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Vorgehensweisen Umsetzung logischer Systeme (ab NetWeaver-Release 6.20)  Dokument im Navigationsbaum lokalisieren

Verwendung

Ab NetWeaver-Release 6.20 bietet SAP die Möglichkeit, die Umsetzung Logischer Systeme über eine neue Transaktion durchzuführen, die eine übersichtlichere und einfacherer Handhabung ermöglicht. Die bisher für diesen Prozess vorgesehene Transaktion BDLS bleibt unverändert bestehen, wird aber durch die neue Transaktion BDLSS ergänzt. Im Unterschied zur Transaktion BDLS kann hier die Umsetzung logischer Systeme auch remote in allen Partnersystemen vorgenommen werden.

AchtungBeachten Sie bitte folgende Punkte, bevor Sie mit der Bearbeitung beginnen:

·       In Produktivsystemen ist die Umsetzung des logischen Systemnamens nicht vorgesehen.

·       Während des Laufs des Umsetzungsprogramms dürfen keine anderen Aktivitäten in den betroffenen Systemen, auch keine Kommunikation mit anderen Systemen, durchgeführt werden.

·       Alle IDocs im System müssen abgearbeitet sein, da der logische Systemname im IDoc-Datensatz enthalten sein könnte. Der logische Systemname in IDoc-Datensätzen würde bei der Umsetzung nicht berücksichtigt werden.

·       Die Umsetzung soll zuerst in dem aktuellen logischen System (aktueller Mandant) erfolgen. In der Regel soll danach die Umsetzung des logischen Systemnamens auch in allen Partnersystemen durchgeführt werden. Die Tabellen für die Definition logischer Systemnamen (TBDLS, TBDLST) werden im aktuellen System besonders behandelt. Es wird nach Eingabe der Systemnamen geprüft, ob sie bereits definiert wurden. Bei der Umsetzung wird der alte Systemname nicht umgesetzt. Stattdessen wird der neue Systemname eingefügt. Der alte Systemname soll aus den Tabellen manuell entfernt werden, wenn der Umsetzungsvorgang in allen Partnersystemen beendet wurde. Vorgeschlagen wird für das aktuelle System die Umsetzung für mandantenabhängige und -unabhängige Tabellen. Für alle anderen Systeme wird die Umsetzung nur für mandantenabhängige Tabellen vorgeschlagen.

·       Manuelle Änderungen von logischen Systemnamen in den relevanten Tabellen sollten Sie nicht vornehmen. Ansonsten werden die Anwendungsbelege nicht mehr oder nicht vollständig gefunden.

Voraussetzungen

·       Der Benutzer des Programms besitzt das Berechtigungsobjekt B_ALE_SYS in seinem Benutzerprofil. Es wird empfohlen, daß ausschließlich der ALE-Systemadministrator diese Berechtigung erhält.

·       Vor dem Start der Umsetzung in den Partnersystemen haben Sie das Logische System im aktuellen Mandanten umgesetzt.

Vorgehensweise

1.       Wählen Sie den Transaktionscode BDLSS

 

2.       Im Einstiegsbild der Transaktion wird ein Überblick gegeben. Dieser Überblick stellt, vom aktuellen System aus gesehen, alle Kommunikationspartner dar, die in den ALE-Verteilungsmodellen definiert sind und in den Partnervereinbarungen mit Partnerart 'LS' (Logisches System) gepflegt wurden.

 

3.       Unter der Spalte Technische Infos werden System-Id und Mandant angezeigt, sofern die ermittelte RFC-Destination zu diesem System erreichbar ist. Des weiteren kann die Umsetzung im Partnersystem von hier remote gestartet werden.

 

4.       Für die Funktion Parametrisieren geben Sie im Feld Logischer Systemname (alt) auf dem Dialogfenster den logischen Systemnamen an, der umgesetzt werden soll. Im Feld Logischer Systemname (neu) geben Sie den neuen logischen Systemnamen an. Wurde zum aktuellen System eine Umsetzung durchgeführt und steht noch das Protokoll zur Verfügung, dann sind die zwei Parameter mit entsprechenden Werten gefüllt.

