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Mieterauskunft
Die Transaktion Mieterauskunft wird von SAP in
einer vorkonfigurierten Fassung ausgeliefert. Die Mieterauskunft ist mit dem
SAP-Tool BDT (Business Data Toolset) entwickelt worden, das eine relativ freie
Konfigurierung des Dialogs durch den Kunden erlaubt, ohne in die Programmlogik
eingreifen zu müssen. Diese Konfigurierung kann in den Menüpunkten des
vorliegenden Kapitels vorgenommen werden. Die Vorgehensweise wird im folgenden
an einem Beispiel erläutert:
Zielstellung:
Sie wollen Ihre Mieterauskunft wie folgt
konfigurieren:
1.
Einstiegsbild: unverändert
2. Register
Allgemeine Daten, bestehend aus
a)
Adressdaten zum Mieter, Telefonnummer des Mieters
b) Rahmen
Laufzeit mit den Feldern: Mietbeginn, Mietende und
berechnetes Mietvertragsende (Termin zu dem gekündigt wurde bzw.
Mietende)
c) Rahmen
Mieteinheit mit Daten zur Mieteinheit: Nutzungsart, Zahl der
Zimmer, Geschoß und Lage im Geschoß
3. Register
Konditionen. Hier sollen nur Konditionsarten, nicht
Konditionstypen angezeigt werden.
4. Register
Partnerdaten. Hier soll das gleiche Bild verwendet werden,
das im ausgelieferten Dialog zur Mieterauskunft auftaucht.
5. Außerdem
sollen aus dem Dialog Mieterauskunft
a) ein Absprung
in einen Dialog ermöglich werden, der Daten aus kundeneigenen Tabellen anzeigt
und
b) ein Absprung
in einen kundeneigenen Report.
Vorgehensweise:
Zunächst sollen einige Begriffe erläutert
werden:
Der Dialog Mieterauskunft wird gesteuert über
die Festlegung einer Bildfolge, d.h. es wird festgelegt, welche Bilder bzw.
Register (TabStrips) der Reihe nach erscheinen sollen.
Diese Bilder werden zusammengesetzt aus
sogenannten Abschnitten. Abschnitte werden graphisch durch Rahmen innerhalb
der TabStrips hervorgehoben.
Abschnitte setzen sich nun ihrerseits aus
Sichten zusammen, wobei Sichten jeweils aus Feldgruppen bestehen. Feldgruppen
enthalten die einzelnen Datenbankfelder. Die Felder einer Sicht sind aus
sachlogischer Sicht zusammengestellt. Die Felder einer Sicht können immer nur
zusammen in einem Abschnitt auftauchen. Es besteht allerdings die Möglichkeit,
einzelne Felder über die Feldstatussteuerung auszublenden.
Bei der Definition eines eigenen Bildaufbaus
gehen Sie nun wie folgt vor:
1.
Legen Sie zunächst die benötigten Sichten an.
Der Einfachheit
halber kopiert man am besten vorhandene Sichten, die den gewünschten Sichten
ähnlich sind.
Um die Mieterdaten
anzuzeigen, könnte beispielsweise die Sicht RETI01 nach ZSICH1 kopiert werden.
Bitte beachten Sie hierbei den Kundennamensraum: Die kundeneigenen Sichten
sollten mit Z oder Y beginnen.
Der Sicht ZSICH1
werden im Beispiel die Feldgruppen
- 4 Person: Vorname, Nachname
zugeordnet.
Für die weiteren
Bilder kopieren Sie noch RETI05 nach ZSICH5 mit den Feldgruppen
und RETI08 nach
ZSICH8 mit den Feldgruppen
- 27 Mieteinheit - Zimmer/halbe
Zimmer
- 29 Mieteinheit - Gebäudeteil
- 30 Mieteinheit - Lage im Geschoß
2.
Fassen Sie die Sichten zu geeigneten Abschnitten zusammen.
Im Register
Allgemeine Daten waren drei Abschnitte gefordert: Mieterdaten,
Laufzeitdaten und Mieteinheitendaten:
- RETI1 wird nach ZABS01 (Mieterdaten) kopiert.
Dem Abschnitt ZABS01 wird die Sicht ZSICH1 zugeordnet.
- RETI3 wird nach ZABS3 (Laufzeit) kopiert und
es wird die Sicht ZSICH5 zugeordnet.
- ZABS4 (Mieteinheiten) wird angelegt und es
wird die Sicht ZSICH8 zugeordnet.
3.
Definieren Sie Bildern, indem Sie den Bildern Abschnitte
zuordnen.
ZBILD1
(Mietvertragsdaten) enthält die Abschnitte
- Mieterauskunftkopfdaten ZABS01 und
- ZABS02 Laufzeitdaten zum
Mietvertrag.
ZBILD2 (Konditionen)
enthält nur den Abschnitt RETI20 Konditionen Detail.
1.
Legen Sie die Bildfolge fest.
Bildfolge definieren
-> neuer Eintrag: Tragen Sie z.B. ZBILD1 ein. Kennzeichnen Sie die
Bildfolge als Standardbildfolge. Navigieren Sie in den Zweig Zuordnen
Bildfolge -> Bilder und geben Sie die gewünschten Bilder ein:
Nun legen Sie zum
Bildfolgetyp SPACE (leerer Schlüssel) Hauptbildfolge als neuen Eintrag ZBILD1
fest und kennzeichnen Sie diesen Eintrag als STANDARD. Ändern Sie die
Bildfolge zur Mieterauskunft des allgemeinen Immobilienvertrages, so ist der
Bildfolgetyp CN anzupassen.
