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ObjektdokumentationWas ist eine Technical Bill of Materials (TBOM)?

 

Eine TBOM enthält eine Liste aller Objekte, die an einer bestimmten ausführbaren Einheit beteiligt sind. Diese Objekte sind z.B. Elemente der Benutzungsoberfläche, Modul-Pools, Funktionsbausteine oder Tabellen.

Diese Objekte sind jeweils einer sogenannten TBOM-Erweiterung zugeordnet. Bereits beim Erstellen einer TBOM legt das System eine erste TBOM-Erweiterung an, die alle Objekte dieser initialen Aufzeichnung enthält. Sie können einer TBOM eine beliebige Anzahl von Erweiterungen hinzufügen und somit die Liste der relevanten Objekte immer weiter ergänzen.

TBOM-Erweiterungen können dynamisch, statistisch oder semidynamisch generiert werden. Weitere Informationen über die Erstellungsarten finden Sie unter Auswählen der TBOM-Arten.

 

Mit einer TBOM kann der Business Process Change Analyzer feststellen, ob eine ausführbare Einheit von einer Änderung (z.B. von geänderten Objekten in einem Transportauftrag) betroffen ist oder nicht.

Struktur

Informationen zur TBOM-Erweiterung

Mit jeder TBOM-Erweiterung werden folgende Informationen gesichert (diese Informationen können Sie im Dialogfenster TBOM auf der Registerkarte Erweiterungen einsehen):

  • Bezeichnung der Erweiterung

  • Art der Erweiterung (dynamisch, statisch oder automatischer Testfall)

  • Logische Komponente

  • Name des verwalteten Systems

  • Mandant des verwalteten Systems

  • Status der TBOM-Erweiterung

  • Anzahl der in der Erweiterung enthaltenen Objekte

  • Produktversion des verwalteten Systems

  • Systemrolle des verwalteten Systems

  • Ersteller und Zeitpunkt der Erstellung

  • Name des automatischen Testfalls, über den die Erweiterung erstellt wurde

Zusätzlich speichert das System zu jeder TBOM-Erweiterung folgende Datumsangaben:

  • Erstellungsdatum

  • Letztes Änderungsdatum

  • Datum der letzten Aktualitätsprüfung

Diese Datumsangaben werden bei der Aktualitätsprüfung verwendet. Anhand dieser Datumsangaben legt das System den Umfang der Transportaufträge fest, deren Objekte überprüft werden müssen.

Informationen zu den enthaltenen Objekten

Die TBOM enthält außerdem folgende Informationen über die an der ausführbaren Einheit beteiligten Objekte (diese Informationen können Sie in der TBOM-Content-Anzeige einsehen):

  • Programm-ID: ID des Objekts, z.B. R3TR für komplexe Objekte wie Programme und alle Elemente, die dazu gehören, oder LIMU für Teilobjekte

  • Objekttyp: Zuordnung des Objekts zu einem Typ, z.B. REPS für Report Source, FUNC für Funktionen, TABL für Tabellen

    Es gibt mehrere hundert verschiedene Objekttypen.

  • Objektname: Technischer Name des Objekts

Programm-ID, Objekttyp und Objektname ergeben zusammen eine eindeutige Kennzeichnung des Objekts.

  • Herkunft: Herkunft des Objekts

    • D für dynamisch ermittelte Objekte

    • S für statisch ermittelte Objekte

  • Klassifikationstyp: Unterschiedliche Objekttypen werden zu einem Klassifikationstyp zusammengefasst. Die standardmäßige Zuordnung von Klassifikationstypen zu Objekttypen ist im System hinterlegt.

