Der Kernel des SAP Web Application Server unterstützt SMTP (Simple Mail Transfer Protocol). Somit ist der Austausch von E-Mails zwischen dem SAP-System und jedem SMTP-fähigen Mail-Server möglich, ohne zusätzliche externe Komponenten zu verwenden. Das SAP-System übergibt die E-Mails in der Ausgangsrichtung an einen einzelnen Mail-Server, während in der Eingangsrichtung die E-Mails von einer beliebigen Anzahl von Mail-Servern empfangen werden können.
Auch ist der Austausch von Faxen und Textnachrichten (Pager/SMS) über SMTP möglich. Für diesen Zweck werden Faxe und Nachrichten in E-Mails verpackt. Für den Sendeprozess analysiert der Mail-Server die Domäne der Empfänger-Adressen und leitet die E-Mails entweder zu einem internen Fax-/Text-Message-Server (zum Beispiel SMS=+491759628717@sms-server.company.com) oder zu einem externen Anbieter (zum Beispiel FAX=+16105954900@fax-provider.com) weiter. Für den Empfang sendet der Fax-/Text-Message-Server oder Anbieter E-Mails zu Adressen mit der Domäne des SAP-Systems (zum Beispiel FAX=+496227751624@crm-prod.company.com).
Die betreffenden Mail-Server müssen SMTP-fähig sein.
Wenn Sie Textnachrichten im SAP-System übertragen wollen, müssen die Namen für die entsprechenden Datentransfer-Services wie SMS über die Transaktion SA14 definiert werden.
Sie müssen das Profil des SAP Web Application Server anpassen, wenn Sie die SMTP-Funktion verwenden wollen. Der SAPconnect Sendejob kann nur für Server eingeplant werden, auf denen SMTP aktiviert ist. Deswegen sollten Sie SMTP auf allen Applikationsservern des SAP-Systems aktivieren.
Die folgenden Profilparameter müssen eingestellt werden. Der Platzhalter <*> steht für die Sequenznummer (bei Null beginnend) von häufiger auftretenden Parametern.
· icm/server_port_<*> = PROT=SMTP,PORT=<port>
Der Parameter icm/server_port_<*> öffnet einen TCP/IP-Port für den Empfang von Mails durch das SMTP-Plugin. <port> beschreibt die Nummer des Port, der verwendet werden soll. Der Port darf noch nicht von einem anderen Programm auf diesem Host belegt sein. Falls in diesem SAP-System keine Mails (einschließlich Benachrichtigungen über den Status) empfangen werden sollen, setzen Sie <port> auf 0.
Optional können Sie über TIMEOUT eine maximale Wartezeit (in Sekunden) definieren, die bis zur Antwort des Mail-Servers verstreichen soll.
· is/SMTP/virt_host_<*> = <host>:<port>,<port>,...;
Dieser Parameter definiert einen virtuellen Mail-Host für den Empfang von Mails. Falls alle eingehenden Mails (einschließlich der Benachrichtigungen über den Status) von einem einzelnen Mandanten des SAP-Systems empfangen und verarbeitet werden sollen, ist dieser Parameter nicht erforderlich. is/SMTP/virt_host_0 = *:*; wird in diesem Fall als Default verwendet. Wenn mehrere Mandanten als Empfänger vorgesehen sind, muss ein virtueller Host für jeden Mandanten angelegt werden. <host> beschreibt den Namen des Host, an den die eingehenden Mails adressiert sind. Sie können hier * angeben, wenn die Mails unabhängig vom adressierten Host verteilt werden sollen. <port> beschreibt die Nummer des Port, an den die eingehenden Mails adressiert sind.
Für UNIX können die Profilparameter folgendermaßen sein:
rdisp/start_icman = true
icm/server_port_0 = PROT=HTTP,PORT=1080
icm/server_port_1 = PROT=HTTPS,PORT=1443
icm/server_port_2 = PROT=SMTP,PORT=25000,TIMEOUT=180
icm/server_port_3 = PROT=SMTP,PORT=25001,TIMEOUT=180
is/SMTP/virt_host_0 = *:25000;
is/SMTP/virt_host_1 = *:25001;
Weitere Informationen finden Sie unter Profile.
· Service-Benutzer
Sie müssen einen Service-Benutzer für die Verarbeitung der eingehenden Mails in jedem SAP-System-Mandanten anlegen, in dem Mails (oder Benachrichtigungen über den Status) empfangen werden sollen. Verwenden Sie die Transaktion SU01, um einen Benutzer mit dem Typ Service anzulegen und weisen Sie ihm das Profil S_A.SCON zu.
· Benutzeradressen
Jeder Benutzer, der E-Mails in einem SAP-System empfangen soll, benötigt eine Internetmail-Adresse. Sie wird auch als Senderadresse verwendet. Geben Sie die Internetmail-Adresse eines Benutzers in der Transaktion SU01 auf der Registerkarte Adresse unter E-Mail ein.
Jeder SAP-System-Mandant, der eingehende Mails (oder Benachrichtigungen über den Status) empfangen und verarbeiten soll, muss über einen SMTP-Server verfügen. In Transaktion SICF ist bereits ein SMTP-Server (SAPconnect) angelegt, der in jedem SAP-System mitgeliefert wird. Verwenden Sie ihn für das Anlegen des ersten Mandanten und legen Sie anschließend für jeden zusätzlichen Mandanten einen weiteren SMTP-Server an. Nehmen Sie die folgenden Einstellungen auf den SMTP-Servern vor:
· Host-Daten
Geben Sie die Sequenznummer eines Parameters is/SMTP/virt_host_<*> aus dem Profil ein. Wenn Sie nur einen Mandanten angelegt haben, und deswegen diesen Parametertyp nicht angegeben haben, geben Sie 0 ein.
