Mit der Implementierung von BAPIs soll das Ziel verfolgt werden, den Nachteil des "Postkarten-Effektes" einer traditionellen Schnittstelle zu vermeiden. Auf einer Postkarte erfolgt nämlich keine Trennung zwischen Inhalt und Transport. Der Text wird auf die Karte geschrieben, die gleichzeitig den Informationsträger darstellt. Ändert sich der Informationsträger, so muß auch der Text vom Empfänger auf eine andere Art und Weise gelesen werden. Das hat zur Folge, daß eine Änderung an der Schnittstelle Auswirkungen auf die Art des Zugriffs hat.

BAPIs hingegen weisen eine klare Trennung betriebswirtschaftlicher Inhalte von der zugrundeliegenden Kommunikationstechnologie auf. Dieses Vorgehen läßt sich mit einem Brief in einem Umschlag vergleichen. Es ist einfach, einen Brief in einen neuen Umschlag zu stecken, sprich, verschiedene, beziehungsweise neue Kommunikationstechnologien wie COM/DCOM, den CORBA-Standard oder Internet-Standards zu verwenden. Für das Verstehen des Briefinhaltes hat der Umschlag selbst keine Relevanz. Die BAPIs entsprechen in diesem Beispiel dem Brief, d.h. sie sind unabhängig von verwendeten Programmiersprachen und Kommunikationsmechanismen.

Durch die Nutzung der BAPIs ergeben sich die folgenden Vorteile:

• BAPIs stellen wohldefinierte, inhaltlich abgeschlossene Einheiten dar, die stets einen betriebswirtschaftlichen Sachverhalt repräsentieren und einen konsistenten Datenbankzustand hinterlassen.

• Es ist eine Standardisierung des betriebswirtschaftlichen Inhalts möglich, da BAPIs die Integration des SAP-Systems und anderer Softwarekomponenten nicht nur auf einer technischen Ebene, sondern vor allem auf einer betriebswirtschaftlichen Ebene ermöglichen.

• BAPIs entwickeln sich zu einem Kommunikationsstandard zwischen betriebswirtschaftlichen Systemen. Der Zugriff kann über objektorientierte Schnittstellentechnologien ( wie z.B. COM/DCOM von Microsoft) erfolgen. Die SAP-Business-Objekte sind konform mit den Richtlinien der Object Application Group (OAG) und entsprechen dem CORBA-Standard der Object Management Group (OMG).

• Stabilität und Kompatibilität
  Nachdem ein BAPI von der SAP freigegeben wurde, bleiben seine Schnittstellendefinitionen und Parameter langfristig stabil, d.h. Anwendungsprogramme werden nicht von Änderungen der zugrundeliegenden SAP-Software und –Daten beeinflußt. Sollten aufwärtskompatible Erweiterungen an den BAPIs vorgenommen werden, wird die Stabilität der vorhandenen Anwendungen nicht beeinträchtigt.

• Offenheit
  Auf BAPIs kann von allen gängigen Entwicklungsplattformen aus zugegriffen werden.