Wenn Sie Constraints zur Auswertung von Variantentabellen anlegen wollen, können Sie hierfür den Assistenten der
Modellierungsumgebung für Variantenkonfiguration
benutzen, insbesondere wenn Sie mit der Syntax weniger vertraut sind oder wenn Sie rasch eine Grundlage erstellen wollen, um sie mit dem Syntaxeditor auszubauen.
Eine allgemeine Übersicht zu Constraints finden Sie unter: Constraints .
Für die Zuordnung von Constraints ist ein Constraintnetz erforderlich. Die Aufgabe, ein Constraintnetz anzulegen, übernimmt der Assistent automatisch.
Wenn Sie Constraints erstellen wollen, benötigen Sie ein klassifiziertes Material und mindestens ein Konfigurationsprofil .
Tabellenconstraints basieren auf Variantentabellen . Sie können den Assistenten benutzen, um bei der Erstellung eines Tabellenconstraints auch die erforderliche Variantentabelle anzulegen.
Wenn Sie einen Tabellenconstraint mithilfe des Assistenten erstellen und eine vorhandene Variantentabelle benutzen wollen, müssen Sie das Modell vollständig auflösen (siehe Arbeitsvorrat ), denn nach vorhandenen Variantentabellen sucht der Assistent nur im Arbeitsvorrat.
Mithilfe des Assistenten können Sie Tabellenconstraints für fünf verschiedene Anwendungsfälle erstellen. Detaillierte Beschreibungen mit Beispielen finden Sie in der F1-Hilfe zu den Anwendungsfällen, die Ihnen der Assistent im Verlauf der Constrainterstellung zur Auswahl anbietet. Folgende Anwendungsfälle stehen zur Verfügung:
Der Wertebereich eines Merkmals wird aufgrund von Wertekombinationen eingeschränkt, die in einer Variantentabelle aufgeführt sind.
Dieser Constraint kann nur mit einschränkbaren Merkmalen arbeiten.
Aus einem Satz bewerteter Merkmale wird ein eindeutiger Wert für ein bestimmtes Merkmal, das Zielmerkmal, abgeleitet. Die Variantentabelle enthält sowohl die Werte des Zielmerkmals als auch die Merkmalswerte, die das Ziel bestimmen.
Durch die Bewertung eines bestimmten Merkmals, auch als führendes Merkmal bezeichnet, werden andere Merkmale abgeleitet. Die Variantentabelle enthält sowohl die Werte des führenden Merkmals als auch die Werte der abzuleitenden Merkmale.
Durch die Bewertung eines Satzes von Merkmalen, betrachtet als Eingabemerkmale, werden eindeutige Werte anderer Merkmale abgeleitet, die daher als Ausgabemerkmale betrachtet werden. Die Variantentabelle enthält sowohl die Werte der Eingabe- als auch der Ausgabemerkmale.
Wenn eine der Merkmalswertkombinationen auftritt, die in der Variantentabelle aufgeführt sind, löst dies einen Konfigurationskonflikt aus. Die Variantentabelle führt die inkonsistenten Kombinationen auf.
Den Assistenten zum Anlegen von Tabellenconstraints können Sie mithilfe der Kontextmenüs folgender Objekte des Modellbaums aufrufen:
Material
Konfigurationsprofil
Constraintnetz
Klasse
Nehmen Sie als Beispiel das konfigurierbare Material „Bohrmaschine mit elektrischem Motor“. Sie haben das Material klassifiziert und ein Konfigurationsprofil, jedoch noch keine Variantentabelle angelegt. Unter anderem hat Ihr Modell folgende Merkmale und Merkmalswerte:
Merkmale |
Merkmalswerte |
---|---|
Anwendung |
Heim Professionell |
Spannung |
110 V 400 V |
Motor(nicht sichtbares Merkmal) |
M_4711 M_4712 M_4713 |
Sie wollen mithilfe eines Tabellenconstraints den passenden Motor ableiten, sobald der Benutzer bei der interaktiven Konfiguration für „Spannung“ und „Anwendung“ seine Auswahl trifft.
Gehen Sie zur Erstellung des Tabellenconstraints wie folgt vor:
Markieren Sie das Material im Modellbaum und wählen Sie im Kontextmenü
Tabellenconstraint mit Assistent anlegen
.
Der Assistent startet in ein separates Fenster mit zwei Bildbereichen:
Links werden Abfolge und aktueller Status bei der Erzeugung des Constraints dargestellt. Klicken Sie auf einen bereits erledigten Schritt, wenn Sie direkt zu diesem Schritt zurückzukehren wollen, beispielsweise um eine Eingabe zu ergänzen oder eine Entscheidung zu revidieren.
Rechts oben finden Sie Erläuterungen zu jedem Schritt.
