MRP empfiehlt nur unter den folgenden Bedingungen Anfragen zur Bestandsumlagerung:
Sie haben in Dispositionsassistent, Schritt 4: Bestandsdatenquelle ausgewählt, dass die Disposition pro Lager ausgeführt werden soll.
Sie haben in Dispositionsassistent, Schritt 5: Belegdatenquelle das Kennzeichen Anfrage zur Bestandsumlagerung als Empfehlungstyp gewählt.
MRP empfiehlt Anfragen zur Bestandsumlagerung nach den folgenden Schritten:
Bedarfe jedes Lagers prüfen und Lager mit dem größten Bedarf zuerst bedienen.
Hinweis
MRP bevorzugt Anfragen zur Bestandsumlagerung, das heißt, MRP empfiehlt immer erst Anfragen zur Bestandsumlagerung, bevor Bestellungen und Produktionsaufträge empfohlen werden.
Ausgangslager auswählen.
Hinweis
Die Anwendung berücksichtigt nur Lager, für die Sie in Dispositionsassistent, Schritt 4: Bestandsdatenquelle das Kennzeichen Anfangsbestand gesetzt haben.
Alle Lager am selben Ort als Ausgangslager filtern.
Lager mit größtem verfügbaren Bestand als Ausgangslager auswählen.
Wenn mehrere Lager mit der höchsten verfügbaren Menge vorhanden sind, Lager zuerst nach Ort, dann nach Lagercode sortieren.
Nachdem MRP ein Ausgangslager ausgewählt hat, wird berechnet, ob dieses Ausgangslager die Bedarfe des Ziellagers vollständig decken kann.
Falls ja, fährt MRP mit anderen Lagern fort, bei denen Bedarfe vorliegen, und beginnt die Berechnung von vorn.
Falls nein, kehrt MRP zu Schritt 2 zurück und wiederholt den Vorgang, um ein weiteres Ausgangslager zu finden.
Wenn MRP nicht ausreichend Bestand finden kann, um ihn in das Ziellager zu verlegen, werden Bestellungen oder Produktionsaufträge empfohlen.
In diesem Beispiel werden die folgenden Planungsparameter verwendet:
Durchlaufzeit: 2 Tage
Planungshorizont: 1. Juli bis 4. Juli
Lager: L1 und L2
Die folgende Tabelle zeigt den Bestandsstatus, nachdem die Dispositionsempfehlungen für Anfragen zur Bestandsumlagerung und Aufträge umgesetzt wurden:
Hinweis
Zugänge und Zugänge aus Empfehlungen werden im Dispositionsassistenten in einer Zeile als Zugänge zusammengefasst. Um den Berechnungsalgorithmus besser darstellen zu können, werden die zwei Arten von Zugängen in der Tabelle getrennt aufgeführt.
Wenn Sie im Dispositionsassistenten den Ursprung von Zugängen anzeigen möchten, können Sie auf die Zellen mit Zugangswerten klicken. Daraufhin wird das Fenster Pegging-Informationen geöffnet, in dem in der Spalte Bemerkungen angezeigt wird, ob der Zugang ein Zugang aus vorhandenen Einkaufs- oder Produktionsbelegen oder ein Zugang aus den von MRP empfohlenen Aufträgen ist.
1. Juli |
2. Juli |
3. Juli |
4. Juli |
5. Juli Zukunft |
6. Juli Zukunft |
|||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
L1 |
L2 |
L1 |
L2 |
L1 |
L2 |
L1 |
L2 |
L1 |
L2 |
L1 |
L2 |
|
Auftragsempfehlungen |
6 |
2 |
3 |
|||||||||
Anfangsbestand |
10 |
1 |
-4 |
0 |
-1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
Bedarfe |
15 |
5 |
15 |
3 |
3 |
|||||||
Zugänge |
3 |
16 |
||||||||||
Bestandsumlagerung |
1 |
-1 |
3 |
-3 |
15 |
-15 |
1 |
-1 |
||||
Zugänge aus Empfehlungen |
6 |
2 |
3 |
|||||||||
Endbestand |
-4 |
0 |
-1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1. Juli
In Lager W1 sollen 5 Artikel ausgeglichen bleiben. MRP zieht erst eine Bestandsumlagerung von L2 in L1 in Erwägung, da bei Bestandsumlagerungen keine Durchlaufzeiten beachtet werden müssen. L2 verfügt jedoch nur über einen Artikel, der umgelagert werden kann, daher ist der Endbestand am 1. Juli -4 für L1 und 0 für L2.
2. Juli
Lager L2 erhält am 2. Juli 3 Artikel. MRP empfiehlt, diese 3 Artikel in L1 umzulagern, sodass der Endbestand am 2. Juli -1 für L1 und 0 für W2 ist.
3. Juli
Aus L2 können keine weiteren Artikel umgelagert werden, es gibt jedoch einen Bedarf von 6 Artikeln von L1. Da der 3. Juli außerhalb des Zeitraums für die Durchlaufzeit liegt, empfiehlt MRP Aufträge für 6 Artikel am 1. Juli, dem ersten Tag des Planungshorizonts, sodass L1 einen Zugang aus einer Empfehlung hat, um den Bestand ausgeglichen zu halten.
