Sie können Validierungsregeln einrichten, um das Sichern fehlerhafter Datensätze zu vermeiden. Mit fehlerhaft sind in diesem Zusammenhang Datensätze gemeint, die die Validierungskriterien der vom Systemadministrator definierten Regeln nicht erfüllen.
Primäre Dimensionen
Eine primäre Dimension ist in jeder Anwendung diejenige Dimension, aus der eine Validierungsregel angelegt wird. Jede beliebige Dimension kann als primäre Dimension fungieren; in den meisten Fällen ist es die Kontodimension (ACCOUNT). Pro Anwendung ist nur eine primäre Dimension möglich.
Validierungsregeln werden nicht auf der Anwendungs-, sondern auf der Dimensionsebene angelegt. Aus diesem Grund kann derselbe Regelsatz in mehreren Anwendungen verwendet werden.
Beispiel
Sie legen für jede Anwendung eine Dimension als die primäre Dimension fest, wie in der folgenden Tabelle dargestellt:
Anwendung |
Primäre Dimension |
---|---|
Finance |
ACCOUNT |
Sales |
ACCOUNT |
LegalApp |
ACCOUNTL |
Da die Regeln auf der Dimensionsebene angelegt werden, gelten die für die ACCOUNT-Dimension definierten Regeln für beide Anwendungen, wie in der folgenden Tabelle beschrieben:
Dimension |
Regel |
---|---|
ACCOUNT |
IntCo muss über einen Handelspartner verfügen |
ACCOUNT |
Buchen von Erträgen auf Entitäten A, B und C nicht möglich |
ACCOUNT |
Buchen von Erträgen auf Perioden X, Y und Z nicht möglich |
Für jeden Anwendungssatz werden spezielle Validierungsregeln konfiguriert. Außerdem kann ein Anwendungssatz nicht von mehreren Benutzern gleichzeitig gepflegt werden.
Regeln anlegen
Um eine Validierungsregel anzulegen, führen Sie im SAP GUI die Transaktion UJ_VALIDATION aus und gehen anschließend wie folgt vor:
Wählen Sie eine Anwendungssatz-ID aus.
Wählen Sie Primäre Dimension zuordnen, und wählen Sie eine primäre Dimension für eine Anwendung aus. Wenn Sie keine primäre Dimension auswählen, wendet das System für diese Anwendung keine Validierungsregeln an.
Empfehlung
Wählen Sie F4, um die der Anwendung zugewiesenen Dimensionen anzuzeigen.
Um die Regeln für diese Dimension zu pflegen, wählen Sie entweder Einstell. für Primäre Dimension sichern und anschließend Regelpflege, oder Sie wählen eine Anwendungs-ID und eine Dimensionszeile aus und wählen anschließend Regeln bearbeiten.
Wenn Sie Regelpflege gewählt haben, wählen Sie die primäre Dimension aus, für die Sie die Regeln pflegen möchten. Sie können jede Dimension auswählen, die für den von Ihnen ausgewählten Anwendungssatz verfügbar ist.
Wählen Sie Regel anlegen. Die Regelnummer wird vom System automatisch zugewiesen. Sie können eine Beschreibung der Regel eingeben und die Regel einem oder mehreren Elementen zuweisen.
Wählen Sie, ob die Logiktabelle verwendet oder – für komplexere Prüfungen – ein benutzerdefinierter Prüfprozess als BAdI im ABAP-Code geschrieben werden soll.
Wenn die Logiktabelle verwendet werden soll, definieren Sie eine oder mehrere Zeilen der Validierungslogik, die durchlaufen werden soll, und sichern die Regel.
