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 Keine Stücklistenauflösung

Verwendung

Sie möchten ein Material konfigurieren, das in einer Reihe von Varianten geliefert werden kann.

Das Material hat eine Stückliste, die im Kundenauftrag jedoch nicht relevant ist. Der Kunde benötigt nur die Merkmale, über die die Variante beschrieben wird. Die benötigten Komponenten werden erst in der Bedarfsplanung oder in der Fertigung ermittelt, so daß eine Auflösung der Stückliste im Kundenauftrag nicht notwendig ist.

Weitere konfigurierbare Materialien, die in der Stückliste enthalten sind, können nicht konfiguriert werden.

 Einfaches Beispiel

Das Material sei ein Fahrrad, das sich die Kunden nach ihren eigenen Wünschen zusammenstellen können. Ein Kunde möchte ein rotes Rennrad mit schmalen Reifen, einer 21-Gang Schaltung und einem Rennlenker. Ein weiterer Kunde möchte ein grünes Trekkingrad mit breiten Reifen, einem Trekkinglenker und einer 12-Gang Schaltung. Die Stückliste des Fahrrads besteht aus den verschiedenen Komponenten, aus denen sich die Varianten des Fahrrads zusammensetzen können.

Für das Material Fahrrad geben Sie die Eigenschaften in Form von Merkmalwerten an. Die Merkmalbewertung des Fahrrads wird im Kundenauftrag gesichert. Der Kundenauftrag wird an die Fertigung weitergeleitet. In der Fertigung wird anhand der Merkmalbewertung im Kundenauftrag festgelegt, welche Teile für den Zusammenbau des Fahrrads benötigt werden. Wenn ein Fahrrad mit schmalen Reifen und 21-Gang Schaltung bestellt wurde, enthält die Stückliste in der Fertigung genau diese Komponenten.

Beispiel mit mehreren konfigurierbaren Stücklistenpositionen

Die Materialien Fahrrad und Rad sind konfigurierbar. Das Rad kann wiederum ein eigenes Konfigurationsprofil haben. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Räder auch einzeln verkauft werden sollen. Wenn das Rad jedoch Bestandteil eines Fahrrads ist, kann es nicht unabhängig konfiguriert werden. Wenn das Rad eigene Merkmale hat, können die Werte für die Merkmale nur über die Bewertung des Fahrrads mit Beziehungswissen an die Merkmale des Rades weitergegeben werden.

Wenn das Rad nicht als eigenständiges Produkt verkauft werden soll, sondern nur in Zusammenhang mit einem kompletten Fahrrad, braucht für das Material kein eigenes Konfigurationsprofil gepflegt werden. Es genügt, die Räder bei der Konfiguration des gesamten Fahrrads zu beschreiben. Dazu müssen dem konfigurierbaren Fahrrad auch die notwendigen Merkmale für die Räder zugeordnet werden. Über die Bewertung des Fahrrads werden dann auch die notwendigen Komponenten und Arbeitsvorgänge für die Räder ausgewählt.

Beispiel mit einer Klasse als Stücklistenposition

In der Stückliste des Fahrrads kann als Stücklistenposition auch ein Klassenknoten angegeben werden. Sie können z. B. verschiedene Gepäcktaschen für ein Fahrrad in einer Klasse Gepäcktasche klassifiziert haben. Verwenden Sie dazu die Klassifizierungsfunktionen des Klassensystems (siehe Dokumentation CA - Klassensystem ).

In der Stückliste des Fahrrads geben Sie nicht jede einzelne Tasche an, sondern Sie nehmen nur die Klasse Gepäcktasche als Klassenposition auf. Wenn das Fahrrad im Kundenauftrag konfiguriert wird, wird die Klassenposition durch eine Komponente ersetzt. Einzelheiten zu Klassen als Stücklistenpositionen erfahren Sie im Abschnitt Pflege von konfigurierbaren Stücklisten und Arbeitsplänen unter dem Thema Klassen als Stücklistenpositionen .