· Service-Daten
Geben Sie den Mandanten ein, an den die durch den virtuellen Mail-Host empfangenen Mails weitergeleitet werden sollen und geben Sie die Anmeldedaten des Systembenutzers ein, der für die eingehenden Mails angelegt wurde.
· Handler-Liste
Geben Sie CL_SMTP_EXT_SAPCONNECT an Position 1 ein.
Beachten Sie, dass jeder SMTP-Server aktiviert werden muss (Service/Virt. Host → Aktivieren), nachdem er angelegt oder geändert wurde. Inaktive Server sind ausgegraut.
SAPconnect-Einstellungen müssen für jeden Mandanten vorgenommen werden, der für Sendeprozesse verwendet wird.
· Default-Domäne
Definieren Sie unter Einstellungen → Default Domain die Domäne des SAP-System-Mandanten. Daraufhin geschieht Folgendes:
· Das SMTP-Plugin meldet sich beim Mail-Server mit der Domäne als ID an.
· Die Message-ID der Ausgang-E-Mails wird mit dieser Domäne zusammengesetzt.
· Wenn ein SAP-Benutzer ohne Internetmail-Adresse eine E-Mail sendet, wird eine Senderadresse, bestehend aus dem SAP-Benutzernamen und dieser Domäne, generiert.
· Knoten
Jeder Mandant verfügt über einen SMTP-Knoten. Dieser Knoten wird vom SAP-System angelegt und kann nicht gelöscht werden. Folgende Schritte sind für die Konfiguration des Knotens erforderlich, um Internetmail zu senden:
i. Stellen Sie sicher, dass Sie in der Sicht Knoten sind.
ii. Doppelklicken Sie auf den Knotennamen.
iii. Wählen Sie Knoten in Betrieb.
iv. Geben Sie in den Feldern Mail-Host und Mail-Port den Mail-Server an, zu dem die Ausgang-Mails übergeben werden sollen.
v. Wählen Sie Einstellen neben der Option Internet.
vi. Geben Sie den Adressbereich der Empfängeradressen ein, die über diesen Knoten erreicht werden sollen. Meistens wird * verwendet, wenn alle E-Mails mit SMTP gesendet werden sollen.
vii. Geben Sie die Ausgabeformate für SAP-Dokumente ein. Wir empfehlen die folgenden Einstellungen:
SAPscript/Smart Forms |
|
ABAP Liste |
HTM |
Business Object / Verweis |
HTM |
RAW Text |
TXT |
viii. Bestätigen Sie die Auswahl.
Wenn Sie den Knoten auch für das Senden von Faxen konfigurieren wollen:
i. Wählen Sie Einstellen neben der Option Fax.
ii. Geben Sie den Adressbereich der Empfängeradressen ein, die über diesen Knoten erreicht werden sollen. Meistens wird * verwendet, wenn alle Faxe mit SMTP gesendet werden sollen.
iii. Geben Sie die Ausgabeformate für SAP-Dokumente ein. Wir empfehlen die folgenden Einstellungen:
SAPscript/Smart Forms |
|
ABAP Liste |
|
Business Object / Verweis |
TXT |
RAW Text |
TXT |
iv. Geben Sie die Domäne des Fax-Servers oder Fax-Anbieters unter Umsetzung in Internetadresse ein. Das System generiert den lokalen Teil der Internetadresse automatisch. Die Adresse hat dann das Format FAX=+RecipientNumber@Domain.
v. Bestätigen Sie die Auswahl.
Wenn Sie den Knoten auch für das Senden von Textnachrichten (Pager/SMS) konfigurieren wollen:
i. Wählen Sie Einstellen neben der Option Pager (SMS).
ii. Geben Sie den Adressbereich der Empfängeradressen ein, die über diesen Knoten erreicht werden sollen. Meistens wird * verwendet, wenn alle Textnachrichten (Pager/SMS) mit SMTP gesendet werden sollen.
iii. Geben Sie die Domäne des Text-Message (Pager/SMS)-Servers oder Anbieters unter Umsetzung in Internetadresse ein. Das System generiert den lokalen Teil der Internetadresse automatisch. Die Adresse hat dann das Format SMS=+RecipientNumber@Domain.
iv. Bestätigen Sie die Auswahl.
· Sendejob
Von einer SAP-Anwendung aus gesandte E-Mails werden zunächst in einer Warteschlange abgelegt. Ein periodischer Hintergrundprozess, der SAPconnect-Sendejob, holt die E-Mails aus der Warteschlange und sendet sie über das Internet. Gehen Sie bei der Einplanung dieses Jobs in der SAPconnect: Administration folgendermaßen vor:
i. Wählen Sie Sicht → Jobs.
ii. Wenn kein anderer Job eingeplant ist, wählen Sie Job → Anlegen.
iii. Geben Sie einen Jobnamen ein und bestätigen Sie ihn.
iv. Wählen Sie die Variante SAP&CONNECTALL, indem Sie den Cursor darauf setzen.
v. Wählen Sie Job einplanen.
vi. Wählen Sie Periodisch einplanen.
vii. Wählen Sie die gewünschte Zeitspanne, z.B. 10 Minuten.
viii. Wählen Sie Anlegen.
· Eingang
Wenn Sie wollen, dass eingehende E-Mails mit einer bestimmten Adresse oder mit einem bestimmen Inhalt automatisch ein Programm starten, das diese E-Mails verarbeitet, können Sie dies unter Einstellungen → Eingangsverarbeitung konfigurieren.
Wenn Sie wollen, dass eingehende E-Mails mit einer bestimmten Adresse oder von einem bestimmen Absender automatisch an einen anderen Empfänger oder eine andere Verteilerliste umgeleitet wird, können Sie dies unter Einstellungen → Eingangsverteilung konfigurieren.