Show TOC Anfang des Inhaltsbereichs

Objektdokumentation Archivierungsobjekt  Dokument im Navigationsbaum lokalisieren

Definition

Logisches Objekt von betriebswirtschaftlich zusammenhängenden Daten in der Datenbank, die mit einem Schreibprogramm aus der Datenbank herausgelesen und durch das dazugehörige Löschprogramm nach erfolgreicher Archivierung aus der Datenbank gelöscht werden können.

Verwendung

Um Daten aus InfoProvidern zu archivieren, müssen Sie zuerst ein Archivierungsobjekt zum InfoProvider anlegen. InfoCubes und DataStore-Objekte enthalten in der Regel einen in sich geschlossenen Datenbestand eines bestimmten betriebswirtschaftlichen Bereichs. Daher wird für jeden InfoProvider ein eigenes Archivierungsobjekt erzeugt. Zu einem InfoProvider kann jeweils nur ein Archivierungsobjekt angelegt werden.

Im InfoProvider pflegen Sie zunächst die Metadaten des Archivierungsobjekts. Das eigentliche Objekt wird erst bei der Aktivierung des InfoProviders erzeugt.

Hinweis

Sie können das Archivierungsobjekts auch nachträglich zu einem bereits bestehenden und mit Daten gefüllten InfoProvider anlegen.

Struktur

Zur Definition eines Archivierungsobjekts sind folgende Schritte nötig:

Daten selektieren

Zeitscheiben

Hier können Sie eine Zeitselektion angeben, nach der archiviert werden soll. Wählen Sie Keine, so müssen Sie statt dessen in der unteren Bildhälfte Selektionsmerkmale auswählen. Wählen Sie Nach Merkmal, so können Sie über die Dropdown-Listbox nur noch ein Zeitmerkmal oder ein Merkmal, das auf ein Zeitmerkmal referenziert, auswählen.

Empfehlung

Dieser Zeitscheibenmodus sollte gewählt werden, wenn Sie regelmäßig archivieren. Dadurch ändert sich auch das Selektionsild des Schreibprogramms, wodurch sich der administrative Aufwand verringert, da nicht für jeden Archivierungslauf eine neue Variante angelegt werden muss. In der Pflege der Varianten können Sie dann Angaben zur relativen und/oder zur absoluten Zeiteinschränkung machen. Siehe dazu Zeiteinschränkungen.

Nur für DataStore-Objekte: Wenn Sie das Kennzeichen Archivierten Bereich schützen setzen, wird vor der Aktivierung von neuen Daten geprüft, ob diese Datensätze enthalten, die in eine Zeitscheibe fallen, die bereits archiviert worden ist. Ist dies der Fall, wird die Aktivierung abgebrochen und im Aktivierungsprotokoll werden die Archivierungsläufe angegeben, die davon betroffen sind. Zur weiteren Vorgehensweise haben Sie zwei Alternativen:

·        Um die Daten erfolgreich zu aktivieren, können Sie die im Protokoll angegebenen Archivierungsläufe in die Tabelle der aktiven Daten des DataStore-Objekts über die Archivadministration zurückladen (siehe Archiv zurückladen). Anschließend kann die Aktivierung erneut gestartet werden.

·        Oder Sie löschen die betroffenen Requests aus der Aktivierungsqueue des DataStore-Objekts, modifizieren die Fortschreibungsregeln so, dass die betroffenen Datensätze übersprungen werden und laden und aktivieren die Requests erneut.

Hinweis

Der Schutz der archivierten Datenbereiche ist auch mit einem Zeitmerkmal möglich, das kein Schlüsselmerkmal des DataStore-Objekts ist. Hier sollten Sie aber im Einzelfall prüfen, ob der Schutz sinnvoll ist. Beispielsweise kann der Schutz prinzipiell nicht gewährleistet werden, wenn der Wert des Zeitmerkmals in einem Datensatz nachträglich vergrößert werden kann (und damit aus dem geschützten Bereich fällt). Ein Zeitmerkmal im Datenteil, das aus einem Archivierungsstatus im Quellsystem abgeleitet wird, kann aber durchaus sinnvoll sein.

Hinweis

Das direkte Rückladen in die Tabelle der aktiven Daten eines DataStore-Objekts wird in der Archivadministration nur dann angeboten, wenn dieses Kennzeichen gesetzt ist.

 

Selektionsmerkmale auswählen

Haben Sie ein Merkmal zur Zeitselektion angegeben, so wird es hier angezeigt und Sie können keine weiteren Selektionsmerkmale auswählen.

