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Einsatzmöglichkeiten

Real-Time Data Acquisition unterstützt die taktische Entscheidungsfindung. Es unterstützt auf der Datenbeschaffungsseite das operationale Reporting durch die Möglichkeit, Daten zeitnah (real-time) in die Delta-Queue oder PSA-Tabelle zu schicken und von dort aus durch einen Dämon regelmäßig in kurzen Abständen an DataStore-Objekte im Operational-Data-Store-Layer zu übergeben. Die Daten werden dabei persistent im BI abgelegt.

Wir empfehlen, Real-Time Data Acquisition zu verwenden, wenn die Daten in kürzeren Zeitabständen als bei eingeplanter Datenübertragung ins BI übertragen werden sollen (jede Minute), und im Reporting die Daten mehrmals am Tag aktualisiert verwendet werden müssen.

Die folgende Übersicht zeigt die Abgrenzung zwischen der Standard-Datenbereitstellung über eingeplante Datenanforderungen und Real-Time Data Acquisition:

Diese Grafik wird im zugehörigen Text erklärt

Voraussetzungen

      Die DataSource muss Real-Time Data Acquisition unterstützen.

Unterstützung von Real-Time Data Acquisition ist eine mögliche Eigenschaft von Web-Service-DataSources und DataSources aus SAP Quellsystemen. In der DataSource-Pflege zeigt die Registerkarte Extraktion unter Real-Time diese Eigenschaft an.

DataSources aus SAP Quellsystemen können unter folgenden Voraussetzungen für Real-Time Data Acquisition verwendet werden:

       BI-Content-DataSources müssen mit der Eigenschaft, Real-Time Data Acquisition zu unterstützen,  ausgeliefert sein.

       Generische DataSources müssen in den Einstellungen zum generischen Delta das Kennzeichen Real-Time-fähig gesetzt haben (weitere Informationen: Deltaübertragung ins BI).

Hinweis

Beachten Sie, dass Real-Time Data Acquisition als Eigenschaft von DataSources aus SAP Quellsystemen technisch grundsätzlich nur unter folgenden Voraussetzungen möglich ist: Im Quellsystem hat das BI Service API mindestens den Releasestand Plug-In-Basis 2005.1 bzw. für 4.6C-Quellsysteme Plug-In 2004.1 SP10.

Beachten Sie auch, dass nur solche Web-Service-DataSources für Real-Time Data Acquisition verwendet werden können, die Sie über die (neue) DataSource-Pflege im BI definiert haben.

      Sie verwenden die Transformation zwischen PSA und DataStore-Objekt und führen die Fortschreibung der Daten aus dem PSA ins DataStore-Objekt mit dem Datentransferprozess durch.

Ablauf

Folgende Grafik erläutert den Ablauf der Real-Time Data Acquisition:

Diese Grafik wird im zugehörigen Text erklärt 

Die Daten sollen in regelmäßigen, kurzen Abständen ins BI geladen werden und dort weiter in die für das operationale Reporting verfügbaren DataStore-Objekte verbucht werden. Im BI werden dafür spezielle InfoPackages und, für die Weiterverbuchung der Daten aus dem PSA in die DataStore-Objekte, Datentransferprozesse für Real-Time Data Acquisition angelegt. Diese werden über einen zugeordneten Hintergrundprozess, den sogenannten Dämon, eingeplant und regelmäßig ausgeführt. Wenn die Daten erfolgreich im DataStore-Objekt verbucht und aktiviert sind, stehen sie für das Reporting zur Verfügung. Ein Auffrischen der Queryanzeige genügt, um die aktuellen Daten anzuzeigen. Die Query zeigt den Zeitpunkt der letzten Aktualisierung durch einen Dämonlauf an -  auch wenn keine neuen Daten verbucht worden sind.

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Daten aus den Quellen in die Eingangsschicht des BI, das PSA, zu übertragen:

...

      Über Web Service

Die Daten der Quelle können durch die Nutzung des Web Service direkt in das PSA geschrieben werden, d.h. die Übertragung der Daten erfolgt von außen gesteuert ohne Anforderung aus dem BI. Ein InfoPackage ist in diesem Fall nur nötig, um bestimmte Parameter für Real-Time Data Acquisition festzulegen.

      Über Service API

Die Daten des SAP Quellsystems können auf Anforderung aus der Delta-Queue des Quellsystems mit einem speziell dafür angelegten InfoPackage ins PSA geladen werden. Zuvor muss für die DataSource eine Initialisierung des Deltaverfahrens durchgeführt worden sein.

Hierbei sind zwei Fälle zu unterscheiden:

       Die Anwendung im Quellsystem schreibt die Daten in die Delta-Queue.

