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  Pre-Step (Archiving Workbench)

Einsatzmöglichkeiten

Der Pre-Step ist ein optionaler, von der eigentlichen Datenarchivierung getrennter, Prozess, der die Werteverteilung der Paketbildungsattribute eines Archivierungsobjekts untersucht. Basierend auf dieser Untersuchung bildet der Pre-Step-Prozess Paketprofile und legt diese in der Datenbank ab.

Die gespeicherten Profile nutzen dann die parallelisierten Teilprozesse der Archivierung als Grundlage für die Paketbildung.

Zum tieferen Verständnis der Prozessphase Pre-Step finden Sie eine Erklärung der damit zusammenhängenden wichtigsten Begriffe wie z.B. Paket, Paketgrenzen, Paketgröße und Paketbildungsattribute im Abschnitt Wichtige Begriffe der SAP-Bibliothek.

In der nachfolgenden Grafik ist dargestellt, welche Rolle der Prozess Pre-Step innerhalb des Datenarchivierungsprozesses einnimmt:

Es gibt grundsätzlich die beiden folgenden Möglichkeiten, wie das Parallelverarbeitungstool Pakete für die parallele Datenbearbeitung bilden kann:

Bildung von Paketen aus den statischen Paketprofilen, die der Pre-Step-Prozess zuvor angelegt hat

Wir empfehlen dieses Vorgehen wenn die zu archivierenden Daten nicht gleichverteilt sind.

Dynamische Paketbildung zur Laufzeit der Parallelverarbeitung ohne den Pre-Step-Prozess

Hierbei zerlegt das System den gesamten Wertebereich des ersten Paketbildungsattributs, über das die Paketbildung betrieben wird, in eine zuvor festgelegte Anzahl gleich großer Intervalle. Aus diesen Intervallen ergeben sich die Paketgrenzen für die Parallelverarbeitung. Hinsichtlich weiterer Paketbildungsattribute gibt es keine Einschränkung.

Wir empfehlen dieses Vorgehen, wenn die zu archivierenden Daten gleich verteilt sind.

Die folgende Grafik zeigt die Unterschiede zwischen den beiden Möglichkeiten der Paketbildung:

Die schwarz markierten Paketgrenzen kennzeichnen die Pakete, die das Parallelisierungstool ohne vorherigen Pre-Step im Rahmen der Paketbildung zur Laufzeit festlegt. Hier sind alle Intervalle unabhängig von der Anzahl der darin enthaltenen Datensätze gleich groß.

Die rot markierten Paketgrenzen der Grafik kennzeichnen die Pakete, die der Pre-Step-Prozess im Rahmen der statischen Paketprofilbildung festlegt. Hier sind die Paketgrenzen an die tatsächliche Datenverteilung angepasst.

Dabei wird deutlich, dass die Bildung von Paketprofilen mittels Pre-Step der dynamischen Paketbildung ohne Pre-Step überlegen ist, wenn Daten ungleich verteilt sind.

Das System zieht zwei Attribute der führenden Tabelle (hier GUID1 und GUID2 genannt) zur Paketbildung heran, deren Daten ungleich verteilt sind. GUID1 ist beispielsweise der Schlüssel für einen Kontovertrag, GUID2 das Kennzeichen für die Zahlungsposten dieses Kontos. Auch bei idealer Gleichverteilung der Schlüsselwerte bei Vertrags- bzw. Zahlungspostenanlage kommt es zu einer Ungleichverteilung, wenn das System extrem viele Zahlungsposten auf das Konto eines Großkunden der Bank bucht. Aufgrund dieser Ungleichverteilung der Daten hinsichtlich der beiden Attribute kann die Parallelverarbeitung von dynamisch gebildeten Paketen im Extremfall zu einer fast sequentiellen Verarbeitung führen. Dies ist darin begründet, dass die Laufzeit des am längsten laufenden Jobs die Gesamtlaufzeit des parallelisierten Masssenlaufes festlegt.

Wichtige Hinweise für die Implementierung des Pre-Step-Prozesses

Entscheiden Sie, welche der beiden oben beschriebenen Möglichkeiten zur Paketbildung für das vorliegende Archivierungsobjekt sinnvoll ist. Gegebenenfalls können Sie dem Kunden auch die Auswahl zwischen beiden Verfahren erlauben. Die entsprechende Einstellung nehmen Sie im Arbeitsschritt Steuerung für globales Archivierungscustomizing anlegen der Archiving Workbench vor.

Wenn Sie Ihrem Kunden die Möglichkeit bieten wollen, Paketprofile mittels des Pre-Step-Prozesses zu bilden, führen Sie für das vorliegende Archivierungsobjekt in der Archiving Workbench den Arbeitsschritt Pre-Step-Programm generieren aus.

Damit Ihr Kunde den Pre-Step für ein Archivierungsobjekt ausführen kann, müssen Sie mindestens eine konkrete Paketprofilbildungsstrategie implementieren.

Wenn Sie den Strategie-Funktionsbaustein selbst entwickeln, müssen Sie diesen in der Globalen Steuerung der Paketbildung (AFX_GLOBAL_PBP) als gültiges Paketprofilbildungsverfahren für das vorliegende Archivierungsobjekt kennzeichnen. Stellen Sie sicher, dass dieser Customizing-Eintrag als Mustercustomizing an den Kunden ausgeliefert wird.

Fügen Sie den Pre-Step in das Bereichsmenü Ihrer Anwendung ein. Er kann im Unterschied zu den restlichen Teilprozessen der Archivierung nicht über die Archivadministration gestartet werden

Bevor Ihr Kunde einen Archivierungsprozess basierend auf einem statischen Paketprofil starten kann, muss er den Pre-Step mit der gewünschten Profilbildungsstrategie im Archivierungsmodus Produktivmodus ausführen. Den Archivierungsmodus stellt er dann in der Globalen Steuerung im Einführungsleitfaden Ihrer Anwendung ein.

Vor der Ausführung der parallelisierten Archvierungsprozessphasen Analyse und Schreiben muss Ihr Kunde in der IMG-Aktivität Globale Steuerung der Archivierung pflegen im Einführungsleitfaden seiner Anwendung das Kennzeichen Paketbildung zur Laufzeit entfernen und das passende Paketprofilbildungsverfahren eintragen.