4. Juli
Lager L1 hat einen Bedarf von 15. Da L2 an diesem Tag 16 Artikel erhalten hat, empfiehlt MRP, 15 davon in L1 umzulagern, sodass beide Lager mit den Endbeständen 0 und 1 ausgeglichen sind.
5. Juli
Lager L1 hat einen Bedarf von 3, L2 hat jedoch nur 1 Artikel. Daher lagert MRP diesen einen Artikel zuerst in L1 um und plant dann eine Auftragsempfehlung am 3. Juli, 2 Tage vor dem 5. Juli, um den Bedarf für die anderen 2 Artikel zu decken.
6. Juli
Lager L1 hat einen Bedarf von 3 Artikeln, und in L2 ist kein Bestand mehr vorhanden. MRP kann nur Aufträge für L1 am 4. Juli empfehlen, um den Bedarf am 6. Juli zu decken.
In diesem Beispiel werden die folgenden Planungsparameter verwendet:
Durchlaufzeit: 2 Tage
Planungshorizont: 1. Juli bis 4. Juli
Lager: L1 und L2
Bestandshöhe:
L1: 10
L2: 10
In der folgenden Tabelle ist dargestellt, wie MRP Anfragen zur Bestandsumlagerung und Aufträge plant, wenn gleichzeitig die Bestandshöhe als Bedarf berücksichtigt wird.
Hinweis
Im MRP-Ergebnisbericht werden die Bestandshöhenanforderungen nicht in der Spalte Bedarfe angezeigt. MRP berechnet die Bestandshöhenanforderungen automatisch und berechnet die Bedarfe in die Auftragsempfehlungsmengen mit ein.
1. Juli |
2. Juli |
3. Juli |
4. Juli |
5. Juli Zukunft |
6. Juli Zukunft |
|||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
L1 |
L2 |
L1 |
L2 |
L1 |
L2 |
L1 |
L2 |
L1 |
L2 |
L1 |
L2 |
|
Auftragsempfehlungen |
16 |
10 |
2 |
3 |
||||||||
Anfangsbestand |
10 |
1 |
-4 |
0 |
-1 |
0 |
10 |
10 |
10 |
11 |
10 |
10 |
Bedarfe |
15 |
5 |
15 |
3 |
3 |
|||||||
Zugänge |
3 |
16 |
||||||||||
Bestandsumlagerung |
1 |
-1 |
3 |
-3 |
15 |
-15 |
1 |
-1 |
||||
Zugänge aus Empfehlungen |
16 |
10 |
2 |
3 |
||||||||
Endbestand |
-4 |
0 |
-1 |
0 |
10 |
10 |
10 |
11 |
10 |
10 |
10 |
10 |
1. Juli
In Lager W1 sollen 5 Artikel ausgeglichen bleiben. MRP zieht erst eine Bestandsumlagerung von L2 in L1 in Erwägung, da bei Bestandsumlagerungen keine Durchlaufzeiten beachtet werden müssen. L2 verfügt jedoch nur über einen Artikel, der umgelagert werden kann, daher ist der Endbestand am 1. Juli -4 für L1 und 0 für L2.
Hinweis
Obwohl es Bestandshöhenanforderungen für L2 gibt, behandelt MRP Auftragsbedarfe mit höherer Priorität. Daher lagert MRP im Zeitraum für die Durchlaufzeit zuerst verfügbaren Bestand von L2 in L1 um, um die Bedarfe von L1 mit Fälligkeit am 1. Juli zu erfüllen.
2. Juli
Lager L2 erhält am 2. Juli 3 Artikel. MRP empfiehlt, diese 3 Artikel in L1 umzulagern, sodass der Endbestand am 2. Juli -1 für L1 und 0 für W2 ist.
3. Juli
Aus L2 können keine weiteren Artikel umgelagert werden, es gibt jedoch einen Bedarf von 6 Artikeln, damit der Bestand nicht in den negativen Bereich fällt. Angesichts der Bestandshöhenanforderungen empfiehlt MRP 16 Artikel für W1 und 10 Artikel für W2 am 1. Juli, dem ersten Tag des Planungshorizonts, damit beide Lager Zugänge aus Empfehlungen haben, um sowohl Auftragsbedarfe als auch Bestandshöhenanforderungen erfüllen zu können.
4. Juli
Lager L1 hat einen Bedarf von 15. L2 hat an diesem Tag 16 Artikel erhalten. MRP empfiehlt daher, 15 Artikel von L2 in L1 umzulagern, sodass der Endbestand 10 für L1 und 11 für W2 ist.
5. Juli
Unter Berücksichtigung der Bestandshöhenanforderungen für beide Lager fehlen in L1 3 Artikel, während L2 nur noch 1 Artikel hat. Daher lagert MRP diesen einen Artikel zuerst in L1 um und plant dann eine Auftragsempfehlung am 3. Juli, 2 Tage vor dem 5. Juli, um den Bedarf von L1 für die anderen 2 Artikel zu decken.
6. Juli
Unter Berücksichtigung der Bestandshöhenanforderungen für beide Lager fehlen in L1 3 Artikel, während in L2 kein Artikel mehr vorhanden ist. MRP kann nur Aufträge für L1 am 4. Juli empfehlen, um den Bedarf am 6. Juli zu decken.