Der rechte Bildbereich dient der Parameterauswahl und zur Edition von Namen und Beschreibungen.
Mithilfe der Drucktasten
Weiter
und
Zurück
navigieren sie schrittweise durch die Abfolge.
Wählen Sie
Weiter
.
Markieren Sie in der tabellarischen Übersicht das Merkmal „Motor“, um es zum Zielmerkmal zu machen. Wählen Sie
Weiter
.
Markieren Sie in der tabellarischen Übersicht die Merkmale „Anwendung“ und „Spannung“, um sie zu Eingabemerkmalen der Variantentabelle zu machen.
Geben Sie einen Namen und eine Beschreibung für die Variantentabelle ein. Wählen Sie
Weiter
.
In der Übersicht links zeigt der Assistent die Eingabemerkmale „Anwendung“ und „Spannung“ und rechts das Zielmerkmal „Motor“. Zusammen bilden sie die Struktur der neuen Variantentabelle.
Setzen Sie das Kennzeichen für eine obligatorische Ableitung des Zielmerkmals. Mit dieser Kennzeichnung sorgen Sie dafür, dass ein Konfigurationskonflikt angezeigt wird, wenn die Ableitung des Zielmerkmals bei der interaktiven Konfiguration nicht möglich ist. Sie finden ein Beispiel im Abschnitt „Variantentabelle bearbeiten“.
Wählen Sie
Weiter
.
Sie erhalten einen Erklärungsvorschlag für den Tabellenconstraint. Passen Sie den Text nach Bedarf an und wählen Sie
Weiter
.
Geben Sie einen Namen und eine Beschreibung für den Tabellenconstraint ein. Wählen Sie
Weiter
.
Sie erhalten eine Übersicht zu den Eigenschaften des Tabellenconstraints. Falls erforderlich, können Sie z. B. zum Schritt der Benennung der Variantentabelle zurückkehren, um den Namen oder die Beschreibung zu ändern. Wenn Sie mit allen Eigenschaften zufrieden sind, wählen
Fertigstellen
, um den Tabellenconstraint zu erstellen.
Mithilfe des Assistenten haben Sie einen Tabellenconstraint zur Ableitung des Zielmerkmals „Motor“ erzeugt und die Struktur einer Variantentabelle mit den Eingabemerkmalen „Anwendung“ und „Spannung“ angelegt.
Damit der Tabellenconstraint das Zielmerkmal auf Grundlage der Variantentabelle ableiten kann, müssen Sie nun den Inhalt – die Zeilen der Variantentabelle bearbeiten, d. h. Sie müssen die Wertekombinationen nennen, die das Zielmerkmal bestimmen.
Gehen Sie zur Bearbeitung der Variantentabelle wie folgt vor:
Falls noch nicht geschehen, öffnen Sie die Detailansicht der Variantentabelle.
Weitere Informationen zur Tabellenhandhabung finden Sie unter: Variantentabellen .
Fügen Sie drei Tabellenzeilen zur Ableitung der Zielmerkmalswerte „M_4711“,„M_4712“ und „M_4713“ ein.
Kombinieren Sie die Eingabemerkmalswerte mit den Zielmerkmalswerten in der Variantentabelle wie folgt:
Verwendung (Eingabe) |
Spannung (Eingabe) |
Motor (Ziel) |
---|---|---|
Heim |
110 V |
M_4711 |
Professionell |
110 V |
M_4712 |
Professionell |
400 V |
M_4713 |
In der Tabelle ist z. B. die Kombination „Heim“ und „400 V“ nicht enthalten. Sollte der Benutzer diese Auswahl treffen, so wird ein Konflikt angezeigt, weil die Ableitung des Zielmerkmals nicht möglich, in unserem Beispiel jedoch obligatorisch ist.
Sie finden den Tabellenconstraint im Modellbaum unter dem Constraintnetz , das der Assistent automatisch anlegt oder unter einem bereits vorhandenen Standardconstraintnetz.
Benutzen Sie das Kontextmenü, um die Beziehung vom Modell zu entfernen.
Wenn Sie den Tabellenconstraint überprüfen oder bearbeiten wollen, öffnen Sie die Detailansicht des Tabellenconstraints.
Registerkarte |
Funktion |
---|---|
Grunddaten |
Bearbeiten Sie hier z. B. die Beschreibung, den Status, eine Gruppenzugehörigkeit oder die Pflegeberechtigung. |
Editor |
Benutzen Sie den Editor, wenn Sie den Quelltext des Tabellenconstraints bearbeiten wollen; siehe auch Beziehungswissen editieren . So können Sie z. B. die obligatorische Werteableitung zurücksetzen (siehe oben), indem Sie die automatisch angelegte Bedingung aktivieren. |
Texte |
Bearbeiten Sie hier die sprachabhängigen Beschreibungen |