Hier holt der Dämon die Daten ohne Extraktoraufruf ab.

       Die Daten werden nicht automatisch von der Anwendung in die Delta-Queue geschrieben, sondern vom Extraktor auf Anforderung aus dem BI.

Bei Extraktoren, die synchron auf Anforderung aus dem BI die Daten an das Service API übergeben, z.B. beim generischen Extraktor, ruft der Dämon den Extraktor auf, der dann die Daten in die Delta-Queue schreibt. Von dort werden sie dann direkt ins BI übertragen.

Einschränkungen

      Sie können mit Real-Time Data Acquisition ausschließlich DataStore-Objekte versorgen. Unterstützt wird dabei die zweistufige Datenübertragung, zuerst ins PSA und danach in das DataStore-Objekt. Das DataStore-Objekt kann nicht als Quelle für eine weitere Real-Time Datenübertragung in ein weiteres DataStore-Objekt genutzt werden.

      Stammdaten können nicht mit Real-Time Data Acquisition ins BI übertragen werden, da sonst die Navigationsattribute des Merkmals nicht mehr in Aggregaten verwendet werden könnten. Dies liegt daran, dass Aggregate nicht auf Real-Time-Updates reagieren können, weil der Änderungslauf im RDA-Prozess nicht automatisch für die geladenen Daten angestoßen werden kann.

      DataSources, die für Real-Time Data Acquisition verwendet werden, können für die Standard-Extraktion und -Übertragung (Einplanung mit Standard-InfoPackages) im Deltaverfahren nicht gleichzeitig verwendet werden. Für eine DataSource sind die Datenübertragung mit RDA und die eingeplante Datenübertragung im Deltaverfahren gleichzeitig nicht möglich, da pro DataSource und Zielsystem nur ein Eintrag in der Delta Queue existieren kann.

Für Daten, die per Real-Time Data Acquisition ins PSA übertragen wurden, ist neben der reinen RDA-Fortschreibung und neben der reinen Standard-Fortschreibung folgendes Fortschreibungsverfahren denkbar, bei dem beide Übertragungsmechanismen parallel verwendet werden:

Die Daten werden aus dem PSA per DTP für Real-Time Data Acquisition in ein DataStore-Objekt fortgeschrieben und per Standard-DTP in ein anderes DataStore-Objekt.

Diese Grafik wird im zugehörigen Text erklärt

      Wenn Sie über Real-Time Data Acquisition Daten in ein DataStore-Objekt laden, können Sie nicht gleichzeitig über einen weiteren DTP in dieses DataStore-Objekt Daten laden. Dies liegt daran, dass es in einem DataStore-Objekt immer nur einen offenen Aktivierungs-Request geben kann. Real-Time Data Acquisition hält parallel zu jedem DTP-Request einen Aktivierungs-Request offen. In einem DTP-Request können über einen gewissen Zeitraum verteilt mehrere Datenpakete geladen werden. Jedes Datenpaket wird direkt nach seiner Übertragung im DataStore-Objekt aktiviert. Solange ein Aktivierungs-Request offen ist, kann kein weiterer Datentransferprozess in dasselbe DataStore-Objekt laden.

Je nach Anfoderung können Sie dennoch die Daten, die Sie über Real-Time Data Acquisition laden, in einem InfoProvider mit weiteren Datenquellen zusammenführen:

       Sie können das DataStore-Objekt, in das Sie über Real-Time Data Acquisition Daten laden, in einem MultiProvider oder InfoSet verwenden.

       Sie können über eine Prozesskette den Zeitraum, in dem Sie über Real-Time Data Acquisition Daten in das DataStore-Objekt laden, beschränken. In der restlichen Zeit können Sie über einen anderen Datentransferprozess Daten in dasselbe DataStore-Objekt laden.

Weitere Informationen:

Real-Time Data Acquisition über Prozessketten steuern    

Request-Konzept      

Umstellen eines bestehenden Datenflusses auf Real-Time Data Acquisition

Wenn die Datenübertragung von Daten mit Real-Time Data Acquisition in einen existierenden Datenfluss integriert werden soll, so gibt es zwei Alternativen:

      Verwendung von zwei verschiedenen DataSources

Eine DataSource führt die Standard-Datenübertragung durch, die zweite DataSource überträgt die Daten mit Real-Time Data Acquisition. In einem MultiProvider werden die Daten anschließend zusammengeführt.

      Verwendung einer einzigen DataSource

In diesem Fall muss die Standard-Datenübertragung komplett durch ein Real-Time Data Acquisition Szenario ersetzt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter Real-Time Data Acquisition.

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