Haben Sie kein Merkmal zur Zeitselektion angegeben, so müssen Sie hier Selektionsmerkmale festlegen. Eines dieser Merkmale sollte ein Schlüsselmerkmal sein und ein Maß für das Alter der Daten darstellen. Für die Auswahl bieten sich folgenden Kriterien an:

·        Ist der InfoProvider partitioniert, dann sollte das Selektionsmerkmal identisch mit dem Partitionierungsmerkmal sein.

·        Ist der InfoProvider nicht partitioniert, dann ist ein Zeitmerkmal aus dem Schlüssel auszuwählen.

Ist keine dieser Voraussetzungen erfüllt (ist z.B. für DataStore-Objekte möglich), können auch weitere Merkmale des InfoProviders als Selektionsmerkmale für Archivierungsläufe verwendet werden. Beispiele sind die Merkmale Produkt (z.B. bei Ausphasung eines Produktes) oder Buchungskreis/Gesellschaft (bei Ausgliederung/Verkauf einer legalen Einheit aus dem Konzern).

Achtung

Die Archivierungsmethode kann nach dem ersten Archivierungslauf nicht mehr geändert werden. Siehe dazu auch Archivierungsobjekt ändern oder löschen.

Dateiaufbau

Definieren Sie eine Maximalgröße für die erzeugten Archivdateien. Sie müssen dabei die Speicherkapazität Ihres Ablagemediums berücksichtigen. Die Maximalgröße wird in KByte angegeben. Sie kann durch die Anzahl der Datenobjekte (siehe unten) beschränkt werden. Die Grenze, die zuerst erreicht wird, ist entscheidend. Ist die maximale Größe erreicht, wird innerhalb eines Archivierungslaufs eine neue Datei erzeugt.

In der unteren Bildhälfte definieren Sie Ihr Datenobjekt. Das Datenobjekt ist die kleinste indizierbare und zugreifbare Einheit im Archiv. Ein Datenobjekt für Bewegungsdaten kann durch eine Menge von Sätzen gebildet, die bzgl. einer Auswahl von Schlüsselmerkmalen gleiche Werte (= Gruppierungsmerkmale) besitzen. Nach den Gruppierungsmerkmalen (Reihenfolge ist wichtig!) wird sortiert aus der Datenbank gelesen. Sätze gleicher Ausprägung in den Gruppierungsmerkmalen werden als ein Datenobjekt ins Archiv geschrieben. Ein so definiertes Datenobjekt wird unter Umständen noch einmal auf Grund einer Größenbeschränkung in mehrere Datenobjekte unterteilt. Die Gruppierungsmerkmale bilden damit die Basis für eine mögliche Indizierung des Archivs.

Die Daten werden dann nach den Merkmalen des Datenobjekts sortiert und gleiche Sätze werden in einem Datenobjekt gruppiert. Werden hier keine Merkmale ausgewählt, so werden die Daten unsortiert in die Archivdatei geschrieben.

Ablage

Hier geben Sie den logischen Dateinamen, Ablagesystem und Löschreihenfolge an. Die Angaben zum Ablagesystem und zur Löschreihenfolge sind nur dann notwendig, wenn Sie ein separates Ablagesystem einsetzen.

Generierung eines Archivierungsobjekts

Bei der Aktivierung wird aus den archivierungsspezifischen Attributen des Datenobjekts ein Archivierungsobjekt systemlokal generiert.

Der Namensraum für Archivierungsobjekte setzt sich zusammen aus: 'BW' als Präfix, danach ein Buchstabe für den Objekttyp (’C’ = InfoCube, ’O’ = DataStore-Objekt-A-Version), danach folgt der Name des Objekts, der auf 7 Zeichen verkürzt wird, da insgesamt für den Namen nur 10 Zeichen zur Verfügung stehen.

Es wird eine Abbildungstabelle geführt, die dem InfoProvider im BI-System einen eindeutigen Namen für ein Archivierungsobjekt zuordnet.

Beim Löschen des InfoProviders wird das Archivierungsobjekt und der Eintrag in der Abbildungstabelle gelöscht. Zusätzlich zum Archivierungsobjekt werden die Programme zum Schreiben ins Archiv und zum Löschen aus der Archivadministration heraus generiert.

Integration

Beim Löschen eines InfoProviders wird auch das zugeordnete Archivierungsobjekt gelöscht. Dabei werden auch die Verknüpfungen zu den Archivdateien gelöscht. Vor dem Löschen des InfoProviders erfolgt eine Sicherheitsabfrage, falls Daten im Archiv vorhanden sind.

Beim Löschen des Inhalts eines InfoProviders werden nur die Daten aus den Datenbanktabellen gelöscht. Die Verknüpfungen zu den Archivdateien bleiben erhalten.

Siehe auch:

Archivierungsobjekt ändern oder löschen

Archivierungsobjekt (SAP NetWeaver)

Ende des Inhaltsbereichs