Im folgenden wird die Besonderheiten der buchhalterische Behandlung von Vorauszahlungen in Mietverträgen und Umsatzmietenabrechnung beschreiben:
Die Buchung der Nebenkostenvorauszahlungen und
der Umsatzmieten erfolgt mit Hilfe von je zwei Sonderhauptbuchvorgängen auf
das Debitorenkonto.
Die Sonderhauptbuchvorgänge müssen vom Typ
"erhaltene debitorische Anzahlungen"
sein.
Im Auslieferungscustomizing werden hierzu beispielhaft die
Sonderhauptbuchvorgänge J für die Buchung der Vorauszahlungsanforderung und K
für die Gegenbuchung Betriebskosten/Heizkosten bzw. U für die Gegenbuchung
Umsatzmieten ausgeliefert.
Der Buchungssatz lautet in diesem Fall:
Beim Zahlungseingang wird jeweils die Vorauszahlungsanforderungsbuchung (Sonderhauptbuchvorgang J) ausgeglichen. Die Buchungen mit den Sonderhauptbuchkennzeichen K bzw. U bleiben als offene Posten auf dem Debitorenkonto (erhaltene Anzahlungen) stehen bis zum Zeitpunkt der Nebenkostenabrechnung bzw. der Umsatzmietenabrechnung. Sie werden im Zuge der Abrechnung ausgeglichen, siehe hierzu auch: Buchungsvorgänge der Nebenkostenabrechnung
Bei gewerblichen Mietverträgen erfolgt die Buchung der Vorauszahlung analog wie die der Grundmiete mit Steuer. Je nach Einstellung der Abstimmkonten für die Sonderhauptbuchvorgänge kann die Steuer mit der Forderungsbuchung (Sollprinzip) oder mit dem Zahlungseingang gebucht (Istprinzip).
Die Grundmiete (Vorgang ohne Sonderhauptbuchvorgang) wird stets nach dem IST-Prinzip gebucht.
Im folgenden wird dargestellt, welche
Einstellungen vorgenommen werden müssen, damit die Steuer nach Istprinzip bzw.
nach Sollprinzip gebucht wird. Die Darstellung erfolgt am Beispiel des
ausgelieferten Mustercustomizings.
Beispiel:
Die Konditionsart "Vorauszahlungen Betriebskosten" verweist auf eine Bewegungsart, der der Buchungssatz
09 J Debitor an 19 K Debitor
zugeordnet ist.
Für die Sonderhauptbuchvorgänge sind folgende
Abstimmkonten im Customizing der Finanzbuchhaltung vereinbart:
J 196900 Vorauszahlungsanforderungen Immobilien
K 196910 Vorauszahlungen Betriebskosten
SOLL-PRINZIP
Ziel: Die Umsatzsteuer erscheint bereits nach der Sollstellung in der Umsatzsteuervoranmeldung.
Folgende Buchungen finden statt (100 DM netto
Vorauszahlung, 15 DM Steuer):
09 J Debitor 115 DM Soll
19 K Debitor 115 DM Haben
50 175000 Ausgangssteuer (aus K) 15 DM Haben
40 170011 Ausgangssteuerverrechnung K 15 DM Soll
Nach der Sollstellung erscheint die Steuer in
der Umsatzsteuervoranmeldung.
Der auf den Debitoren gebucht J-Posten wird ausgeglichen, der K-Posten bleibt als offen stehen (geleistete Vorauszahlung).
40 Bankkonto 115 DM Soll
19 J Debitor 115 DM Haben
Konto und zugehörige Steuerkategorie:
196900 nicht steuerrelevant 170010 + 175000 >
196910 +B 170011 +
IST-PRINZIP
Ziel: Die Umsatzsteuer erscheint erst nach Eingang der Zahlung in der Umsatzsteuervoranmeldung.
Folgende Buchungen finden statt (100 DM netto
Vorauszahlung, 15 DM Steuer):
09 J Debitor 115 DM Soll
40 175000 Ausgangssteuer (aus J) 15 DM Soll
50 170010 Ausgangssteuerverrechnung J 15 DM Haben
19 K Debitor 115 DM Haben
50 175000 Ausgangssteuer (aus K) 15 DM Haben
40 170011 Ausgangssteuerverrechnung K 15 DM Soll
Nach der Sollstellung erscheint die Steuer nicht in der Umsatzsteuervoranmeldung.
Der auf den Debitoren gebucht J-Posten wird ausgeglichen, der K-Posten bleibt als offen stehen (geleistete Vorauszahlung).
40 Bankkonto 115 DM Soll
19 J Debitor 115 DM Haben
40 175000 Ausgangssteuer (aus J) 15 DM Haben
50 170010 Ausgangssteuerverrechnung J 15 DM Soll
Nach dem Zahlungseingang erscheint der Steuerbetrag in der Umsatzsteuervoranmeldung.
Konto und zugehörige Steuerkategorie:
196000 +B 170010 + 175000 >
196910 +B 170011 +