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Einsatzmöglichkeiten

Transferpreise dienen dazu, in arbeitsteilig arbeitenden Organisationen den Transfer von Gütern und Dienstleistungen zu bewerten.

Insbesondere größere Konzerne zergliedern sich in eine Vielzahl wirtschaftlich selbständiger Bereiche und Unternehmenseinheiten, die in großem Umfang Güter und Leistungen miteinander austauschen. Mit einer zunehmenden Arbeitsteilung zwischen internationalen Konzernunternehmen, komplexeren Wertschöpfungsketten und weitgehender Dezentralisierung der Verantwortlichkeiten werden Transferpreise immer wichtiger für die Steuerung von Konzernunternehmen.

Die Verrechnung von Gütern und Leistungen bewertet zu Transferpreisen beeinflussen in erheblichem Maß die Erfolgssituation der Konzernunternehmen bzw. Profitcenter. Moderne Rechnungswesensysteme müssen besonders in diesem Umfeld Entscheidungsgrundlagen bereitstellen, die das Ergebnis der Geschäftstätigkeit aus dem Blickwinkel unterschiedlicher organisatorischer Sichten und Währungen darstellen.

Zur Verdeutlichung dieser Anforderung soll folgendes Beispiel dienen.

Beispiel

Konzernunternehmen A verkauft ein Produkt an Konzernunternehmen B. Dabei realisiert Konzernunternehmen A einen Gewinn, der im Einzelabschluss des Unternehmens (Handelsbilanz und Steuerbilanz) ausgewiesen werden muss. Da Unternehmen A und B zu einem Konzern gehören, handelt es sich aus Konzernsicht nur um eine Umlagerung des Produkts, so dass aus Konzernsicht keine Gewinne (Zwischengewinne) realisiert werden dürfen. Diese Zwischengewinne können nicht nur beim Übergang zwischen zwei Unternehmen eines Konzerns, sondern z. B. auch beim Übergang zwischen zwei Profitcentern innerhalb des Konzerns entstehen.

Die Sicht des Einzelunternehmens und die Bewertung der Geschäftsvorfälle gemäß der nationalen Rechnungslegungspflichten stellt damit die wirtschaftliche Realität des Konzerns “nur” aus einem mehrerer möglicher Blickwinkel dar. Steuer- und bilanzpolitische Entscheidungen beeinflussen hierbei stark die Einzelabschlüsse der Konzernunternehmen. Neben dieser legalen Sicht des Unternehmens, erfordert eine erfolgsorientierte Unternehmens- und Konzernsteuerung weitere Entscheidungsgrundlagen aus Sicht des Gesamtkonzerns und der Profitcenter.

Die Unterstützung eines Konzern-Controllings aus Sicht des Gesamtkonzerns erfordert die parallele Bewertung dieser Geschäftsvorfälle zu Konzernherstellkosten. In vielen Konzernen stimmen die Verantwortlichkeiten und Managementstrukturen nicht mit den rechtlich selbständig bilanzierenden Unternehmenseinheiten überein. Interne Preise sollen die Aktivitäten der einzelnen Profitcenter nach Prinzipien des Markts steuern und lenken. Dementsprechend stehen zur internen Unternehmensteuerung und Erfolgskontrolle die Werteflüsse aus Sicht der Profitcenter-Rechnung bewertet zu Transferpreisen im Mittelpunkt des Interesses.

Es sind zusammenfassend Controlling- und Informationssysteme notwendig, die die Geschäftstätigkeiten aus diesen drei Perspektiven parallel bewerten und analysieren.

Integration

Sie können parallele Wertansätze im Rahmen der klassischen Profitcenter-Rechnung in Ihrem System abbilden oder, wenn Sie die neue Hauptbuchhaltung einsetzen, als Bestandteil der neuen Hauptbuchhaltung. In der neuen Hauptbuchhaltung ist die Profitcenter-Rechnung integriert. Weitere Informationen zur neuen Hauptbuchhaltung finden Sie in der SAP-Bibliothek unter Rechnungswesen ® Finanzwesen ® StrukturlinkHauptbuchhaltung (neu).

Um die Konsistenz von Transferpreisen zu gewährleisten, müssen sie durchgängig im gesamten Unternehmen geführt werden. Siehe hierzu Durchgängig parallele Werteflüsse im Rechnungswesen.

Funktionsumfang

Die Verwendung der parallelen Wertansätze wird in den folgenden Unterkapiteln ausführlich beschrieben:

Betriebswirtschaftliche Ziele von Transferpreisen

Durchgängig parallele Werteflüsse im Rechnungswesen

StrukturlinkAbbildung paralleler Bewertungen in den Anwendungskomponenten

Einführung von Transferpreisen im produktiven System

 

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