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  Routing von Archivdateien in verschiedene Verzeichnisse

Einsatzmöglichkeiten

Dieser Prozess beschreibt, wie Sie über Archive Routing Regeln und Bedingungen festlegen können, damit beim Archivieren Archivdateien automatisch in bestimmte Verzeichnisse im Dateisystem abgelegt werden. Außerdem wird hier beschrieben wie die Ablage der Archivdateien dann tatsächlich erfolgt.

Wenn Sie kein über ArchiveLink angeschlossenes Ablagesystem verwenden oder Ihre Daten vorerst auschließlich im Dateisystem ablegen möchten, können Sie über Archive Routing durch die Angabe von logischen Dateinamen Verzeichnisse bestimmen, in die die Archivdateien automatisch abgelegt werden. Falls die Archivdateien dann später in Content Repositories abgelegt werden sollen, kann den Regeln nachträglich das passende Content Repository zugeordnet werden. Diese Zuordnung wird dann bei der Ablage berücksichtigt.

Voraussetzungen

Sie haben im Basis-Customizing (Transaktion FILE ) die logischen Dateipfade für die Verwendung im Archive Routing definiert und sie den einzelnen logischen Dateinamen zugewiesen. Siehe Logische Pfad- und Dateinamen definieren .

Ablauf

  1.        1.       Einstellen der Regeln und Bedingungen für das Archive Routing

    Sie legen die Regeln und Bedingungen im archivierungsobjektspezifischen Customizing der Archivadministration (Transaktion SARA) unter Archive Routing fest.

    1.                             a.       Archivierungsobjekt

      Hier tragen Sie zuerst ein, für welche Archivierungsobjekte das Verzeichnis per Archive Routing ermittelt werden soll.

    2.                             b.       Regeln

      Hier selektieren Sie ein Archivierungsobjekt und tragen dazu eine oder mehrere Regeln mit dem jeweiligen logischen Dateinamen ein.

    3.                             c.       Bedingungen

      Hier selektieren Sie eine der Regeln und geben die Bedingung(en) ein, anhand derer das System das zur Regel passende Verzeichnis ermitteln kann. Hier geben Sie eine Selektion, wie z.B. Fluggesellschaft oder Buchungsdatum, und den dazugehörigen Wert oder das Intervall ein. (Bitte beachten: Für Selektionswerte, wie z.B. Fluggesellschaft, kann man nur Einzelwerte und keine Intervalle eintragen. Der Einzelwert, wie z.B. das Kürzel LH , wird im Von- Feld eingetragen.) Die Eingabehilfe (F4) kann Ihnen bei der Auswahl der Selektionswerte behilflich sein.

  2.        2.       Routing der Archivdateien

    Während der Schreibphase eines Archivierungslaufs prüft das System die Regeln und Bedingungen, die Sie im archivierungsobjektspezifischen Customizing angegeben haben.

    Wie schon unter Archive Routing beschrieben, ist es hierbei wichtig, dass das System die Selektionswerte bzw. den Inhalt der Variante des Schreibprogramms verwendet, um zu ermitteln, in welches Verzeichnis die Archivdateien eines Archivierungslaufs abgelegt werden sollen. Aus diesem Grund sollten Sie sicherstellen, dass die Datenmenge, die durch die Selektionswerte in der Variante abgedeckt wird, innerhalb der durch die Regeln festgelegten Menge, liegt. Ist dies nicht der Fall, wird der Archivierungslauf schon bei der ersten Prüfung, noch vor dem Schreiben abgebrochen.

    Das eigentliche Routing der Archivdateien in die jeweiligen Verzeichnisse erfolgt während der Schreibphase im Produktivmodus, sofern alle beschriebenen Bedingungen erfüllt sind und ein Verzeichnis auf der Basis des logischen Dateinamens eindeutig ermittelt werden konnte.

    Pro Archivierungslauf kann nur ein Verzeichnis angesteuert werden. Wenn Sie also für ein und dasselbe Archivierungsobjekt mehr als ein Verzeichnis verwenden möchten, müssen Sie für jedes Verzeichnis einen eigenen Archivierungslauf starten.

Ergebnis

Die Archivdateien wurden während der Schreibphase in das Verzeichnis gemäß den von Ihnen angegebenen Regeln und Bedingungen abgelegt.

Beispiel

Vor der Archivierung mit SD_VBAK stellen Sie die Routing-Regeln wie folgt ein:

Vk.Organisation

Anlegedatum

Content Repository

logischer Dateiname

0001

Z_MY_LOG_FILE1

0002

1.1.1999 bis 31.12.1999

Z_MY_LOG_FILE2

0002

1.1.2000 bis 31.12.2000

Z_MY_LOG_FILE3

0002

1.1.2001 bis 31.12.2001

Z_MY_LOG_FILE4

In Worten bedeuten diese Regeln in etwa:

  • Archivdateien der Verkaufsorganisation 0001 werden in dem zum logischen Dateinamen Z_MY_LOG_FILE1 gehörenden Verzeichnis angelegt.

  • Archivdateien der Verkaufsorganisation 0002 und mit Anlegedatum innerhalb des Jahres 1999, werden in dem zum logischen Dateinamen Z_MY_LOG_FILE2 gehörenden Verzeichnis angelegt.

  • Archivdateien der Verkaufsorganisation 0002 und mit Anlegedatum innerhalb des Jahres 2000, werden in dem zum logischen Dateinamen Z_MY_LOG_FILE3 gehörenden Verzeichnis angelegt.

  • Archivdateien der Verkaufsorganisation 0002 und mit Anlegedatum innerhalb des Jahres 2001, werden in dem zum logischen Dateinamen Z_MY_LOG_FILE4 gehörenden Verzeichnis angelegt.

Die Archivdateien werden nicht abgelegt, da kein Content-Repository angegeben wurde. Sie verbleiben im Dateisystem. Allerdings werden sie bereits in den zu den entsprechenden logischen Dateinamen gehörenden Verzeichnissen angelegt. Nachdem für beide Verkaufsorganisationen bereits Archive erzeugt wurden, entscheiden Sie sich, die Archivdateien abzulegen. Dazu ergänzen Sie die Regeln wie folgt:

Vk.Organisation

Anlegedatum

Content Repository

logischer Dateiname

0001

A1

Z_MY_LOG_FILE1

0002

1.1.1999 bis 31.12.1999

A2_1999

Z_MY_LOG_FILE2

0002

1.1.2000 bis 31.12.2000

A2_2000

Z_MY_LOG_FILE3

0002

1.1.2001 bis 31.12.2001

A2_2001

Z_MY_LOG_FILE4

Da die Dateien bereits entsprechend den früher definierten Regeln erzeugt und auf Verzeichnisse verteilt wurden, ist die Ablage ohne Probleme möglich.

Diese Beispiele veranschaulichen, dass es durchaus sinnvoll sein kann, die Routing-Regeln für noch nicht abgelegte Läufe zu ändern. Dies kommt vor allem dann vor, wenn ein Ablagesystem nachträglich eingeführt werden soll.