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FunktionsdokumentationVerfügbarkeitsbestimmung Dieses Dokument in der Navigationsstruktur finden

 

Wenn Sie in der Plantafel, der freien Mitarbeitersuche oder der globalen Bedarfssuche nach geeigneten Ressourcen oder Bedarfen suchen, ermittelt das System die Verfügbarkeit der Ressourcen für das Matching. Sie können dabei zwischen folgenden Methoden der Verfügbarkeitsbestimmung wählen:

  • zeitfensterbezogene Verfügbarkeitsbestimmung

  • kapazitätsbezogene Verfügbarkeitsbestimmung

Es macht keinen Unterschied, ob die Bedarfsquelle ein Auftragsvorgang oder ein Netzplanvorgang ist.

Das System ermittelt außerdem für jede Ressource die absolute Verfügbarkeit und die relative Auslastung im aktuellen Planungshorizont. Weitere Informationen finden Sie unten im Abschnitt 'Übersicht von Verfügbarkeitsdaten zu einer Ressource'.

Voraussetzungen

Sie haben folgende Customizing-Einstellung vorgenommen:   SAP Multiresource Scheduling für ERP   HR-Integration  .

Sie haben den Report /MRSS/HCM_RPTWFMIF zur Überleitung der Verfügbarkeitsdaten aus dem SAP HR ausgeführt.

Funktionsumfang

  • Im Rahmen der Mitarbeiter- oder Bedarfssuche sehen Sie jeweils, welche Methode der Verfügbarkeitsbestimmung momentan eingestellt ist:

    • im Arbeitsplatz Einsatzplaner in den Bereichen der Mitarbeitersuche und Bedarfssuche

    • in den Transaktionen der freien Mitarbeitersuche und der globalen Bedarfssuche jeweils in den Bereichen Verfügbarkeitsmatching.

  • Welche Methode der Verfügbarkeitsbestimmung voreingestellt ist, können Sie im Arbeitsplatz Einsatzplaner unter   Zusätze   Einstellungen   festlegen.

  • Um die Methode der Verfügbarkeitsbestimmung zu ändern, wählen Sie Kapazitätsgraphentyp ändern (Kapazitätsgraphentyp ändern)

  • Sie können bei beiden Methoden (zeitfensterbezogen und kapazitätsbezogen) jeweils wählen, ob das System Reservierungen – das heißt Bedarfe aus reservierten Projekten – berücksichtigen soll.

  • Bei der kapazitätsbezogenen Verfügbarkeitsbestimmung können Sie außerdem für jede Suche entscheiden, ob das System kapazitive Einsätze berücksichtigen soll. Bei der zeitfensterbezogenen Verfügbarkeitsbestimmung wird dies im Customizing unter   SAP Multiresource Scheduling   Arbeitsplatz Einsatzplaner einrichten   Kap. Einsätze bei zeitfensterbez. Verfügbarkeitsbestimmung berücksichtigen   festgelegt.

Allgemeine Regeln der Verfügbarkeitsbestimmung

Das System ermittelt bei beiden Methoden zuerst die Verfügbarkeit (ohne Einsätze) anhand der vorhandenen Zeitzuordnungen. Die Zeitzuordnungen stammen zum einen aus dem SAP HR wie z. B. die Sollarbeitszeit, zum anderen können sie in der Plantafel angelegt worden sein wie z. B. ein Arztbesuch. Dann bildet das System mit den vorhandenen Einsätzen so genannte Kapazitätsgebirge nach folgenden Regeln:

  • Konkrete Einsätze gehen zu 100 % in das Kapazitätsgebirge ein. Wenn also eine Ressource eine Basisverfügbarkeit von 100 % in einem Zeitraum hat und bekommt einen konkreten Einsatz für diesen Zeitraum, hat sie die Verfügbarkeit 0.

  • Gestreckte Einsätze ergeben keine negativen Werte für die Verfügbarkeit, da sie nur für die Zeit Arbeit vorsehen, in der die Ressource auch verfügbar ist.

  • Kapazitive Einsätze verteilt das System mit ihrer Dauer gleichmäßig zwischen Beginn und Ende des Einsatzes. Wenn also eine Ressource z. B. an einem Arbeitstag von 8 Stunden einen zweistündigen kapazitiven Einsatz zu erledigen hat, dann reduziert dieser Einsatz die Verfügbarkeit von 100 % auf 75 %, da der kapazitive Einsatz ein Viertel der Arbeitszeit in Anspruch nimmt.

