Mehrmandantenfähigkeit
Verwendung
Die Mehrmandantenfähigkeit ist eine Grundvoraussetzung für Service Provider, um eine größere Menge von klein- und mittelständischen Kunden auf eine SAP-Installation über Mandanten kostengünstig abzuwickeln. Ziel der Mehrmandantenfähigkeit ist, dass das Provisionssystem von mehreren Mandanten gemeinsam genutzt werden kann.
Funktionsumfang
Im folgenden werden die Funktionen des Provisionssystems unter dem Gesichtspunkt der Mehrmandantenfähigkeit betrachtet.
Provisionsanwendung im Provisionssystem
Das Provisionssystem wird als generisches Werkzeug ausgeliefert. Damit ein funktionsfähiges Provisionssystem entsteht, müssen weite Teile noch konkretisiert werden, wobei die individuellen fachlichen Anforderungen an das jeweilige Provisionssystem technisch umzusetzen sind. Eine solche konkrete Ausprägung heißt Provisionsanwendung und umfasst u. a. zahlreiche Entwicklungsobjekte (z.B. Programme, Datenbanktabellen), die maschinell erzeugt werden. In einem SAP-System können mehrere Provisionsanwendungen gleichzeitig vorhanden sein. Jede Provisionsanwendung bedeutet ein unabhängiges Provisionssystem. Mandanten, deren Anforderungen an ein Provisionssystem übereinstimmen, können eine Provisionsanwendung gemeinsam nutzen. Sie verwenden dann im technischen Sinne dasselbe Provisionssystem; Regelausprägungen sowie Stamm- und Bewegungsdaten sind jedoch strikt getrennt.
Repository Objekte
Diese Funktion betrifft Entwicklungsobjekte oder deren technische Prozessintegration . Sie darf daher nur vom Administrator oder Entwicklern im Implementierungsprojekt ausgeführt werden, und nur im Originalmandanten der Provisionsanwendung. Das gesamte Repository ist mandantenunabhängig, d.h. sämtliche Entwicklungsobjekte werden von allen Mandanten gemeinsam verwendet. (Beispielsweise sieht ein Programm immer gleich aus, egal in welchem Mandanten es durchlaufen wird, und auch eine Datenbanktabelle - nicht ihr Inhalt! - ist für alle Mandanten gleich.) Beziehungen zwischen Entwicklungsobjekten sind meist mandantenunabhängig (ein einfaches Beispiel ist der Aufruf eines Unterprogramms). Daher sind viele Tabellen, die solche Beziehungen herstellen, mandantenunabhängig. Die Nutzung durch mehrere Mandanten wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Mehrere Mandanten können das gleiche Provisionssystem nutzen
Am Ende der allgemeinen (d.h. mandantenübergreifenden) Einstellungen einer Provisionsanwendung bestimmt der Administrator, welche Mandanten diese Anwendung verwenden dürfen. Stimmen die Anforderungen mehrer Mandanten mit dem Provisionssystem überein, kann das Provisionssystem gemeinsam genutzt werden. Sie verwenden dann im technischen Sinne dasselbe Provisionssystem. Regelausprägungen sowie Stamm- und Bewegungsdaten sind jedoch strikt getrennt.