Beschreibung des Szenarios

Das Szenario baut auf den vorhandenen EDI-Schnittstellen der SD und MM-Module auf. Die Nachrichten für Bestellung, Bestellbestätigung, Lieferavis und Faktura werden hier auch für die interne Datenübermittlung zwischen verteiltem Einkauf und Verkauf genutzt.

Das Verkaufssystem und das Einkaufssystem haben eine Kunde-Lieferant Beziehung:

Der Kunde Einkauf bestellt beim Lieferant Verkauf und Versand, der die Bestellung wie bei EDI erhält, aber ohne EDI-Subsystem (Auftragseingang im SD). Nach Prüfung erfolgt eine Bestätigung zum Einkaufsystem.

 

Ablauf des Szenarios "Systemübergreifender Einkauf/Verkauf"

 

Beschreibung des Ablaufs

1. & 2. Bestellung im Einkaufssystem

Wenn in der Bestellung das Sendemedium der Nachrichtensteuerung auf "6" (EDI) eingestellt wird, und der ALE/EDI Ausgang entsprechend eingestellt ist, wird eine Bestellung über ALE an das Verkaufssystem versendet. Ein Lieferant Verkauf und Versand muß im Einkaufssystem vorhanden sein.

Beim Customizing kann der Anwender die ALE-Schicht so einstellen, daß nicht verwendete Segmente beim Aufbau des IDoc weggefiltert werden. Für eine interne Bestellung sind das z.B. Steuern; Konditionen; Lieferbedingungen; Zahlungsbedingungen; Exportdaten; Summen.

1a. & 2a. Bestellung im Einkaufssystem

Bestelländerungen werden an das Verkaufssystem weitergeleitet.

3. Auftragseingang im "Verkauf undVersand"

Der Auftragseingang läuft über den EDI-Eingang im SD.

4. & 5. Auftragsbestätigung - Ausgang aus "Verkauf und Versand"

Die Auftragsbestätigung läuft über die Nachrichtensteuerung, Sendemedium "6" (EDI). Die Änderungen, die gekennzeichnet werden, sind Änderungen der Menge oder des Termins.

6. Auftragsbestätigung - Eingang ins Einkaufssystem

Die Auftragsbestätigung läuft über Standard EDI-Kommunikation in das dezentrale MM. Nur Bestätigungen werden ohne Korrekturen (Vollbestätigungen) automatisch eingespielt. Änderungen müssen manuell bearbeitet werden.

Die Bestätigung bewirkt, daß die Nummer des Kundenauftrags im Verkauf und Versandsystem im Detailbild der Bestellposition im Einkaufssystem sichtbar ist.

7. & 8. Lieferung, Lieferavis

Zum Zeitpunkt der Lieferung kann auch ein Lieferavis an das Einkaufssystem versendet werden. Die Lieferavise laufen über die Nachrichtensteuerung, Sendemedium "6" (EDI).

9. Lieferavis als Bestätigung

Im MM wird der eingehende Lieferavis als Bestellbestätigung geführt.

10. Faktura

Da das Rechnungswesen mit unterschiedlichen Szenarien installiert sein kann, sind folgende Kommunikationen möglich. In allen drei Fällen wird eine Faktura vom Versandsystem zum Verkaufssystem gesendet.

 

Zentrales FI mit zwei Buchungskreisen

Es existieren zwei getrennte Buchungskreise für den dezentralen Verkauf und zentralen Versand.

 

Verkauf und Versand in zwei Buchungskreisen, zentrales FI

 

Zentrales FI mit einem Buchungsreis

Beide Funktionen befinden sich in einem Buchungskreis

 

Verkauf und Versand in einem Buchungskreisen, zentrales FI

 

Zwei unabhängige Firmen

Die Firmen gehören nicht zu einer bilanzierenden Einheit. Es existieren zwei unabhängige Systeme, mit unabhängigen Rechnungswesen. Die Beziehung zwischen den Funktionen beruht auf der Basis einer Kunden-Lieferanten-Beziehung. Das heißt, daß Rechnungen geschrieben werden und Geld fließt.

 

Zwei unabhängige Firmen

 

Ablauf der Fakturierung

Wenn das zentrale Rechnungswesen auf einem Drittsystem läuft, wird jeweils eine ALE-Kommunikation Verkauf <=> Rechnungswesen und Versand <=> Rechnungswesen nötig. Befindet sich das zentrale Rechnungswesen im Versandsystem, muß nur der dezentrale Verkauf mit dem Rechnungswesen kommunizieren.

Sind beide Systeme in demselben Buchungskreis (Fall 2), darf die Bewertung des Materials nicht durch die Umlagerung verändert werden. Wenn das Material über Standardpreis bewertet wird, müssen die Standardpreise überall gleich sein; wenn das Material über gleitende Durchschnittspreis bewertet wird, muß der Wert des Materials im "Verkauf und Versandsystem" gleich dem Wareneingangswert im Einkaufssytem sein.

Dabei ist folgendes zu beachten:

Das bedeutet, daß "Versand und Verkaufssysteme" nicht als ‘Profit Center’ agieren können, indem sie Erlöse beim internen Verkauf buchen.

Sind beide Systeme in unterschiedlichen Buchungskreisen, gelten die Beschränkungen nicht, da die Differenzen in der Konsolidierung bearbeitet werden können. Hier muß aber erwähnt werden, daß die Konsolidierung nicht in der Lage ist, die Differenzen automatisch auszugleichen.