 

5.       Weitere Parameter können Sie unter entsprechendem Tabstrip einstellen. Hier finden Sie z.B. den Parameter Anzahl der Einträge pro Commit Work. Der Defaultwert ist 1.000.000 für Oracle Datenbanken bzw. 100.000 für andere Datenbanken. Dieser Wert ist nur für die Umsetzung relevant. Um Performance zu gewinnen, sollte dieser Wert möglichst groß sein, sofern der Datenbank-Rollbereich ausreichend ist. Sie können diesen Wert eventuell dem entsprechenden System anpassen.

 

6.       Nach dem Parametrisieren können Sie den Umsetzungsvorgang je System remote starten. Für die Umsetzung des logischen Systemnamens stehen folgende Alternativen zur Verfügung:

Umsetzung mandantenabhängiger und -unabhängiger Tabellen

Typische Anwendungen sind:

·       Umbenennen des logischen Systemnamens, d.h., Änderung des logischen Systemnamens in allen Anwendungstabellen aller Partnersysteme.

·       Erstellen eines neuen Systems durch Datenbankkopie. In diesem Fall sollte der Name des neuen Systems anders sein als der des Originalsystems.

Umsetzung mandantenabhängiger Tabellen

·       Eine typische Anwendung ist die Umsetzung des logischen Systemnamens nach Mandantenkopie:

 

1.       Wählen Sie die entsprechende Option für Ihre Anwendung.

 

2.       Der Umsetzungsvorgang lässt sich Online oder als Hintergrundverarbeitung (Default) durchführen. Bei der Hintergrundverarbeitung wird ein Batchjob im entsprechenden System geplant und sofort gestartet.

 

3.       Die Umsetzung muss zunächst im Testlauf gestartet werden. Wird der Radiobutton Testlauf ausgewählt, so werden zuerst alle relevanten Tabellen analysiert und die Anzahl der umzusetzenden Einträge ermittelt. Das Ergebnis des Testlaufs wird in der Datenbank gespeichert und auch in einem Protokoll aufgezeichnet, das dann als Liste ausgegeben werden kann. Ist der Parameter Existenzprüfung auf den neuen Namen in Tabellen beim Testlauf in Parametrisieren gesetzt, wird während des Testlaufs geprüft, ob der neue logische Systemname in den Anwendungstabellen bereits vorhanden ist. Trifft dies zu, wird im Protokoll für diese Tabellen eine Warnung ausgegeben. Sie müssen die Tabellen überprüfen, in denen dieser logische Systemname gefunden wurde, und feststellen, ob die Umsetzung für diese Einträge erwünscht ist. Ansonsten sollten Sie die echte Umsetzung nicht starten.

 

4.       Die Umsetzung betrifft auch die Tabellen für die Kommunikationspartner, die durch Partnernummer und Partnerart identifiziert werden. Sofern die Partnernummer und der logische Systemname gleich sind, wird die Umsetzung auch für diese Tabelleneinträge durchgeführt.

 

5.       In manchen Anwendungen ist es erwünscht, die Daten in der Datenbanktabelle gezielt zu ermitteln bzw. umzusetzen. Dafür können Sie die umzusetzenden Tabellen auswählen bzw. ausschließen, indem Sie die Objekte im Selektionsbild Umzusetzende Tabellen beim Parametrisieren angeben. Die Tabelle T000 für die Zuordnung des Mandanten zum logischen System wird gesondert behandelt und kann nicht ausgeschlossen werden. Sie wird am Anfang des Vorgangs geprüft bzw. umgesetzt. Zu beachten ist, dass, sofern auch nur eine Tabelle umgesetzt wurde, die Definition des Mandanten zum logischen System auch umgesetzt wird, wenn diese Zuordnung im aktuellen Mandanten definiert wurde. Das bedeutet, dass die Anwendungsbelege in den umgesetzten Tabellen gefunden werden, da sie auf den neuen logischen Systemnamen referenzieren, während die Belege, die in noch nicht umgesetzten Tabellen stehen, nicht gefunden werden, da sie immer noch auf den alten logischen Systemnamen referenzieren. Deshalb wird empfohlen, die Umsetzung aller Tabellen in einem Schritt durchzuführen.

