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Prozessdokumentation Die Konditionstechnik zur Transferpreisfindung Dokument im Navigationsbaum lokalisieren

Der Begriff Transferpreisfindung wird verwendet, um die Berechnung von Preisen (zu internen Lieferungen zwischen Profitcentern) zu beschreiben. Konditionen sind Berechnungsschritte, die bei der Kalkulation eines Preises abgearbeitet werden. Wenn beispielsweise eine Materialbewegung zwischen zwei Werken stattfindet, so kann der Preis nach variablen Faktoren z. B. Material, Sender-Werk, Profitcenter, Partner-Profitcenter usw., ermittelt werden. Die Informationen über diese variablen Faktoren werden im System als Stammdaten in Form von Konditionssätzen abgelegt. Der Transferpreis kann wahlweise als Festpreis, Zu- oder Abschlagsprozentsatz definiert werden.

In diesem Abschnitt werden die notwendigen Arbeitsschritte beschrieben, die zur Festlegung der Transferpreisfindung gehören. Sie führen diese Arbeitsschritte im Customizing durch. Dort finden Sie auch eine detaillierte Beschreibung der Vorgehensweise.

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       1.      Definition der Konditionstabellen, mit deren Hilfe Sie für jede Konditionsart Konditionssätze ablegen können.

An dieser Stelle definieren Sie Preisabhängigkeiten für Transferpreise. Sie können die Ermittlung eines Transferpreises von einer Auswahl von Feldern abhängig machen. Wenn Sie Ihre Transferpreise z. B. nach Material und Partner-Profitcenter ermitteln wollen, legen Sie eine Konditionstabelle mit diesen Feldern an. In den Konditionssätzen bestimmen Sie die individuellen Preise pro Material und Partner-Profitcenter. Sie definieren die Konditionssätze in der entsprechenden Konditionsart.

       2.      Definition der Zugriffsfolgen, mittels derer das System die gültigen Konditionssätze auffinden kann.

Eine Zugriffsfolge ist eine Suchstrategie, mit deren Hilfe das System gültige Daten für bestimmte Konditionstabellen sucht. Sie besteht aus einem oder mehreren Zugriffen. Die Abfolge der Zugriffe steuert die Priorität der einzelnen Konditionssätze untereinander. Durch die Zugriffe wird dem System mitgeteilt, wo zuerst und wo jeweils als nächstes nach einem gültigen Konditionssatz gesucht werden soll. Für jede Konditionsart, für die Sie Konditionssätze anlegen, können Sie eine Zugriffsfolge festlegen.

       3.      Definition von Konditionsarten für alle Preiselemente (Preise, Zu- und Abschläge), die in Ihren täglichen Geschäftsvorfällen vorkommen.

Mit einer Konditionsart wird in der Profitcenter-Rechnung ein Preiselement für die Transferpreisfindung definiert. Sie können beispielsweise für jede Art von festen Preisen, Zu- und Abschlägen, die in Ihren internen Materialbewegungen vorkommen, eine eigene Konditionsart festlegen. Wenn Sie einen Zu- oder Abschlag als Konditionsart anlegen, müssen Sie eine Konditionsart für den zugrundeliegenden Basispreis definieren. Als Basispreis können Sie einen im Material-Ledger abgelegten Preis mittels einer Routine ableiten lassen. Sie legen den Zusammenhang zwischen Konditionsarten im Kalkulationsschema fest.

In manchen Konditionsarten geben Sie eine Zugriffsfolge an. Damit legen Sie über die Angabe der Konditionstabellen fest, welche Felder das System auf der Suche nach einem gültigen Konditionssatz überprüfen soll.

       4.      Anlegen der Konditionssätze zur Festlegung des Preises bzw. Prozentsatzes für die Felder der entsprechenden Konditionstabelle (z .B. Festpreis von EUR 100 für Material 1, Profitcenter ABC im Werk 001).

Sie definieren die Konditionssätze bei der Definition der entsprechenden Konditionsart. Es besteht die Möglichkeit, Konditionssätze mit Vorlage anzulegen, d. h. Sie können einen Konditionssatz als Vorlage für einen anderen Konditionssatz verwenden. Diese Funktion ist besonders hilfreich, falls Sie die Währung des Konditionssatzes ändern möchten, z. B. von EUR nach USD. Sie haben folgende Möglichkeiten Konditionssätze zu definieren

¡        für die klassische Profitcenter-Rechnung entweder im Customizing der Profitcenter-Rechnung unter Transferpreise oder vom Menü SAP Easy Access aus unter Rechnungswesen ® Unternehmenscontrolling ® Profitcenter-Rechnung ® Stammdaten ® Transferpreise.

