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Stellung der Profitcenter-Rechnung im SAP-System Dokument im Navigationsbaum lokalisieren

Einordnung im Unternehmenscontrolling (EC)

Die Anwendungskomponenten Unternehmenscontrolling (EC) stellt ein leistungsfähiges integriertes System zur Unterstützung eines effizienten, zeitnahen Unternehmenscontrollings zur Verfügung.

Es gliedert sich in die Komponenten Führungsinformationssystem (EC-EIS), Konsolidierung (EC-CS) und Profitcenter-Rechnung (EC-PCA).

 

Diese Grafik wird im zugehörigen Text erklärt

 

Führungsinformationssystem (EC-EIS)

Das Führungsinformationssystem stellt aggregierte Daten über die kritischen Erfolgsfaktoren eines Unternehmens zur Verfügung und erlaubt über komfortable Analysewerkzeuge deren zeitnahe und unternehmensweite Überwachung. Die Datenbasis kann flexibel aus internen (SAP-System oder anderen Anwendungen) und externen Quellen aufgebaut werden. Über die Architektur des SAP Open Information Warehouse ist das EC-EIS mit anderen Informationssystemen des SAP-Systems integriert.

Konsolidierung (EC-CS)

Die Konsolidierung gestattet eine abgestimmte Sicht auf die Finanzdaten eines Konzerns und ermöglicht die Erstellung von Konzernabschlüssen nach gesellschaftsrechtlicher Sicht (Konzern, Gesellschaft, Geschäftsbereich) oder entsprechend der internen Führungs- und Managementstruktur (z. B. nach Profitcenter, Region). Dazu stehen mächtige Konsolidierungsfunktionen auf flexiblen Strukturen zur Verfügung. Sie können die Meldedaten über entsprechende Schnittstellen aus den Anwendungskomponenten Hauptbuch (FI-GL), der Anlagenbuchhaltung (FI-AA), der Materialwirtschaft (MM), dem Vertrieb (SD) und der Profitcenter-Rechnung übernehmen. Die Ergebnisse der Konsolidierung stehen dem EC-EIS unmittelbar zur Verfügung.

Profitcenter-Rechnung (EC-PCA)

Die Profitcenter-Rechnung (EC-PCA) bildet die Schnittstelle zwischen dem operativen Controlling (CO) auf der einen und dem Unternehmenscontrolling (EC) auf der anderen Seite. Einerseits spiegelt sie die Ist- und Plan-Buchungen der operativen Controlling- und Abrechnungssysteme wider, mit denen sie realtime integriert ist. Andererseits erfolgt eine an den internen Verantwortungsstrukturen des Unternehmenscontrollings orientierte Verdichtung dieser Daten auf Profitcenter.

Die Profitcenter-Rechnung unterstützt primär die Ermittlung eines internen Betriebsergebnisses für Profitcenter (Ist und Plan) nach dem Gesamtkostenverfahren. Sofern in den operativen Systemen der Funktionsbereich versorgt wird, ist auch ein Ergebnisausweis nach dem Umsatzkostenverfahren möglich.

Darüber hinaus können im EC-PCA ausgewählte Bilanzpositionen auf Profitcentern gezeigt werden. Damit wird auch der Ausweis der zur Steuerung und Kontrolle eines Verantwortungsbereiches notwendigen Kennzahlen möglich.

Durch das Führen des Wertflusses in bis zu drei parallelen Bewertungen in allen betroffenen Anwendungen können wahlweise Warenbewegungen zwischen Profitcentern zu Transferpreisen bewertet werden.

Die Profitcenter-Rechnung erfolgt buchhalterisch, d. h. die Werte werden auf Konten fortgeschrieben. Eine direkte Abstimmung mit der Finanzbuchhaltung ist daher problemlos möglich.

Im Ist, insbesondere aber auch im Plan, besteht die Möglichkeit, die aus den operativen Systemen übernommenen Daten den Anforderungen der Profitcenter-Rechnung entsprechend anzupassen (Umlage/Verteilung) oder auch zu ergänzen. Sie können dann unmittelbar als Grundlage der eher strategisch ausgerichteten Analyse des EC-EIS dienen.

