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Funktionsdokumentation Datenarchivierungsprozess  Dokument im Navigationsbaum lokalisieren

Verwendung

Wachsende Datenmengen, die weiterhin für mögliche Analysen zugänglich bleiben müssen, in der Regel aber nur selten benötigt werden, belasten Ihr BI-System. Insbesondere in der Enterprise-Data-Warehousing-Schicht kann sich durch die granulare Ablage der Daten recht schnell ein großes Datenvolumen entwickeln.

Wenn Sie den Datenbestand in Ihrem BI-System konstant halten wollen, ohne die Daten endgültig zu löschen, so können Sie die Datenarchivierung nutzen. Dabei werden die Daten zuerst in einem Archiv oder Nearline-Storage ausgelagert, und dann aus dem BI-System gelöscht. Je nach Art der Archivierung können Sie auf die Daten direkt zugreifen oder sie bei Bedarf zurück laden.

Für InfoCubes und DataStore-Objekte können Sie sowohl eine ADK-basierte Archivierung nutzen wie auch eine Auslagerung in einen Nearline-Storage. Das zentrale Objekt ist dabei der Datenarchivierungsprozess. Bei der Definition des Datenarchivierungsprozesses können Sie zwischen klassischer ADK-Archivierung, der Auslagerung in einen Nearline-Storage oder einer Mischform aus beiden Lösungen wählen.

Die ADK-basierte Archivierung nutzt das Archive Development Kit (ADK). Das ADK ist ein Werkzeug von SAP NetWeaver für die Entwicklung von Archivierungslösungen und stellt die Laufzeitumgebung für die Archivierung bereit. Es dient hauptsächlich zum Schreiben und Lesen von Daten in und aus Archivdateien.

Weitere Informationen finden Sie unter Einführung in die Datenarchivierung (CA-ARC).

Welche der drei Möglichkeiten Sie wählen, hängt von Ihrem Anwendungsfall ab:

      Sie können die Daten ADK-basiert archivieren: Diese Art der Archivierung empfiehlt sich für Daten, die für laufende Analyseprozesse keine Rolle mehr spielen, aber noch aufgrund gesetzlicher Aufbewahrungsfristen archiviert bleiben müssen und im Notfall gar für die Analyse bereitzustellen sind.

      Sie können die Daten in einen Nearline-Storage auslagern: Der Nealine-Storage empfiehlt sich für Daten, die möglicherweise noch benötigt werden. Das Auslagern der historischen Daten auf einen Nearline-Storage verkleinert das Datenvolumen von InfoProvidern, während die Daten aber dennoch für BEx Queries zur Verfügung stehen. Auch im Querymonitor kann auf die archivierten Daten im Nearline-Storage zugegriffen werden. Es ist kein Zurückladen ins BI-System nötig. Die Datenbank-Partitionen und die Nearline-Storage-Partitionen eines InfoProviders spiegeln gemeinsam den gesamten Datenbestand konsistent wider.

      Sie können die ADK-basierte Archivierung mit der Auslagerung der Daten in einen Nearline-Storage kombinieren: Diese Art der Archivierung empfiehlt sich, wenn ein zusätzlicher Backup der Daten neben der Haltung im Nearline-Storage gewünscht ist. Einige Drittanbieter-Werkzeuge zur Nearline-Storage benötigen auch die Anbindung an das ADK, um die Daten auszulagern. In diesem Fall müssen Sie beim Anlegen eines Datenarchivierungsprozesses immer sowohl die Auslagerung in einen Nearline-Storage als auch die ADK-basierte Archivierung auswählen.

Integration

Sie können über eine Nearline-Storage-Schnittstelle Ihr BI-System um Nearline-Ablagelösungen von Drittanbietern erweitern. Ausgewählte SAP-Partner bekommen so die Möglichkeit, ihre Nearline-Ablagelösungen auf der Grundlage von BAPIs in das BI-System zu integrieren.

Dieses neue Konzept zur Archivierung sollten Sie für Objekte verwenden, die Sie neu anlegen. Die bisherigen Archivierungsobjekte aus SAP BW3.5 können Sie weiter verwenden, in der bisherigen Transaktion zur Bearbeitung. Es gibt kein Werkzeug, um bestehende Archivierungsobjekte auf das neue Konzept des Archivierungsprozesses zu migrieren. Wenn Sie dennoch auf das neue Konzept umstellen möchten, dann müssten Sie die schon archivierten Daten zurückladen, das Archivierungsobjekt anschließend löschen, einen Archivierungsprozess anlegen und die Daten wieder archivieren.

Funktionsumfang

Mit dem Datenarchivierungsprozess können Sie Bewegungsdaten aus InfoCubes und DataStore-Objekten archivieren bzw. auslagern.

Der Datenarchivierungsprozess läuft im Wesentlichen in drei Schritten ab:

...

       1.      Erstellen der Archivdatei / des Nearline-Objekts

       2.      Ablage der Archivdatei in einem Archivierungsobjekt (ADK-basiert) oder in einem Nearline-Storage

       3.      Löschen der archivierten Daten aus der Datenbank

Ein Datenarchivierungsprozess ist immer genau einem InfoProvider zugeordnet und erhält auch denselben Namen wie dieser. Er kann nachträglich zu einem bestehenden und bereits mit Daten gefüllten InfoProvider angelegt werden.

Bei der ADK-Archivierung wird für jeden InfoProvider ein eigenes Archivierungsobjekt erzeugt.

Ähnlich der Rolle des Archivierungsobjekts bei der ADK-Archivierung übernimmt das Nearline-Objekt beim Nearline-Storage die Adressierung der angeschlossenen Nearline-Storage-Lösung. Es wird ebenso dediziert für einen InfoProvider aus dem Datenarchivierungsprozess heraus generiert. Nearline-Objekte bestehen aus unterschiedlichen Nearline-Segmenten, die unterschiedliche Sichten auf die jeweiligen InfoProvider reflektieren und auch verschiedene Versionen eines InfoProviders widerspiegeln können.

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