Zeitfensterbezogene Verfügbarkeitsbestimmung

Diese Methode der Verfügbarkeitsbestimmung wählen Sie als Disponent eher bei Bedarfen mit kurzer geplanter Dauer. Bei der zeitfensterbezogenen Verfügbarkeitsbestimmung sucht das System nach dem größten zusammenhängenden Zeitraum mit 100 % freier Kapazität. Es bewertet die Verfügbarkeit danach, wie groß dieser verfügbare Zeitraum im Vergleich zur Bedarfsdauer ist. Da in der zeitfensterbasierten Verfügbarkeitsbestimmung immer eine Verfügbarkeit von 100 % vorausgesetzt wird, ist per Definition in dem Zeitraum, in dem ein kapazitiver Einsatz liegt, das Resultat der Verfügbarkeitsbestimmung 0 %.

Beispiel Beispiel

Gegeben sei ein Bedarf für einen Zeitraum zwischen 8 und 18 Uhr mit einer Dauer von vier Stunden. Die gefundene Ressource hat von 12 bis 13 Uhr Mittagspause und ist bereits für zwei konkrete Einsätze geplant: einen zwischen 9 Uhr und 11 Uhr und einen zweiten zwischen 15 und 17 Uhr. Das größte zusammenhängende Zeitfenster mit 100 % Verfügbarkeit wäre also zwischen 13 und 15 Uhr. Das System ermittelt für die gefundene Ressource eine Verfügbarkeit von 50 %, da den geforderten 4 Stunden ein maximales zusammenhängendes Zeitfenster von 2 Stunden gegenübersteht.

Ende des Beispiels.
Kapazitätsbezogene Verfügbarkeitsbestimmung

Diese Methode der Verfügbarkeitsbestimmung wählen Sie als Disponent eher bei Bedarfen mit langer geplanter Dauer. Bei der kapazitätsbezogenen Verfügbarkeitsbestimmung ermittelt das System die durchschnittliche Verfügbarkeit der Ressource über den angegebenen Zeitraum. Dazu bildet es Integrale über die Zeit und vergleicht das Ergebnis mit der Bedarfsdauer.

Übersicht von Verfügbarkeitsdaten zu einer Ressource

Im Arbeitsplatz Einsatzplaner können Sie unter   Zusätze   Einstellungen   im Bereich Sichtbare Spalten die Anzeige der Spalten RA (Relative Auslastung) und AV (Absolute Verfügbarkeit) an- oder ausschalten.

Zur Ermittlung der Übersichtsdaten verwendet das System folgende Werte:

  • Verfügbarkeit aufgrund der vorhandenen Zeitzuordnungen

  • Ob das System Reservierungen und kapazitive Einsätze berücksichtigt, hängt von den entsprechenden Steuerungsparametern zur Verfügbarkeitsbestimmung unter   Zusätze   Einstellungen   ab.

  • Ob Sie kapazitätsbezogene oder zeitfensterbezogene Verfügbarkeitsbestimmung gewählt haben, ist für die Ermittlung der Übersichtsdaten nicht relevant.

  • Absolute Verfügbarkeit in Stunden: Das System zieht die konkreten Einsätze und ggf. die Reservierungen und kapazitiven Einsätze der Ressource von der Verfügbarkeit aufgrund der vorhandenen Zeitzuordnungen im Planungshorizont ab.

    Beispiel Beispiel

    Eine Ressource hat für den Zeitraum der Plantafel zunächst anhand der Zeitzuordnungen eine Verfügbarkeit von 100 Stunden. Das System berücksichtigt auch Reservierungen und kapazitive Einsätze bei der Ermittlung der Verfügbarkeit der Ressource, da Sie dies als Default für die Verfügbarkeitsbestimmung unter   Zusätze   Einstellungen   hinterlegt haben. Wenn die Ressource also von den 100 Stunden schon 30 Stunden für konkrete Einsätze, 10 Stunden für Reservierungen und 10 Stunden für kapazitive Einsätze verplant ist, bleibt eine Absolute Verfügbarkeit von 50 Stunden für den aktuellen Planungshorizont übrig.

    Ende des Beispiels.
  • Relative Auslastung in Prozent: Für die Relative Auslastung vergleicht das System die Absolute Verfügbarkeit mit der Verfügbarkeit der Ressource aufgrund der vorhandenen Zeitzuordnungen und ermittelt daraus die Relative Auslastung. Wenn also z. B. die Absolute Verfügbarkeit 50 Stunden beträgt und die Verfügbarkeit ohne Einsätze 100 Stunden, ergibt das eine Relative Auslastung von 50 %.