¡        für die Profitcenter-Rechnung im Rahmen der neuen Hauptbuchhaltung im Customizing der neuen Hauptbuchhaltung unter Geschäftsvorfälle ® Parallele Wertansätze / Transferpreise.

       5.      Definition eines Kalkulationsschemas zur Gruppierung von Konditionsarten und Festlegung ihrer Folge.

Im Kalkulationsschema legen Sie fest, welche Konditionsarten in welcher Reihenfolge berücksichtigt werden sollen. Darüber hinaus legt das Kalkulationsschema fest, welche Zwischensummen gebildet werden, auf welcher Basis das System prozentuale Zu- und Abschläge berechnet und welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit eine bestimmte Konditionsart berücksichtigt wird.

Die Basis für Zu- und Abschläge kann entweder einen festen Preis oder eine Bewertung aus dem Material-Ledger sein. Mit Hilfe einer von SAP ausgelieferten Routine, die Sie im Kalkulationsschema angeben, sucht das System den im Material-Ledger gesicherten legalen, Konzern- bzw. Profitcenter-Preis und berechnet den Zu- bzw. Abschlag aufgrund dieses Preises.

       6.      Definition von Konditionsausschlüssen, mit deren Hilfe Sie festlegen, welche Konditionsart in einem bestimmten Fall herangezogen werden sollte.

Während der Transferpreisfindung bei Warenbewegungen kommt es vor, dass mehrere Konditionssätze gültig sind. Mit dem Konditionsausschlussverfahren haben Sie die Möglichkeit, Konditionen miteinander zu vergleichen, um z. B. den für den Partner-Profitcenter günstigsten Preis zu ermitteln.

Für ein Kalkulationsschema werden Ihnen vier verschiedene Ausschlussverfahren angeboten:

·   die günstigste Kondition innerhalb einer Ausschlussgruppe

·   der günstigste Konditionssatz für eine Konditionsart

·   die günstigeren Konditionen  verschiedener Ausschlussgruppen

·   Ausschluss der Konditionen einer Ausschlussgruppe durch das Auftreten einer Konditionsart einer anderen Ausschlussgruppe.

       7.      Definition von Transferpreisvarianten, mit deren Hilfe Sie festlegen, welche Kalkulationsschemata z. B. für Istdaten und welche für Plandaten relevant sind.

Um verschiedene Datenbestände, z. B. Plan- und Istdaten, mit anderen Konditionen bewerten zu können, legen Sie Varianten mit einer Zuordnung zu einem bestimmten Kalkulationsschema an. Das System arbeitet die angegebenen Schemata nach der festgelegten Reihenfolge ab, bis es einen gültigen Transferpreis findet.

Bei der Transferpreisfindung für Waren- bzw. Materialbewegungen werden nur Istdaten bewertet (Variante 000). Falls Sie aber auf der Basis von Kalkulationsdaten Planpreise ermitteln wollen, können Sie mehrere Varianten anlegen.

       8.      Definition von Preislisten, die den Bildaufbau für Konditionslisten festlegen.

Eine Preisliste ermöglicht Ihnen, Konditionssätze nach unterschiedlichen Kriterien auszuwerten. Sie können den Bildaufbau dieser Liste frei definieren. Sie haben folgende Möglichkeiten, Preislisten zu definieren:

¡        für die klassische Profitcenter-Rechnung entweder im Customizing der Profitcenter-Rechnung unter Transferpreise oder vom Menü SAP Easy Access aus unter Rechnungswesen ® Unternehmenscontrolling ® Profitcenter-Rechnung ® Stammdaten ® Transferpreise ® Preislisten

¡        für die Profitcenter-Rechnung im Rahmen der neuen Hauptbuchhaltung im Customizing der neuen Hauptbuchhaltung unter Geschäftsvorfälle ® Parallele Wertansätze / Transferpreise

Alle hier beschriebenen Einstellungen nehmen Sie im Customizing der Profitcenter-Rechnung oder der neuen Hauptbuchhaltung in den Arbeitsschritten des Abschnitts Transferpreise vor. Lesen sie hierzu

Grundeinstellungen der Preisfindung

Detailsteuerung der Preisfindung

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