Liefermenge der Bausatzkopfposition. Anschließend berechnet EWM die Liefermengen für alle Bausatzkomponentenpositionen über die Hierarchiestufen hinweg von oben nach unten neu.

Wenn Sie die Liefermenge einer Bausatzkopfposition verringern, verringert EWM auch die Liefermengen der zugehörigen Bausatzkomponentenpositionen. Wenn diese Positionen auch Chargenunterpositionen beinhalten, berechnet EWM die Liefermengen (z. B. offene Kommissionierliefermengen) auch für diese über alle Hierarchiestufen hinweg von oben nach unten neu.

Neuberechnung bei Liefermengenänderungen aus externen Sytemen

Bei Anforderungen von Liefermengenänderungen aus externen Systemen erwartet EWM, dass die Liefermengenkorrelation bereits im externen System durchgeführt wird. EWM führt also in diesem Fall keine Neuberechnung der Liefermengen durch.

Aktivitäten

Sie können folgendermaßen Liefermengenänderungen anstoßen, die zu einer Liefermengenkorrelation führen:

      Direkte Änderung des Felds der Liefermenge in der Benutzungsschnittstelle:

¡        Wählen Sie vom Bild SAP Easy Access aus Extended Warehouse Management ® Lieferabwicklung ® Anlieferung ® Anlieferung pflegen und dann auf der Registerkarte Positionen die Spalte Menge. Ändern Sie die Liefermenge.

¡        Wählen Sie vom Bild SAP Easy Access aus Extended Warehouse Management ® Lieferabwicklung ® Auslieferung ® Auslieferungsauftrag pflegen und dann auf der Registerkarte Positionen die Spalte Menge. Ändern Sie die Liefermenge.

¡        Wählen Sie vom Bild SAP Easy Access aus Extended Warehouse Management ® Lieferabwicklung ® Auslieferung ® Auslieferung pflegen und dann auf der Registerkarte Positionen die Spalte Menge. Ändern Sie die Liefermenge.

      Änderung der Liefermenge bei der StrukturlinkKommissionierzurückweisung

      Änderung der Liefermenge durch die Funktion der Liefermengenanpassung

Entweder Sie wählen in der Benutzungsschnittstelle die Drucktaste Liefermenge anpassen oder EWM ändert die Liefermengen, wenn das System eine Lieferung im Hintergrund fortschreibt.

      Ausführung von Liefersplits

Entweder Sie führen einen Liefersplit manuell in der Benutzungsschnittstelle durch, oder EWM ändert die Liefermengen, wenn das System eine Lieferung im Hintergrund fortschreibt.

Beispiel

Folgende Grafik zeigt Ihnen die Hierarchie für einen Bausatz in SAP ERP mit den zugehörigen Liefermengen.

Diese Grafik wird im zugehörigen Text erklärt

Sie haben eine Lieferposition 10 für den Bausatzkopf mit der Liefermenge 2 Stück.

Die Lieferposition 10 besteht aus den Bausatzkomponentenpositionen 20 und 30 sowie aus der Lieferposition 40 für die ersetzte Bausatzkomponente. Die Bausatzkomponentenposition 20 für die Bausatzkomponente 1 hat die Liefermenge 10 Stück, die Bausatzkomponentenposition 30 für die Bausatzkomponente 2 hat die Liefermenge 20 Stück, die Lieferposition 40 für die ersetzte Bausatzkomponente hat die Liefermenge 20 Stück.

Die Bausatzkomponentenposition 20 besteht aus den Chargenunterpositionen 25 und 27. Die Chargenunterposition 25 für die Charge 1 hat die Liefermenge 6 Stück und die Chargenunterposition 27 für die Charge 2 hat die Liefermenge 4 Stück.

Die ersetzte Bausatzkomponentenposition 40 besteht aus den Lieferpositionen 50 und 60. Die Bausatzkomponentenposition 50 für die Bausatzkomponente 3 hat die Lieferenge 5 Stück und die Bausatzkomponentenposition 60 für die Bausatzkomponente 4 hat die Liefermenge 15 Stück.

Die Bausatzkomponentenposition 60 besteht aus den Chargenunterpositionen 65 und 67. Die Chargenunterposition 65 für die Charge 3 hat die Liefermenge 2 Stück, die Chargenunterposition 67 für die Charge 4 hat die Liefermenge 13 Stück.

...

       1.      SAP ERP sendet EWM die Daten für den Bausatz.

       2.      Sie verringern in EWM die Liefermenge der Bausatzkomponentenposition 30 auf 12 Stück und der ersetzten Bausatzkomponente 40 auf 10 Stück, z. B. wegen einer Kommissionierzurückweisung.

       3.      EWM wendet die Korrelationsfunktion an, um die neuen Liefermengen zu berechnen.

EWM ändert die Liefermengen von unten nach oben über die Hierarchiestufen hinweg. Bei Chargenunterpositionen ändert EWM die Liefermengen immer von „hinten“ bezogen auf die Reihenfolge der Positionen.

                            a.      EWM führt als ersten Schritt folgende Liefermengenänderungen von unten nach oben über die Hierarchiestufen hinaus aus:

§         Chargenunterposition 67 für Charge 4: Verringerung auf 3 Stück

§         Chargenunterposition 65 für Charge 3: Keine Änderung, d. h. weiterhin 2 Stück

§         Bausatzkomponentenposition 60: Verringerung auf 5 Stück

§         Bausatzkomponentenposition 50: Keine Änderung, d. h. weiterhin 5 Stück

§         Bausatzkomponentenposition 40: Verringerung auf 10 Stück

§         Bausatzkomponentenposition 30: Verringerung auf 10 Stück, obwohl Sie die Liefermenge nur um 8 Stück verringert haben. Da aber ein festes Verhältnis von 1 zu 10 vorgegeben ist, verringert EWM die Liefermenge dieser Position um 10 Stück.

§         Bausatzkopfposition 10: Verringerung auf 1 Stück

                            b.      EWM führt als zweiten Schritt folgende Liefermengenänderung von oben nach unten über die Hierarchiestufen hinaus aus:

Bausatzkomponentenposition 20: Verringerung auf 5 Stück, da ein festes Verhältnis von 1 zu 5 vorgegeben ist.

Folgende Grafik zeigt Ihnen die Hierarchie des Bausatzes in EWM nach der Liefermengenkorrelation mit den zugehörigen Liefermengen.

Diese Grafik wird im zugehörigen Text erklärt

 

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