    Folgende Klassifikationstypen sind vordefiniert:

    • TABC = Table Class

    • UI = User Interface

    • TRAN = Business Transaction

    • FUNC = Business Function

    • DOKU = Technical Documentation Object

    • DDIC = Data Dictionary

    • AUTH = Authorization Object

    • CUSX = Customer Extensionpoints (EnhSpots)

    • MISC = sonstige Klassifikationstypen

  • Klassifikationswert: Objekte vom Klassifikationstyp TABC (Tabellen) werden anhand des Klassifikationswerts folgendermaßen weiter unterteilt:

    • A = Anwendungstabelle (Stamm- und Bewegungsdaten)

    • C = Customizing-Tabelle (Eingaben und Änderungen nur durch Kunden, kein SAP-Import)

    • L = Tabelle für temporäre Daten (wird leer ausgeliefert)

    • G = Customizing-Tabelle (neue Einträge nur durch SAP, bestehende Einträge im Kundensystem sind geschützt)

    • E = Steuerungstabelle (SAP und Kunde haben eigene Key-Bereiche)

    • S = Systemtabelle (Eingaben und Änderungen nur durch SAP, Änderung = Modifikation)

    • W = Systemtabelle (Inhalt über eigene TR-Objekte transportierbar)

  • Paket: Entwicklungsklasse

  • Softwarekomponente: Name der Anwendung, aus der das Objekt stammt, z.B. SAP_BASIS.

  • Objekttyp: Bezeichnung aus der Versions-Datenbank. Da dort Referenzobjekte verwendet werden, kann die Bezeichnung gelegentlich vom oben genannten Objekttyp abweichen.

  • Objektname: Bezeichnung aus der Versions-Datenbank. Da dort Referenzobjekte verwendet werden, kann die Bezeichnung vom obigen Objektnamen abweichen.

  • Tabellenschlüssel: Bei Zugriffen auf Datenbanktabellen werden zusätzlich zu den Datenbanktabellen auch die Werte der Schüsselfelder erfasst, die für den Tabellenzugriff verwendet werden. Dadurch kann das System die Anzahl der Treffer bei der Änderungseinfluss-Analyse reduzieren.

    Hinweis Hinweis

    Es werden nur Zugriffe auf folgende Tabellenarten unterstützt:

    • C = Customizing-Tabelle

    • G = Customizing-Tabelle

    • E = Steuerungstabelle

    • S = Systemtabelle

    • W = Systemtabelle

    Ob das System für einen Tabellenzugriff einen Schlüsselwert aufzeichnen kann, hängt außerdem auch von der Art des Zugriffs ab. Folgende Zugriffsarten werden unterstützt:

    • Alle Zugriffe, die über den SAP Tabellenpuffer abgedeckt werden

    • Zugriffe, bei denen mindestens ein Schlüsselfeld spezifiziert ist

    Folgende Zugriffsarten werden aktuell nicht unterstützt:

    • Zugriffe mit der SQL-Anweisung SELECT FOR ALL ENTRIES

    • Zugriffe mit Ranges-Tabellen

    • Zugriffe mit Join-Ausdrücken

    Wenn das System bei einem Tabellenzugriff keinen Schlüsselwert aufzeichnen kann, enthält die TBOM nur den Tabellennamen. In der Änderungseinfluss-Analyse führt jeder geänderte Eintrag in solchen Tabellen zu Treffern in allen ausführbaren Einheiten, die auf diese Tabellen zugreifen.

    Ende des Hinweises

Integration

TBOMs werden in der Sicht Lösungsdokumentation den ausführbaren Einheiten zugeordnet.

Dynamische TBOMs: In Systemen mit Kernel 620/640 können dynamische TBOMS nur nach dem Status ST-PI 2008_01 SP03 angelegt werden. In allen anderen Systemen (Kernel 46C oder höher als 640) können dynamische TBOMS angelegt werden.

Systemübergreifende TBOMs: Wenn in einer ausführbaren Einheit andere Systeme angesprochen werden (z.B. per RFC), dann werden auch die Objekte der anderen Systeme mit aufgezeichnet. Für diese Objekte wird pro System jeweils eine eigene TBOM-Erweiterung angelegt. Diese Funktion ist verfügbar, wenn alle beteiligten verwalteten Systeme einen Kernelstand von 700 oder höher haben.

Webanwendungen: Für die Aufzeichnung von TBOMs für Webanwendungen müssen die verwalteten Systeme einen Kernelstand von 700 oder höher haben.

Statische TBOMs: Statische TBOMs können für verwaltete Systeme ab ST-PI 2008_01 generiert werden.