Über flexible Profitcenter-Hierachien können ggf. alternative Sichten (z. B. produktbezogen, funktional, regional) in einer mehrdimensionalen Organisation abgebildet werden. Eine Binnenumsatzeliminierung ermöglicht den Ausweis der gewünschten Daten auch auf höheren Hierarchieebenen.

Für den periodischen Erfolgsausweis steht ein umfangreiches und flexibles Berichtswesen zur Verfügung. Ein direkter Zugriff auf die originären Buchungsbelege des FI, CO, SD, MM usw. erlaubt eine unmittelbare Identifizierung eventueller Schwachstellen. Über die flexible Bericht/Bericht-Schnittstelle ist außerdem ein Drill-down in die Informationssysteme der operativen Komponenten möglich.

Abgrenzung der Profitcenter-Rechnung zur Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (CO-PA)

Wie die Profitcenter-Rechnung gehört die Ergebnis- und Marktsegmentrechnung (CO-PA) zum Ergebniscontrolling. Sie ist allerdings im operativen Controlling angesiedelt, d. h. die Ergebnisobjekte des CO-PA sind als Kontierungsobjekte unmittelbar in den Abrechnungsgang des internen Rechnungswesens eingebunden.

Im Gegensatz zum EC-PCA, in dem die Ergebnisermittlung interner Verantwortungsbereiche abgebildet wird, dient das CO-PA der Beurteilung von Marktsegmenten - gegliedert nach Produkten, Kunden, Aufträgen und beliebigen Verdichtungen dieser Begriffe - oder Unternehmenseinheiten wie Buchungskreisen oder Geschäftsbereichen im Hinblick auf ihren Ergebnisbeitrag bzw. Deckungsbeitrag. Ziel des CO-PA ist es, aus der Sicht des Markts die Bereiche Vertrieb, Marketing, Produkt-Management und Unternehmensplanung mit Informationen für das Controlling und die Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Im CO-PA können die Stammdaten bzw. Grundstrukturen der Ergebnisrechnung frei definiert werden. Durch die Festlegung der Auswertungsbegriffe (Merkmale) und der für die Ergebnisanalyse benötigten Auswertungsgrößen kann eine individuelle, mehrdimensionale Auswertungsstruktur generiert werden.

Im Gegensatz zum EC-PCA bietet das CO-PA eine kalkulatorische und eine buchhalterische Ergebnisrechnung. Beim kalkulatorischen Verfahren dienen selbstdefinierte Wertfelder als Auswertungsgrößen. Beim buchhalterischen Verfahren erfolgt die Auswertung in Kontengliederung.

EC-PCA und CO-PA können im allgemeinen nicht als alternative Komponenten angesehen werden. Vielmehr ergänzen sie sich und gestatten gemeinsam eine flexible und umfassende Ergebnisrechnung, einmal unter marktpolitischen Gesichtspunkten, einmal unter dem Aspekt der internen Verantwortungsstrukturen.

Weitere Einzelheiten zur Abgrenzung von EC-PCA und CO-PA finden Sie in der SAP-Bibliothek zur StrukturlinkCO - Ergebnis- und Marktsegmentrechnung.

Abgrenzung der Profitcenter-Rechnung zu den Speziellen Ledgern (FI-SL)

Die Speziellen Ledger (FI-SL) dienen in erster Linie dazu, kundenspezifische Rechnungswerke abzubilden, die nicht durch den im SAP-Standard angebotenen Funktionsumfang abgedeckt werden können. Sie enthalten keine vordefinierte betriebswirtschaftliche Funktionalität, sondern stellen Ihnen vielmehr eine Reihe von Werkzeugen zur Verfügung, die auch bereits in den Standardanwendungen genutzt werden.

Beispielsweise baut die Profitcenter-Rechnung stark auf der Technik des FI-SL auf. Die Abbildung weiterführender Anforderungen über die Speziellen Ledger kann u. U. als Ergänzung der Profitcenter-Rechnung in Erwägung gezogen werden. Dies ist jedoch stets mit erheblichem Programmier- und Wartungsaufwand verbunden.

 

 

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