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Funktionsdokumentation Archivierung von Daten aus Bestands-InfoCubes  Dokument im Navigationsbaum lokalisieren

Verwendung

Um Daten aus InfoCubes mit Bestandskennzahlen zu archivieren, müssen Sie einige Besonderheiten in der Vorgehensweise beachten.

Weitere Informationen über die Struktur von InfoCubes mit Bestandskennzahlen finden Sie unter Modellierung von Beständen mit Bestandskennzahlen.

Funktionsumfang

Für die Archivierung von Daten aus einem Bestands-InfoCube haben Sie zwei Möglichkeiten: die Zeitscheibenarchivierung und die Archivierung mit Selektionsmerkmalen.

Zeitscheibenarchivierung (empfohlen)

Als Archivierungsmethode sollten Sie für einen Bestands-InfoCube eine Zeitscheibenarchivierung auf dem Zeitbezugsmerkmal auswählen. Bei der Neuanlage eines Archivierungsobjektes zu einem Bestands-InfoCube wird Ihnen dieses Merkmal auch vorgeschlagen.

Zur Verringerung des Datenvolumens im InfoCube sollten Sie zunächst nur Bestandsveränderungen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit archivieren. Dabei bleibt die Stützstelle (= Endbestand) unverändert.

Wählen Sie dazu in der Pfege der Variante in der Archivadministration unter Bestände die Option Nur Bewegungen.

Das Archivieren der Stützstelle ist nur zusammen mit der Archivierung sämtlicher Bestandsveränderungen möglich. Der Inhalt des Bestands-InfoCubes ist danach komplett archiviert. Wählen Sie dazu in der Pfege der Variante in der Archivadministration unter Bestände die Option Bewegungen und Endbestand.

Um möglichst Bestandsveränderungen und Stützstelle im Archiv getrennt zu haben, sollten Sie zunächst die Bestandsveränderungen (für alle Zeiten) und dann in einem separaten Archivierungslauf die Stützstelle archivieren.

Der Vorteil der Zeitscheibenarchivierung ist, dass Sie Archivierungsläufe über eine einzige Variante mit einer relativen Zeiteinschränkung periodisch ausführen können. Diesen Vorteil haben Sie bei der im Anschluss beschriebenen Alternative nicht.

Archivierung mit Selektionsmerkmalen

Eine Archivierung, die nur auf Zeitscheiben beruht, kann in bestimmten Fällen nicht den gewünschten Effekt bei der Datenreduktion im InfoCube bringen. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn die bestandstragenden Objekte einer hohen Fluktuation unterliegen, wenn also ständig Daten für neue Objekte geladen werden und alte Objekte obsolet werden. Im Falle der Zeitscheibenarchivierung verbleibt der Endbestand für alle Objekte bis zur endgültigen Archivierung aller Daten im InfoCube, auch dann, wenn zu einem Objekt bereits alle Bestandsveränderungen archiviert wurden.

In diesem Fall ist es wünschenswert, nicht mehr aktive Objekte komplett, also inklusive der Stützstelle, aus dem InfoCube zu archivieren und zu löschen, während für andere noch aktive Objekte nur Bestandsveränderungen aus der Vergangenheit archiviert werden sollen, die Stützstelle aber erhalten bleiben soll.

Wählen Sie dazu bei der Definition der Archivierungseigenschaften eines Bestands-InfoCubes keine Zeitscheibenarchivierung, sondern wählen Sie die für die Einschränkung von Archivierungsläufen relevanten Merkmale einzeln aus. In dieser Auswahl sollte dann möglichst auch das Zeitbezugsmerkmal enthalten sein.

Mit dieser Archivierungsmethode müssen Sie für jeden Archivierungslauf Selektionsbedingungen in einer Variante anlegen. In der Variante für den Archivierungslauf können Sie dann zusätzlich zu den Selektionsbedingungen auf den gewählten Merkmalen angeben, ob Bestandsveränderungen und/oder Stützstellendaten archiviert werden sollen. Zur Archivierung von Stützstellendaten müssen Sie darauf achten, dass die Zeitselektion den zeitlichen Maximalwert enthält.

Rückladen von Daten aus dem Archiv

Allgemein empfehlen wir für das Rückladen archivierter Daten, diese nicht in den ursprünglichen InfoCube zurückzuladen, sondern in eine strukturgleiche Kopie desselben. Für Analysezwecke können beide über einen MultiProvider zusammengeführt werden. Das gilt insbesondere auch für Bestands-InfoCubes, hat hier aber ein paar besondere Implikationen.

Beim Zurückladen von Daten aus dem Archiv ist bei Bestandsveränderungen und Stützstellendaten unterschiedlich vorzugehen. Folgende Punkte sind dabei zu beachten:

·        Stützstellendaten und Bestandsveränderungen sollten immer in getrennten Requests aus dem Archiv zurückgeladen werden.

·        Stützstellendaten sollten vor den Bestandsveränderungen zurückgeladen werden.

·        Stützstellendaten aus dem Archiv können Sie nicht direkt wieder in die Stützstelle eines Bestands-InfoCubes laden. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass der Zugriff auf die archivierten Daten über die Export-DataSource des ursprünglich InfoCubes erfolgt und diese keine Bestands-Initialisierung unterstützt. Wir empfehlen folgende Behelfslösung: Die Stützstellendaten können Sie mit einem Full Update als Bestandsveränderungen laden, wenn Sie dabei der Wert des Zeitmerkmals auf einen Wert transformieren, der in der fernen Vergangenheit (vor dem Wert einer möglichen Untergrenze des Gültigkeitsbereichs) liegt, und der Request anschließend mit Anpassung der Stützstelle komprimiert wird. Der Zeitpunkt, zu dem die Daten zurückgeladen werden, sollte anschließend durch Anpassung des Gültigkeitsbereiches ausgeblendet werden.

Hinweis

Der Gültigkeitsbereich wird nicht automatisch angepasst, wenn Sie selektiv löschen (insbesondere auch im Anschluss an einen Archivierungslauf). Sie müssen ihn deshalb bei Bedarf manuell über die Transaktion RSDV selbst anpassen.

·        Wenn der Archivierungslauf Bestandsveränderungen und Stützstellendaten gemischt enthält, können Sie diese bei der Extraktion aus dem Archiv im InfoPackage durch eine Selektionsbedingung auf dem Merkmal Satztyp (0RECORDTP) voneinander trennen. 0RECORDTP = ’0’ kennzeichnet die Bestandsveränderungen und 0RECORDTP = ’1’ den Wert der als Bestandsveränderung abgelegten Stützstelle (= Endbestand).

·        Bestandsveränderungen müssen Sie nach dem Laden aus dem Archiv sofort ohne Anpassung der Stützstelle komprimieren.

Siehe auch:

Beispiel für die Archivierung von Daten aus Bestands-InfoCubes

 

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