Beispiel
Beispiel 1
Sie können eine Validierungsregel mit ACCOUNT als primärer Dimension und den zugewiesenen Elementen COMMISSION, HEADCOUNT oder SALARIES einrichten. Anschließend können Sie in den ersten zwei Zeilen der Logiktabelle die Validierungslogik von ENTITY = HR und INTCO = NON_INTERCO eintragen. Diese Validierungsregel legt fest, dass zum Sichern eines Datensatzes, dessen ACCOUNT-Dimension die Elemente COMMISSION, HEADCOUNT oder SALARIES enthält, die Entität den Wert HR und INTCO den Wert NON_INTERCO haben müssen.
Beispiel 2
Sie können eine Validierungsregel mit der Beschreibung IntCo muss über über einen Handelspartner verfügen, ACCOUNT als primärer Dimension und ICSales als zugeordneten Element einrichten. Anschließend können Sie in die erste Zeile der Logiktabelle INTCO = I_RESDEVUK, I_RESDEVUS eingeben. Diese Validierungsregel legt fest, dass ein Datensatz nicht in ICSALES gesichert werden kann, solange INTCO den Wert I_RESDEVUK oder I_RESDEVUS aufweist.
Wenn Sie BAdI-Implementier.verw. gewählt haben, wählen Sie den verfügbaren BAdI-Namen für die Implementierung aus.
Hinweis
Sie müssen die für Ihre BAdI-Implementierung gültigen Filterwerte angeben. Außerdem müssen Sie eine Implementierungsklasse zur Implementierung der angegebenen Schnittstelle angeben.
Regeln pflegen
Bei der Pflege von Regeln können Sie Textbeschreibungen eingeben.
Sie können eine Regel mehreren Elementen zuweisen.
Sie können eine Regel auch einem Elementbereich zuweisen, z. B. wenn Sie eine Regel anlegen, die für alle Konten oder einen bestimmten Kontonummernkreis gelten soll.
Sie können Elemente verwenden, die noch nicht vorhanden sind, wobei Sie allerdings eine Warnmeldung erhalten.
Regeln kopieren
Sie können alle Validierungsregeln aus einem Anwendungssatz in einen anderen kopieren.
Bei abweichenden Anwendungen/Dimensionen kopiert das System lediglich die übereinstimmenden Einträge. Wenn keine Einträge kopiert werden können, gibt das System eine Meldung aus.
Wenn für den Ziel-Anwendungssatz benutzerdefinierte Validierungsregeln festgelegt wurden, können Sie auswählen, ob diese übersteuert werden sollen oder nicht.
Validierungen aktivieren/deaktivieren
Mit dem Aktivieren und Deaktivieren von Validierungen können Sie festlegen, ob die angelegten Regeln berücksichtigt werden. Standardmäßig sind alle Validierungen deaktiviert. Sie müssen daher bewusst aktiviert werden.
Sie können Validierungen nach Anwendung sowie nach den folgenden Modulen deaktivieren und aktivieren:
Journale
Manuelle Planung, d. h. die Web- und Microsoft-Excel-Schnittstellen
Datenmanager, einschließlich Datenmanager-Logik, K2-Skriptlogik und parametergesteuerter Konsolidierungslogik
Validierungen prüfen
Sie können die Korrektheit einer Validierungsregel überprüfen, indem Sie Validierungen prüfen wählen.
Zusätzliche Informationen
Wenn Sie einen Anwendungssatz kopieren oder löschen, werden alle Validierungsregeln dieses Anwendungssatzes ebenfalls kopiert bzw. gelöscht.
Wenn Sie eine Anwendung kopieren oder löschen, werden die Einstellungen für das Aktivieren und Deaktivieren von Validierungen nach Modulen sowie die Zuordnung der primären Dimension ebenfalls kopiert oder gelöscht.
Die Konfiguration sämtlicher Validierungsregeln kann transportiert werden.
Bei Validierungsregeländerungen werden das Datum und die Uhrzeit der letzten Änderung sowie der letzte Änderer aufgezeichnet. Diese Informationen werden vom Aktivitätsauditmodul genutzt.
Die Berechtigung wird über den Zugriff auf die Transaktion UJ_VALIDATION überprüft.