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 Unterregelwerke

Verwendung

Sie können komplexe Regelwerke vereinfachen, indem Sie die Regelwerke in Haupt- und Unterregelwerke aufsplitten. Hierdurch entstehen kleinere gekapselte Einheiten, die mit weniger Aufwand zu bearbeiten sind.

Funktionsumfang

Die Unterregelwerke werden aus dem Hauptregelwerk heraus aufgerufen. Das Hauptregelwerk übergibt den Inhalt der Fakten , Rekords und Zusammensetzungen an das Unterregelwerk. Das Unterregelwerk läuft ab und übergibt schließlich die neu berechneten Fakten etc. zurück an das Hauptregelwerk.

Der Datenaustausch findet ausschließlich zwischen Hauptregelwerk und Unterregelwerk statt. Unterregelwerke lesen keine Daten direkt aus der Spezifikationsdatenbank. Deshalb ist für Regelwerke, die ausschließlich als Unterregelwerke dienen, keine Mapping-Datenbank notwendig.

Der Aufruf eines Unterregelwerkes erfolgt über das Kommando CALL. Das Kommando CALL sieht in der einfachsten Form folgendermaßen aus:

CALL "<REGELNAME>"

END

Über <REGELNAME> wird das Unterregelwerk vom System identifiziert. Es ist daher notwendig, dass Sie die Unterregelwerke registrieren. Weitere Informationen finden Sie im Einführungsleitfaden (IMG) der Grunddaten und Werkzeuge unter Windows-Registry einrichten.

Im obigen Fall werden die Eingabe-Fakten, -Rekords und -Zusammensetzungen des Unterregelwerks von namensgleichen Fakten, Rekords und Zusammensetzungen des Hauptregelwerkes gelesen und die Ausgabe-Fakten, -Rekords und -Zusammensetzungen des Unterregelwerks in namensgleiche Fakten, Rekords und Zusammensetzungen des Hauptregelwerkes zurückgegeben. Dies ist jedoch nicht immer möglich oder erwünscht. Um unterschiedliche Bezeichnungen von Fakten, Rekords und Zusammensetzungen in Haupt- und Unterregelwerk abzugleichen und um anderen Erfordernissen, die sich ergeben, gerecht zu werden, hat das Kommando CALL optional eine erweiterte Syntax, die im folgenden dargestellt und erläutert ist.

Syntax des Kommandos Call

CALL "<REGELNAME>"

 

WITH <NAME> AS MAIN

 

MAP

 

 

<NAME_HAUPT> AS <NAME_UNTER>,

 

 

RECORD <NAME_HAUPT> AS <NAME_UNTER>

 

 

 

<NAME_HAUPT> AS <NAME_UNTER>

 

 

END,

 

 

Composition <NAME_HAUPT> AS <NAME_UNTER>

 

 

 

<NAME_HAUPT> AS <NAME_UNTER>,

 

 

 

RECORD <NAME_HAUPT> AS <NAME_UNTER>

 

 

 

 

<NAME_HAUPT> AS <NAME_UNTER>

 

 

 

END

 

 

END

 

END

 

PHRASEMAP

 

 

"TEXT_HAUPT" AS "TEXT_UNTER",

 

 

"TEXT_HAUPT" AS "TEXT_UNTER"

 

END

END

Die komplexe Syntax der Kommandos CALL können Sie im Regeleditor im mehrzeiligen Editierfenster List of Todos eingegeben. Um dieses Editierfenster einzustellen, markieren Sie unter ToolsOptions auf der Registerkarte Edit das Feld Use Multiline Edit box for To Do's.

WITH <NAME> AS MAINHierüber ist es möglich, unterschiedliche Ebenen bei Haupt- und Unterregelwerk anzugleichen. So können Fakten eines Unterregelwerkes mit den Fakten einer Zusammensetzung oder eines Rekords des Hauptregelwerks verknüpft werden. Das Unterregelwerk wird für jede Komponente der Zusammensetzung <NAME> oder für jede Instanz des Rekords <NAME> aufgerufen. Die Fakten der angegebenen Zusammensetzung oder des angegebenen Rekords das Hauptregelwerks werden in diesem Fall den Fakten ohne Zusammensetzungs- oder Rekordbezug des Unterregelwerks zugeordnet.

In der nachfolgenden MAP-Sektion (siehe unten) können somit ausschließlich Fakten des angegebenen Rekords oder Fakten und Rekords der angegebenen Zusammensetzung auf der linken Seite einer MAP-Zuordnung stehen. Mit WITH <NAME> AS MAIN ist es nur möglich, Fakten, Rekords oder Zusammensetzungen an das Unterregelwerk zu übergeben, die dem angegebenen Rekord oder der angegebenen Zusammensetzung zugeordnet sind.

MAPOptionale Sektion zur Zuordnung von Fakten, Rekords und Zusammensetzungen von Haupt- und Unterregelwerk, falls jeweils unterschiedliche Bezeichnungen vorliegen oder falls eine bestehende namensgleiche Zuordnung überschrieben werden soll. Die Einträge der rechten Seite, das heißt die Einträge für das Unterregelwerk, müssen hierbei eindeutig zugeordnet sein. So ist eine ZuordnungA AS B, A AS Cerlaubt, nicht jedochA AS B, C AS B.

Der einfachste Eintrag ist <NAME_HAUPT> AS <NAME_UNTER> wobei sich die linke Seite auf das Hauptregelwerk und die rechte auf das Unterregelwerk bezieht. Es können aber auch Rekords und Zusammensetzungen zugeordnet werden. Die entsprechende Syntax entnehmen Sie dem obigen Beispiel. Innerhalb eines solchen zugeordneten Rekords oder einer Zusammensetzung gilt wiederum eine Zuordnung der Fakten über Namensgleichheit sofern nicht explizit zugeordnet wurde.

Wenn das System die entsprechenden Zuordnungen nicht findet, verwendet es die originalen Bezeichnungen.

PHRASEMAPHiermit können bei der Übergabe Inhalte von Fakten, beispielsweise Phrasenschlüssel, anderen Werten zugeordnet werden. Diese Zuordnung ist ebenfalls optional. Sie muss auf beiden Seiten eindeutig sein. Die rechte Seite bezieht sich auf das Unterregelwerk. Es werden nur Textwerte zugeordnet.

Hinweis

Abhängigkeiten zwischen RegelnDer EH&S Expert berücksichtigt auch beim Arbeiten mit Unterregelwerken die Abhängigkeit einzelner Regeln voneinander. Siehe hierzu den Abschnitt Datenabhängige Regelausführung in Wann wird eine Regel ausgeführt?

DatentransferVor dem Einlesen der Daten in das Unterregelwerk sind dessen Fakten, Rekords und Zusammensetzungen leer. Das Einlesen erfolgt wie das intitiale Einlesen von Daten in das Hauptregelwerk.

Das Zurückschreiben der Daten in das Hauptregelwerk geschieht in der folgenden Weise.

Für Fakten werden die im Unterregelwerk ermittelten Werte übernommen.

Im Falle von Rekords werden zuvor die Rekords des Hauptregelwerkes geleert, so dass der im Unterregelwerk ermittelte Zustand in das Hauptregelwerk übernommen wird.

Beim Zurückschreiben der Daten von Zusammensetzungen werden im Hauptregelwerk keine Instanzen gelöscht, sondern der Reihe nach aufgefüllt. Wenn im Hauptregelwerk mehr Instanzen vorhanden sind als im Unterregelwerk, so bleiben diese unverändert. Sind im Hauptregelwerk weniger Instanzen vorhanden, werden zusätzliche angelegt.