Auch hier werden die unterschiedlichen Taschen mit Hilfe von Merkmalwerten beschrieben, so daß die Stückliste im Kundenauftrag nicht aufgelöst werden muß.

Preisfindung

Bei der Preisfindung greift das System auf die Konditionen zurück, die Sie für das Kopfmaterial gepflegt haben. Ein materialbezogener Preis kann z. B. über die Preiskondition PR00 ermittelt werden. Die Preiskondition PR00 pflegen Sie in den Stammdaten des Vertriebs über die Funktion Anfang des Navigationspfads Konditionen Navigationsschritt Preise Navigationsschritt Materialpreis Navigationsschritt Anlegen Navigationsschritt . Sie können für das Material auch einen kunden- oder preislistenspezifischen Preis pflegen. Ende des Navigationspfads

Hinweis Hinweis

PR00 ist nur im Standard-Preisschema eine Pflichtkondition. Abhängig von den Modifikationen im Customizing, die in einem Unternehmen vorgenommen werden, ist PR00 ggf. keine Pflichtkondition mehr.

Ende des Hinweises

Einzelpreise für die Stücklistenkomponenten werden nicht berücksichtigt. Sie können jedoch abhängig von der Merkmalbewertung Zu- und Abschläge für bestimmte Varianten in Form von Variantenkonditionen festlegen. Über Beziehungswissen können Sie festlegen, wann diese Konditionen aktiv werden sollen.

Voraussetzungen

  • Materialien, bei denen keine Stücklistenauflösung im Kundenauftrag erfolgen soll, haben folgende Einstellungen im Konfigurationsprofil:

Konfigurationsparameter: Stücklistenauflösung: keine

Sie können im Konfigurationsprofil im Bereich Oberfläche keine zulässigen Bilder für die Konfiguration angeben.

  • Das konfigurierbare Material muß alle Merkmale enthalten, die notwendig sind, um die erforderlichen Komponenten auszuwählen.

  • Da die Stücklistenkomponenten und Arbeitsplanvorgänge erst in der Bedarfsplanung oder Fertigung ermittelt werden, gelten für Auflösung der Stückliste und des Arbeitsplans die Prinzipien der LOW-LEVEL Konfiguration (siehe Low Level Konfiguration ).

  • Sie können Constraints nur bei der Merkmalbewertung des Kopfmaterials einsetzen. Sie werden jedoch nicht bei der Auflösung der Stückliste in der Bedarfsplanung berücksichtigt. Sie können deshalb für untergeordnete, konfigurierbare Materialien keine Werte über Constraints herleiten.

Einzelheiten zu Constraints erfahren Sie im Abschnitt Beziehungswissen Thema Constraints .

  • Da es sich hier um eine einstufige Konfiguration handelt, wird bei der Stücklistenauflösung das Beziehungswissen an den Konfigurationsprofilen untergeordneter, konfigurierbarer Materialien nicht ausgewertet. Das Beziehungswissen an den Stücklistenpositionen und an den Arbeitsvorgängen untergeordneter Baugruppen wird ausgewertet (außer Constraints).

Ablauf

  1. Erfassen Sie einen Kundenauftrag und geben Sie als Auftragsposition das konfigurierbare Material an.

  2. Sie erhalten den Konfigurationseditor, in dem Sie die Merkmale des Materials bewerten. Abhängig von der Merkmalbewertung wird das Beziehungswissen am Konfigurationsprofil, an den Merkmalen und Merkmalwerten ausgewertet.

  3. Sie können bei der Einstellung keine Stücklistenauflösung im Konfigurationseditor zu keiner weiteren Übersicht verzweigen.

  4. Für die Auftragsposition des Kundenauftrags wird Bedarf in der Bedarfsplanung ermittelt. Im Planauftrag oder Fertigungsauftrag werden abhängig von der Merkmalbewertung im Kundenauftrag die Komponenten der Stückliste und die Vorgänge des Arbeitsplans ermittelt. Dabei gelten die Prinzipien der Low-Level Konfiguration.