Die Gliederung von Innenaufträgen nach Auftragsinhalten spiegelt sich in den verschiedenen Auftragsarten wider, deren Eigenschaften die Verarbeitung der Innenaufträge im System bestimmen.
Gemeinkostenaufträge
Die Hauptaufgabe dieser Art von Innenaufträgen besteht darin, die für ein Wirtschaftsgut oder eine betriebliche Maßnahme geplanten Kosten und die anfallenden Istkosten zu sammeln. Auf diese Weise ist es möglich, die Kosten in Form von fortlaufend aktualisierten Abweichungsrechnungen zu kontrollieren.
Man unterscheidet dabei Aufträge zur reinen Objektkontrolle (Werbe- und Messeaufträge) und produktive, wertschöpfende, aber nicht aktivierbare Aufträge (z.B. Reparatur-, Instandhaltungsaufträge).
Beispiel
Für die Malerarbeiten an einem Ihrer Gebäude legen Sie einen Gemeinkostenauftrag an und sammeln alle Kosten, die für diese Instandhaltungsmaßnahmen anfallen. Die Kosten rechnen Sie dann in bestimmten Abständen (z.B. monatlich) an eine Kostenstelle ab.
Investitionsaufträge
Investitionsaufträge erlauben ein kostenmäßiges Verfolgen von selbsterstellten Anlagen, zum Beispiel die Erstellung eines Fließbandes. Sie können auch zu aktivierende Instandhaltungsmaßnahmen (z.B. Austausch eines Motors) abwickeln. Dabei stehen Ihnen sowohl die Funktionalität der Anlagenbuchhaltung für Anlagen im Bau (AiB) als auch sämtliche Funktionen der Innenaufträge zur Verfügung.
Mit dem Modul Investitionsmanagement (IM) können Sie Investitionsmaßnahmen parallel als buchhalterische AiB und als Innenaufträge verwalten. Sie definieren einen Auftrag als Investitionsmaßnahme, indem Sie ihm ein Investitionsprofil zuordnen. Beim Anlegen eines solchen Auftrags kann automatisch eine zugehörige Anlage im Bau angelegt werden. Kontierungsobjekt bei Bestellungen und Istbuchungen ist der Innenauftrag. Die Anlage im Bau dient
als Träger der bilanziellen Umbuchung auf die Hauptbuchkonten für Anlage im Bau
zur Erstellung des Anlagengitters
ggf. zur Berechnung von AfA und/oder Investitionsförderungen
Die Kosten werden zum Jahresende, bzw. nach Auftragsausführung an die entsprechende Anlage umgebucht.
Weitere Informationen zum Investitionsmanagement finden Sie unter IM - Investitionsmanagement .
Abgrenzungsaufträge
Abgrenzungsaufträge dienen zur Überwachung der periodenbezogenen Abgrenzung zwischen in der Finanzbuchhaltung gebuchten Aufwendungen und in der Kostenrechnung belasteten kalkulatorischen Kosten. Die in der Finanzbuchhaltung erfaßten Aufwendungen können so als kalkulatorische Kosten auf mehrere Perioden verteilt werden.
Beispiel
Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld werden
in der Kostenstellenrechnung ermittelt
der entsprechenden Kostenstelle belastet
auf einen Abgrenzungsauftrag entlastet
Die Abgrenzungskostenart müssen Sie mit dem Kostenartentyp
Abgrenzung pro Zuschlag
(Kostenartentyp 3) oder
Abgrenzung per Soll=Ist
(Kostenartentyp 4) anlegen.
Innenaufträge mit Erlösen
Innenaufträge mit Erlösen können Sie für folgende Zwecke einsetzen:
Wenn Sie die Komponente Vertrieb (SD) nicht im Einsatz haben, können erlösführende Innenaufträge die kostenrechnerischen Teile der SD-Kundenaufträge ersetzen.
Wenn Sie nicht maschinell fakturieren, können Sie Aufträge mit Erlösen für eine Erlös/Kosten-Gegenüberstellung verwenden. Dies wird häufig bei den sonstigen Erlösen der Fall sein, also bei solchen, die nicht das Kerngeschäft des Unternehmens betreffen.
Innenaufträge mit Erlösen können Sie an ein Sachkonto oder zur Gegenüberstellung von Kosten und Erlösen an ein Ergebnisobjekt abrechnen.
Musteraufträge
Musteraufträge sind keine Aufträge im betriebswirtschaftlichen Sinn. Musteraufträge können Sie im Customizing definieren und in Auftragsarten als Vorlage beim Anlegen eines "normalen" Auftrags eintragen. Musteraufträge enthalten nur Vorschlagswerte, sind selbst nicht bebuchbar.
Musteraufträge können das Anlegen von Aufträgen erheblich erleichtern. Sie ersparen Ihnen die Eingabe von Daten, die in den Aufträgen innerhalb einer Auftragsart immer wieder vorkommen, und reduzieren mögliche Fehleingaben oder Tippfehler. Sie können die Vorschlagswerte jedoch im Einzelfall immer noch überschreiben.
Beispiel
Ihre Marketingaufträge werden immer an die Vertriebskostenstelle abgerechnet. Wenn Sie die Vertriebskostenstelle als Vorschlagswert in einem Musterauftrag hinterlegt haben, ist diese Kostenstelle als Abrechnungsempfänger in jedem neuen Marketingauftrag angegeben.
Wenn Sie einen Marketingauftrag ausnahmsweise an eine andere Kostenstelle abrechnen wollen, können Sie die im Auftrag hinterlegte Kostenstelle ändern.