Definition eigener Recherchen 

Verwendung

Das IM-Informationssystem mit seinen Standardberichten basiert zum Großteil auf der sogenannten Recherchetechnik des R/3-Systems (Ausnahme: Stammdatenlisten für Maßnahmenanforderungen). Diese Technik ermöglicht es, bei Bedarf komfortabel eigene Bericht zu definieren, um spezielle Berichtsanforderungen zu erfüllen. Hierfür sind keine ABAP-Programmierkenntnisse erforderlich.

Funktionsumfang

Grundlage aller Recherchen für Investitionsprogramme und Maßnahmenanforderungen ist jeweils eine Dictionary-Struktur, die die verwendbaren Merkmale (z.B. Programpostion, Maßnahme) und Kennzahlen (z.B. verteilbarer Gesamtwert) definiert. Auf der Basis dieser Dictonary-Strukturen können Sie individuelle Recherchen für die Auswertung von Investitionsprogrammen oder Maßnahmenanforderungen definieren.

Sie können Recherchen für Auswertungen aus Investitionsprogrammsicht und Recherchen für Auswertungen aus Maßnahmenanforderungssicht definieren. Letztere ermöglichen Auswertungen, die unabhängig vom Einsatz eines Investitionprogramms sind (vgl. Customizing: Investitionsprogramme ® Informationssystem und Maßnahmenanforderungen ® Informationssystem).

SAP liefert einen großen Umfang an Recherchen für Investitionsprogramme und Maßnahmenanforderungen aus. Bei der Definition eigener Recherchen empfiehlt es sich, auf eine ausgelieferte, ähnliche Standardrecherche Bezug zu nehmen. Zumindest sollten Sie das Formular einer Standardrecherche kopieren und auf diesem Formular Ihre eigene Recherchedefinition aufbauen.

Recherche-Standardfunktionen

Die Recherchetechnik des R/3-Systems ermöglicht es, sowohl Ad-hoc-Recherchen als auch Recherchen auf Basis eines Formulars zu definieren. Für das Investitionsmanagement können Sie nur Formularrecherchen definieren.

Bei den Standardrecherchen des Investitionsmanagements ist außerdem immer die Aufrißliste das Einstiegsbild. Von dort aus kann in das Detaillbild gesprungen werden.

Ansonsten stehen für Investitionsprogramm-Recherchen alle Funktionen der generellen R/3-Recherche-Technik zur Verfügung:

ausgegeben werden soll.

Bestimmte Spalten oder Zeilen des Detailbildes können Sie für die Ausgabe in der Aufrißliste auswählen.

Lokale Variablen sind nur innerhalb eines Formulars gültig und können für individuelle Zwecke eingesetzt werden. Beachten Sie bitte die Syntaxregel für lokale Variablen: Lokale Variablen müssen mit dem Zeichen "$" beginnen.

Vergleichen Sie zu den Recherche-Standardfunktionen bitte auch die Ausführungen im Dokument CA - Allgemeines Recherchebuch.

Verwendung von Formularen, Merkmalen und Kennzahlen in der Recherchedefinition

Der erste Schritt zur Definition einer Recherche ist das Definieren (oder Kopieren) eines Formulares. Das Formular definiert das Layout des späteren Berichts. Insbesondere ist das Detailbild des Berichts eine getreue Kopie des Formularbildes. Im Formular müssen Sie zunächst die auszugebenden Kennzahlen festlegen (entweder für jede Zeile, oder für jede Spalte). Jede Kennzahl ist dann durch weitere Merkmale genauer spezifizierbar. In den meisten Fällen ist dies der Wertyp, der die betriebswirtschaftliche Bedeutung der Kennzahl definiert (z.B. Istwerte, Planwerte usw.). Bei jahresabhängigen Kennzahlen muß außerdem immer das Merkmal "Geschäftsjahr" spezifiziert werden.

Ferner können die so definierten Kennzahlen durch die Auswahl weiterer Merkmale spezieller ausgeprägt werden. Beispielsweise kann eine zeilenweise festgelegte Kennzahl, je Formularspalte eine andere Budgetart zeigen. Auch die spaltenweise Spezifikation des Wertyps ist denkbar.

Die im späteren Bericht in den Aufrißlisten anzuzeigenden Merkmale werden nicht im Formular, sondern in der Recherchedefinition selbst festgelegt. Hierbei kommt den Merkmalen "Objekt", "Programmposition" und "Maßnahme" besondere Bedeutung zu. Als weitere Merkmale sind hier auch Organisationseinheiten denkbar. Die folgende Abbildung zeigt beispielhaft das Zusammenspiel von Merkmalen und Kennzahlen in der Definition einer Recherche:

Definition einer Recherche

Im Einführungsleitfaden des Systems IM (unter: Investitionsprogramme ® Informationssystem) können Sie alle erforderlichen Aktivitäten für die Definition einer Programmrecherche vornehmen. Vergleichen Sie hierzu bitte auch die dort hinterlegte Dokumentation.

Definition einer Recherche

Profit Center und Kostenstellenhierarchien in Recherchen

Für die Merkmale

können Profit Center- bzw. Kostenstellenhierarchien und Auftragsgruppen zur hierarchischen Darstellung der Merkmale in einer Recherche benutzt werden (vgl. Verfügbarkeit).

Beim Definieren einer Recherche müssen Sie hierzu das gewünschte Merkmal auswählen und über Zusätze ® Hierarchieauswahl festlegen, ob

Profit Center- bzw. Kostenstellenhierarchien können allerdings nur verwendet werden, wenn der Kostenrechnungskreis spätestens zum Selektionszeitpunkt eindeutig festgelegt wird. In der Formular- oder Berichtsdefinition muß also entweder der Kostenrechnungskreis fest bestimmt werden, oder es muß eine Variable für den Kostenrechnungskreis verwendet werden. In letzterem Fall muß aber auf dem Selektionsbild der Recherche der Parameter "Kostenrechnungskreis" gefüllt werden, um eine Hierarchiedarstellung von Profit Centern oder Kostenstellen zu erreichen.

Wenn eine Recherche mit Hierarchien arbeitet, kann die Hierarchie in der Listanzeige (Übersicht) wieder ausgeschaltet oder geändert werden (Bearbeiten ® Hierarchie ® Auswahl).

Größenordnungen

Wenn Sie Recherchen für Investitionsprogramme definieren, können Sie die Größenordnung als Selektionsmerkmale verwenden. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, Recherchen zu starten, die nur die Investitionsmaßnahmen/anforderungen zu einem Investitionsprogramm zeigen, deren Gesamtbudget eine bestimmt Größenordnung übersteigt.

Die Größenordnungen definieren Sie per Customizing des Systems Investitionsprogramme. Im Stammsatz von Investitionsmaßnahmen/anforderungen können Sie eine Größenordnung hinterlegen.

Die standardmäßig ausgelieferten Recherchen für Investitionsprogramme verwenden keine Größenordnungen.

Die Zuordnung einer Größenordnung zu einer Investitionsmaßnahme oder Maßnahmenanforderungen per Stammsatzzuordnung ist fest und nicht dynamisch abhängig von den Plan-/Budgetwert. Dies ist im allgemeinen sinnvoll, da sonst die Gefahr besteht, daß sich bei geringfügigen Änderungen des Plan-/Budgetwertes die Größenordnung ebenfalls ändert.