 

6.       Prüfen Sie die Umsetzungsprotokolle, um zu sehen, ob der Umsetzungsvorgang erfolgreich durchgeführt wurde. Beachten Sie die Umsetzungsergebnisse. Beispielsweise werden Sie mit dem Zeichen * hinter dem Tabellennamen darauf hingewiesen, dass es sich um eine mandantenunabhängige Tabelle handelt. Im Fall der Umsetzung mandantenabhängiger und -unabhängiger Tabellen werden die vorhandenen Einträge in solchen Tabellen durch den neuen logischen Systemnamen ersetzt. Wenn dies aber nicht gewünscht ist, verwenden Sie Umsetzung mandantenabhängiger Tabellen , so dass die alten Einträge in den mandantenunabhängigen Tabellen erhalten bleiben.

 

7.       Nach der erfolgreichen Ausführung des Umsetzungsvorgangs wird ein Umsetzungsprotokoll erstellt. Es besagt, welche Tabellen und Felder zu dieser Umsetzung ermittelt wurden, und wieviele Einträge relevant sind bzw. umgesetzt wurden.

Performance

·       Der Wert für die Anzahl der Einträge pro Commit Work ist nur für die eigentliche Umsetzung relevant (nicht für den Testlauf) . Um Performance zu gewinnen, sollte dieser Wert möglichst hoch gewählt werden, sofern der Datenbank-Rollbereich ausreichend ist.

·       Der Umsetzungsvorgang kann je nach der Datenmenge im System lange Zeit dauern.

·       Der Testlauf für bestimmte Parameter wird einmal durchgeführt. Das Ergebnis vom Testlauf wird für die echte Umsetzung verwendet. Um die Performance zu verbessern, können Sie das Programm für die echte Umsetzung parallel ausführen. Die Parallelisierung kann in unterschiedlichen Mandanten, oder im selben Mandanten für unterschiedliche Tabellen erfolgen.

·       Wenn Sie sicher sind, dass der neue logische Systemname noch nicht verwendet wurde, dann können Sie den Parameter Existenzprüfung auf den neuen Namen in Tabellen beim Testlauf ausschalten.

·       Wenn Sie manche Tabellen auf keinen Fall umsetzen bzw. eigene Objekte selbst verarbeiten möchten, können Sie mit der Transaktion BDLSC solche Tabellen auschliessen bzw. Objekte aufnehmen. Beachten Sie, dass die Einstellung solcher Objekte mandantenübergreifend ist und beachten Sie auch die Reihnfolge, in der die Objekte behandelt werden sollen. Dafür gibt es eine vorgegebene Programmierschnittstelle.

Wiederaufsetzbarkeit

·       Falls der Umsetzungsvorgang aus irgendwelchen Gründen abgebrochen ist, kann er wiederaufgesetzt werden, da die umgesetzten Daten tabellenweise oder innerhalb einer Tabelle stückweise commitet werden.

Prüfen und Ändern der Kommunikationseinstellungen

·       Asynchrone Kommunikation: Partnervereinbarung

Bei der Umsetzung eines logischen Systemnamens wird der Partnername in der zugehörigen Partnervereinbarung ebenfalls umgesetzt. Außerdem wird der Partnerstatus in der Partnervereinbarung auf inaktiv geändert.
Überprüfen Sie nach der Umsetzung die Partnervereinbarung (Port und RFC-Destination). Ändern Sie diese, falls erforderlich, und aktivieren Sie die geänderte Partnervereinbarung.

·       Synchrone Kommunikation: RFC-Destination

Überprüfen Sie nach der Umsetzung des logischen Systemnamens die RFC-Destination für die synchrone Kommunikation. Ändern Sie diese, falls erforderlich.

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