Business-Objekttypen 

Definition

Ein Business-Objekttyp ist das Abbild eines betriebswirtschaftlichen Sachverhaltes, wie z.B. eines Mitarbeiters oder eines Kundenauftrages, im SAP-System. Er umfaßt sowohl die Funktionalität (in Form von Methoden) als auch die Daten (in Form von Attributen) dieses Sachverhaltes. Dabei werden die Implementierungsdetails des Business-Objekttyps vor dem Anwender verborgen, und der Zugriff auf den Business-Objekttyp erfolgt über definierte Funktionen (Methoden/BAPIs). Man spricht dabei von Kapselung.

Verwendung

Mit Hilfe der Business-Objekttypen wird das SAP-System in kleinere, disjunkte Einheiten zerlegt. Dadurch wird die Strukturierung verbessert und die Komplexität des Systems reduziert.

Die Business-Objekttypen bilden die Einstiegspunkte auf die Daten und Funktionalität des SAP-Systems. Auf der Ebene der Business-Objekttypen können sowohl Fremdsysteme mit dem SAP-System als auch die verschiedenen SAP-Business-Komponenten untereinander kommunizieren.

Struktur

Um die Kapselung der R/3-Daten und Geschäftsprozesse zu erreichen, sind die SAP-Business-Objekte als Entitäten aus mehreren Schichten angelegt, wie in der folgenden Abbildung dargestellt ist:

Eine Verkaufsorganisation kann nur an einen Kunden verkaufen, zu dem Informationen bezüglich der Geschäftsbeziehung vorliegen.

Im folgenden wird anstatt von BAPIs etwas allgemeiner von Methoden gesprochen.

Integration

Zugriff auf Business-Objekttypen

Wie in obenstehender Grafik zu sehen ist, trennt die Schnittstellenschicht die Daten eines Business-Objektypen von den Anwendungen und Technologien, mit denen auf diese Daten zugegriffen wird. Nach außen ist nur die Schnittstelle der Business-Objekttypen sichtbar, die aus einer Reihe klar definierter Methoden besteht. Anwendungen können auf die Daten der Business Objekttypen nur über dessen Methoden zugreifen.

Ein Anwendungsprogramm, das einen Business-Objekttyp und seine Daten nutzen möchte, benötigt folglich nur die Informationen zur Ausführung der Objektmethoden. Auf diese Weise kann ein Anwendungsprogrammierer mit den Business-Objekttypen arbeiten und ihre Methoden aktivieren, ohne die zugrundeliegenden R/3-spezifischen Implementierungsdetails des Objekts zu kennen oder in Betracht ziehen zu müssen.

Die Methoden, die einem Business-Objekttyp zugeordnet sind, stellen das Verhalten des Objekts dar. Wird eine Methode mit einem Business-Objekttyp ausgeführt, kann sie den internen Status des Objekts, d.h. die Daten des Objekts, ändern.

Ein Beispiel für eine Methode, die für den Business-Objekttyp Employee (Mitarbeiter) ausgeführt werden kann, ist die Methode "Existenz des Mitarbeiters prüfen".

Objekttypen und Objektinstanzen

Der Begriff Business-Objekttyp entspricht dem in objektorientierten Sprachen verwendeten Begriff der Klasse. Er definiert also eine Schablone für konkrete Objekte, die alle die gleiche Struktur und das gleiche Verhalten aufweisen. So gehören beispielsweise die einzelnen Mitarbeiter in einem Unternehmen alle zum Objekttyp Employee.

Die Objekttypen sind Beschreibungen der tatsächlichen SAP-Business-Objekte, die im System R/3 existieren können, d.h. jedes einzelne SAP-Business-Objekt ist eine spezifische Darstellung oder Instanz seines Objekttyps. So ist beispielsweise der Mitarbeiter mit dem Namen Karl Müller und der Mitarbeiternummer 1234 eine Instanz des Objekttyps Employee.

Beim Schreiben von objektorientierten Anwendungsprogrammen definieren Anwendungsentwickler die Objekttypen, die von ihren Programmen verwendet werden sollen. Während der Laufzeit greift das Anwendungsprogramm dann auf die spezifischen Instanzen der definierten Objekttypen zu.

Weitere Informationen finden Sie im BAPI Programmierleitfaden unter Business-Objekttypen.