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Einsatzmöglichkeiten

 

Der SAP Web Application Server bietet eine vollständige Entwicklungs- und Laufzeitumgebung für ABAP-basierte Anwendungen. Sie ist auf die Entwicklung hochskalierbarer betriebswirtschaftlicher Anwendungen optimiert.

Die ABAP Entwicklungsumgebung dient sowohl zur Eigenentwicklung vollständig neuer Anwendungen als auch zur Erweiterung und Modifikation von SAP Standardanwendungen auf Kundenseite. Hierbei kann die gesamte, mächtige Infrastruktur des Web AS genutzt werden, die das Erstellen auch komplexester Anwendungen durch grosse Entwicklergruppen unterstützt.

Die ABAP Technolgie kann eingesetzt werden, um komplette Anwendungen einschießlich Benutzungsoberfläche zu implementieren. Möglich ist aber auch, lediglich die Kernkomponenten einer Anwendung wie Businesslogik und Persistenz in ABAP zu implementieren und über definierte Schnittstellen (RFC, BAPIs, Web Services,…) für eine Java-basierte Oberfläche nutzbar zu machen bzw. anderen Applikationen zur Verfügung zu stellen.

Voraussetzungen

Für das Verständnis der Dokumentation werden folgende Kenntnisse vorausgesetzt:

       1.      Grundlegende Programmierkenntnisse

       2.      Datenbankprogrammierung in SQL

       3.      Grundlagen der Objektorientierten Programmierung

Funktionsumfang

Die ABAP Entwicklungs- und Laufzeitumgebung ermöglicht die Entwicklung komplexer betriebswirtschaftlicher Anwendungen, ohne dass dabei technische Details wie Prozess- oder Speicherverwaltung, Multi-User-Fähigkeit, Datenbankverbindungen oder ähnliches explizit beachtet werden müssen. Diese werden von Basisdiensten zur Verfügung gestellt oder sind direkt in die ABAP Laufzeit integriert. Ebenso ist die Anwendungsentwicklung von der zugrundeliegenden Plattform unabhängig. Der Web AS entkoppelt das Anwendungs-Coding vollständig vom eingesetzten Betriebssystem und verwendeter Datenbank.

ABAP Workbench

Die vollständig in den Server integrierte Entwicklungsumgebung bietet neben dem reinen ABAP Editor zur Erstellung von ABAP Quellcode, Unterstützung für die Entwicklung umfangreicher Projekte in Form von

·         Versionierungsunterstützung

·         Strukturierung der Entwicklungsobjekt in Pakete

·         Oberflächeneditoren für SAP GUI-basierte Oberflächen

·         Entwicklungswerkzeuge für Web-Oberflächen

·         Unterstützung mehrsprachiger Textelemenete und Meldungen

·         Anschluss an den Transport Organizer

·         Direkter Zugang zu allen Datendefinitionen im ABAP Dictionary

·         Debugger

·         Werkzeuge zur Laufzeitanalyse

·         Testwerkzeuge

·         Modifikationsassitent zum Abgleich von kundeneigenen Erweiterungen

ABAP Entwicklungsprojekte werden direkt im System verwaltet, Meta-Informationen und Quellcode liegen in der Datenbank.

ABAP Objects

Die Programmiersprache ABAP vereint die Vorteile einer objektorientierten Sprache mit denen einer integrierten 4GL Sprache. Die typischen OO-Sprachkonstrukte wie Klassen, Interfaces, Vererbung, etc. sind verfügbar. Darüberhinaus sind viele Dienste des Servers, die in anderen Sprachen in Form von Bibliotheken eingebunden und über APIs angesprochen werden müssen, direkt in die Sprache integriert. Hierzu zählen unter anderem die direkte Verwendungsmöglichkeit aller im zentralen ABAP Dictionary verwalteten Datentypen und insbesondere die Integration des Datenbankzugriffs.

Persistenz und Transaktionen

Zentrales Merkmal der ABAP Entwicklung ist die direkte Integrartion des Datenbankzugriffs. Die Laufzeitumgebung sorgt dafür, dass jedem ABAP Programm automatisch eine offene Verbindung zur zentralen Datenbank des Systems zur Verfügung steht, so dass ein Anwendungsprogrammierer sich nicht um das Öffnen und Schliessen von Datenbankverbindungen kümmern muss. ABAP Objects beinhaltet Open SQL, einen plattformunabhängigen SQL Dialekt als direkten Bestandteil der Sprache. Damit können Datenbankzugriffe ohne den Umweg über ein APIs oder eine Klassenbibliothek direkt ausgeführt werden. Puffermechanismen auf Applikationsserverseite sorgen für hochskalierbare, komplexe Datenbankzugriffe.

Neben Open SQL werden Object Services angeboten, die die Definition persistenter Objekte ermöglichen, deren Persistenz komplett von der Laufzeit übernommen wird.

Das Laufzeitsystem bietet einen eigenen Sperrmechanismus an, um Zugriffe auf Daten in der Datenbank zu synchronisieren. Dadurch wird verhindert, dass zwei Transaktionen parallel dieselben Daten in der Datenbank ändern können. Die Verbuchung ermöglicht das Abbilden betriebswirtsachaftlicher Abläufe in abgeschlossenen Transaktionen, die die Datenintegrität garantieren.

UI-Technolgien

Die Oberflächen klassischer SAP Anwendungen basierten in der Vergangenheit auf dem SAP GUI. Neben der listenbasierten Ausgabe von Daten bietet die Dynpro Technologie die Möglichkeit Dialoge zu programmieren, die zur Laufzeit über ein proprietäres Protokoll im SAP GUI angezeigt werden. Diese Art der UI-Programmierung ist weiterhin möglich, wobei zusätzliche UI-Programmiertechniken hinzugekommen sind.

Um existierende Oberflächen mit möglichts geringem Migrationsaufwand im Web nutzen zu können, wurde der ITS eingeführt. Neben der reinen Umsetzung der GUI Oberflächen ins Web-Protokoll zur Laufzeit ist es auch möglich spezielle, HTML-basierte Oberflächen zu erstellen, die zur Laufzeit mit Daten spezieller hierfür entwickelter Dynpros abgemischt werden.

Den serverseitigen Scripting-Ansatz verfolgt das Business-Server-Pages-Modell. Ähnlich zu JSPs, erlaubt dieses Modell, HTML-basierte Webanwendung mit integriertem ABAP zu erstellen. Das Business Server Page Modell basiert auf dem tieferliegenden Internet Communication Framework, das es ermöglicht, ABAP-basierte Dienste zu implementieren, die HTTP- bzw. HTTPS- Anfragen beantworten.

Dokumentations- und Übersetzungswerkzeuge

Zur Erstellenug von Dokumentation und mehrsprachigen Anwendungen dienen die integrierten Dokumentations- und Übersetzungswerkzeuge. Neue Anwendungen und Änderungen an SAP Standardanwendungen können direkt dokumentiert werden wobei die Dokumentationstexte ähnlich den Entwicklungsobjekten verwaltet werden. Die Erstellung von mehrsprachigen Texten kann mit den Übersetzungswerkzeugen getrennt von der eigentlichen Programmentwicklung durchgeführt werden. Anschluss an das Transportwesen ermöglicht den Aufbau und Verwaltung auch komplexer Dokumentations- und Übersetzungslandschaften.

 

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