Sie verwenden diese Funktion, wenn im
Kalkulationslauf
des
Material-Ledger
(ML) die Differenzen mengenproportional auf die ans Lager gelieferten Produkte und auf die
Ware in Arbeit (WIP) verteilt werden sollen. Dadurch fließt der Anteil der Differenzen, der dem WIP zugerechnet werden muss, nicht in die Ermittlung der Istpreise Ihrer Halb- und Fertigprodukte. Im Gegensatz zur Bewertung des WIP in der
Kostenträgerrechnung
(CO-PC-OBJ) auf Basis von Standardpreisen erfolgt mit dieser Funktion die Bewertung des WIP zu Istpreisen.
Der Bestand an Ware in Arbeit wird durch die
Kostenträgerrechnung
ermittelt. Weitere Informationen finden Sie unter
Ware in Arbeit im Periodischen Produkt-Controlling
oder
Ware in Arbeit im Auftragsbez. Produkt-Controlling
und
WIP-Mengen-Beleg
.
Das Material-Ledger ist aktiv.
Die Istkalkulation ist aktiv. Dies ermöglicht die Nachbewertung der WIP-Materialien zu Istpreisen.
Um auch die Nachbewertung der WIP-Leistungen mit Isttarifen im ML anstatt im OBJ vornehmen zu können, muss folgende Einstellung vorgenommen worden sein: Im Customizing muss unter
Leistungsfortschreibung relevant für Preisermittlung
) gewählt worden sein.
Bei Kuppelproduktion müssen die Einstellungen vorgenommen worden sein, die nötig sind, damit eine fehlerfreie Auftragskalkulation möglich ist. Es muss aber keine fehlerfreie Auftragskalkulation vorhanden sein. Weitere Informationen über die Voraussetzungen für Auftragskalkulationen finden Sie unter Vorkalkulation zum Fertigungsauftrag im CO oder Vorkalkulation zum Produktionsauftrag .
Wenn Sie die WIP-Nachbewertung aktiviert haben, hat dies folgende Auswirkungen:
Im Periodenabschluss der Kostenträgerrechnung werden bei der WIP-Ermittlung zu einem Auftrag oder Produktkostensammler die WIP-Mengen der Einsatzkomponenten und Leistungen ermittelt. Dies erfolgt sowohl im Periodischen als auch im Auftragsbezogenen Produkt-Controlling. Weitere Informationen finden Sie unter WIP-Mengen-Beleg .
Im Material-Ledger werden die Istmengen um die WIP-Mengen bereinigt.
Beim Kalkulationslauf wird die mehrstufige Preisermittlung auf Basis der bereinigten Istmengen durchgeführt. D.h. es werden nur die Differenzen der aktuellen Periode, die den an Lager gelieferten Halb- und Fertigprodukten zuzurechnen sind, auf diese verrechnet. Der Anteil der Differenzen, der dem WIP zuzurechnen ist, wird zunächst nicht verrechnet. Zusätzlich werden die Differenzen von aufgelösten WIP-Layern älterer Perioden auf die an Lager gelieferten Produkte verrechnet. Im Ablaufschritt
WIP-Nachbewertung
werden dann die dem WIP zuzurechnenden Differenzen auf den WIP verrechnet.
Bei der Nachbewertung wird eine periodengenaue Zuordnung der Differenzen durchgeführt. Die in der betrachteten Periode entstandenen Differenzen werden nur dem Teil des WIP zugerechnet, der in dieser Periode neu entstanden ist. Auf den WIP, der noch aus der Vorperiode vorhanden ist, werden keine Differenzen aus der aktuellen Periode verrechnet.
Bei der Abschlussbuchung im Kalkulationslauf werden die dem neu entstandenen WIP zugerechneten Differenzen auf die WIP-Konten gebucht, die über den Vorgangsschlüssel
WPM
bzw.
WPA
ermittelt werden. Die Differenzen des aufgelösten WIP älterer Perioden werden von den WIP-Konten auf ML-Preisdifferenzkonten gebucht, die mit dem Vorgangsschlüssel
PRM
bzw.
PRA
ermittelt werden. Von dort werden die Differenzen auf die Preis- und Kursdifferenzkonten der Produkte weitergebucht. Weitere Informationen über diese Vorgangsschlüssel finden Sie im Einführungsleitfaden (IMG) der
Materialwirtschaft
unter
.
Hinweis
Wenn Sie die WIP-Nachbewertung nutzen, werden die Nachbewertungsbeträge bei der Abschlussbuchung in jedem Fall ins FI gebucht. Es gibt keine Möglichkeit, um diese Buchungen auszuschließen.
Sie können die WIP-Mengen-Belege und die Periodendaten für den WIP archivieren. Weitere Informationen finden Sie unter Archivierung CO-Material-Ledger-WIP-Mengen-Beleg (CO-PC-ACT) und Archivierung Material-Ledger-Periodendaten zum WIP (CO-PC-ACT) .