Es wird es Zeit für
einen ersten Test: Rufen Sie hierzu die Mieterauskunft auf und prüfen Sie, ob
die Bildfolge Ihren Wünschen entspricht. Bitte beachten Sie daß Änderungen,
die sie nachträglich im Customizing vornehmen erst nach Neuaufruf der
Transaktion wirksam werden, d.h. es reicht nicht, in das Einstiegsbild
zurückzugehen. Häufiger Fehler: Es wurde vergessen, die neue Bildfolge und den
Bildfolgetyp als Standard zu kennzeichnen.
Im vorliegenden
Beispiel werden Sie bemerken, daß einige Felder angezeigt werden, die für Sie
überflüssig sind. Soweit sich diese Felder nicht durch Entfernen ganzer
benötigter Feldgruppen aus den Sichten oder nicht benötigter Sichten aus den
Abschnitten gruppenweise ausblenden lassen, können Sie sie über den Feldstatus
einzeln ausblenden. Gehen Sie hierzu in den Dialog "Feldstatussteuerung der
Mieterauskunft pflegen" und setzen Sie die entsprechenden
Kennzeichen.
Absprünge in
eigene Anwendungen
Häufig wird gewünscht, von der Mieterauskunft
aus, eigenen Anwendungen (Transaktionen, Reports, Funktionsbausteine)
aufzurufen. Hierzu können Sie im Dialog eigene Menüabsprünge bzw. Drucktasten
definieren. Die Behandlung der diesen Menüabsprüngen bzw. Drucktasten
zugeordneten Funktionscodes erfolgt in kundendefinierten
Funktionsbausteinen.
Zur Erstellung der Funktionsbausteine sind
ABAP-Kenntnisse nötig.
Gehen Sie wie folgt vor:
1.
Legen Sie eine Funktiongruppe im Kundennamensraum an (beginnend mit Z
oder Y).
2.
Kopieren Sie den Funktionsbaustein RETI_RETI_EVENT_FCODE in den
Kundennamensraum (z.B. ZETI_RETI_EVENT_FCODE) in Ihre Funktionsgruppe. Dieser
Bausteine wird das Coding aufnehmen, das zur Verarbeitung Ihrer eigenen
Anwendungen benötigt wird. Der Baustein besitzt folgende
Parameter:
- Importparameter: I_FCODE.
Über diesen Parameter wird aus der Mieterauskunft der Funktionscode übergeben,
über den Ihre eigene Anwendung aufgerufen wird.
- Exportparameter: E_XHANDLE.
Über diesen Parameter teilt der Funktionsbaustein dem rufenden Programm mit,
ob der übergebene Funktionscode verarbeitet werden konnte. Der Wert muß
initial sein, wenn der Funktionscode erfolgreich verarbeitet
wurde.
In Ihrem Fall sollen
zwei kundendefinierte Aktionen ermöglicht werden: der Aufruf einer eigenen
Anwendung, für die bereits ein kundeneigener Funktionsbaustein ZKUNDE
existiert und der Aufruf eines Reports, ZKUNDENREPORT über die Transaktion
ZZ01.
Löschen Sie zunächst
nicht benötigtes Coding aud Ihrem Funktionsbaustein und stellen Sie
anschließend eigenes Coding ein.
Das Coding des
Funktionsbausteins ZETI_RETI_EVENT_FCODE müßte in diesem Falle wie folgt
strukturiert werden:
FUNCTION ZETI_RETI_EVENT_FCODE.
*" IMPORTING
*" VALUE(I_FCODE) LIKE TBZ4-FCODE
OPTIONAL
*" EXPORTING
*" VALUE(E_XHANDLE)
E_XHANDLE = 'X'. "Falls
Funktionscode nicht verarbeitet wird
CASE i_fcode.
WHEN 'ZZ01'.
call transaction 'ZZ01'.
"Aufrufen der Transaktion ZZ01
clear i_fcode.
"Funktionscode erfolgreich verarbeitet
WHEN 'ZZ02'.
call function 'KUNDE'.......
"Kundenanwendung ZKUNDE
clear i_fcode.
"Funktionscode erfolgreich verarbeitet
WHEN OTHERS.
ENDCASE.
ENDFUNCTION.
1.
Nunmehr müssen die neuen Funktionscodes dem Dialog Mieterauskunft
bekanntgegeben werden. Hierzu gehen Sie in den IMG-Dialog "Zeitpunkte
und eigene Menüeinträge pflegen", Unterpunkt "Menüeinträge pflegen". Tragen
Sie als FCODE die im obigen Coding verwenden Funktionscodes ZZ01 und ZZ02 ein
und geben Sie einen passenden Text mit.
Der Eintrag des
Kürzels für das Menü steuert, unter welchem Menüpunkt Ihr Absprung erscheint,
d.h. der Eintrag 2 bewirkt, daß Ihr Funktionscode im Menü "Bearbeiten"
auftaucht. Bitte beachten Sie, daß der Eintrag "1" den Menüpunkt
"Mieterauskunft" betrifft. Ein Space-Eintrag führt dazu, daß der Punkt nicht
im Menü erscheint. Der Punkt kann auf einer Drucktaste erscheinen, wenn eine
Funktionstastennummer zwischen 1 und 10 gewählt wird.
Um die Verarbeitung
der Funktionscodes zu steuern, ist noch der Name unseres Funktionsbausteins
bekanntzugeben. Hierzu rufen Sie den Menüpunkt "Zeitpunkte pflegen" auf und
tragen zum Zeitpunkt FCODE über "Zuordnen Zeitpunkt -> Funktionsbaustein"
den Funktionsbaustein ZETI_RETI_EVENT_FCODE auf einer Position z.B. 1000000001
ein.
Rufen Sie erneut die Transaktion
"Mieterauskunft" auf und testen Sie die Wirkung.