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Verwendung

Eine Zuordnungsänderung macht organisatorische Änderungen in der Artikel-, Kunden- oder Vertriebsstruktur für bereits gebuchte Daten, d.h. für die Vergangenheit, wirksam, z.B. eine neue Zuordnung von Kundenbezirken zu Gebieten oder von Produkten zu Produktgruppen. Sie kann periodisch durchgeführt werden.

Damit werden geänderte Zuordnungen im Kunden- und Materialstamm, in der SD-Kundenhierarchie oder in den Ableitungsregeln des Systems CO-PA für die bereits vorhandenen Daten der Ergebnisrechnung wirksam.

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Als Konsequenz einer durchgeführten Zuordnungsänderung ist im Infosystem und in der Planung nur noch die neue Zuordnung bekannt. Die ursprünglichen, zum Zeitpunkt der jeweiligen Buchung gültigen Merkmalswerte können nur noch über eine Einzelpostenliste angezeigt werden. Da die existierenden Ergebnisobjekte der neuen Zuordnung angepaßt werden, werden somit alle auf ein Ergebnisobjekt kontierten Objekte wie Kundenaufträge oder Projekte und alle vorhandenen SAP-Belege wie Fakturen oder FI-Belege entsprechend der aktuellen Zuordnung den Merkmalen der Ergebnisrechnung zugeordnet.

Begriffserklärung

Zuordnungsänderung

Eine Zuordnungsänderung macht Änderungen an Stammdaten, die in die Merkmalsableitung eingehen, im CO-PA Datenbestand für die Vergangenheit wirksam, indem die Merkmalswerte von Ergebnisobjekten verändert werden.

Selektionsbedingung

Eine Selektionsbedingung ist eine Auswahl von Merkmalen, wobei für jedes der Merkmale eine durch Selektionsoptionen beschriebene Merkmalseinschränkung definiert ist.

Umsetzregel

Eine Umsetzregel ist die Bekanntgabe einer der folgenden Informationen für jedes durch das Zuordnungsänderungs-Programm änderbare Merkmal:

  • neu ableiten (Default)

  • nicht verändern (fest vorbelegt für KOKRS, BUKRS, GSBER, KAUFN, KDPOS und Mengeneinheiten)

  • durch Festwert ersetzen (der Festwert, evtl. Initial, muß dann angegeben werden)

Änderungsauftrag

Ein Änderungsauftrag besteht aus einer Selektionsbedingung, einer Umsetzregel und einem beschreibenden Text. Die Semantik orientiert sich am Begriff des Änderungsbelegs, d.h. im Idealfall wird bei weniger umfangreichen Stammdatenänderungen pro Änderungsbeleg ein Änderungsauftrag angelegt.

Änderungsaufträge sind nicht direkt ausführbar.

Änderungslauf

Ein Änderungslauf faßt eine oder mehrere Änderungsaufträge zusammen.

Der Änderungslauf ist die ausführbare Einheit, durch die eine Zuordnungsänderung abgebildet wird. Einmal erfolgreich ausgeführte Änderungsläufe können nicht mehr verändert oder nochmals ausgeführt werden. Eine Rückabwicklung ist möglich. Status-Information (wer hat wann ausgeführt, Endstatus) und Protokoll werden geschrieben.

Einsatzstrategie

In der betrieblichen Praxis ist es oftmals schwierig, Änderungen an ableitungsrelevanten Stammdaten auf bestimmte Stichtage zu beschränken. Andererseits wirken sich solche Änderungen aber sofort auf Buchungen ins CO-PA aus und erzeugen dort regelmäßig neue Ergebnisobjekte, während die zugehörigen „alten" Ergebnisobjekte nicht weiter bebucht werden:

Beispiel Beispiel

Kunde Mustermann (Kundennummer 1) wird bis zum 7.2.97 vom Vertreter Müller (Vertreternummer 1234) betreut. Für Absätze des Artikels 1234.56.78.90 wurde im Rahmen diverser Ist-Buchungen ein Ergebnisobjekt 0000000001 mit den Merkmalswerten KNDNR=1, WWSAL=1234 , ARTNR=1234.56.78.90 angelegt. Aufgrund einer Umstrukturierung des Vertriebs wird der Kunde Mustermann ab dem 8.2.97 vom Vertreter Maier (Vertreternummer 1235) betreut. Beim nächsten Verkauf des oben genannten Artikels an den Kunden Mustermann wird ein neues Ergebnisobjekt 0000000002 mit den Merkmalswerten KNDNR=1, WWSAL=1235 , ARTNR=1234.56.78.90 angelegt, auf das der Umstatz gebucht wird. Das Ergebnisobjekt 0000000001 wird (bei korrektem Customizing) nie wieder bebucht. Im Rahmen einer geeigneten Zuordnungsänderung wird dieses Ergebnisobjekt später derart modifiziert, daß die Ergebnisobjekte 0000000001 und 0000000002 die gleiche Merkmalskombination besitzen.

Ende des Beispiels.

Dieses Systemverhalten sollte nach Möglichkeit verhindert werden, da das Abarbeiten der redundanten Ergebnisobjekte die Performance von Lese-Zugriffen auf die Objektebene negativ beeinflussen und gegebenenfalls langfristig sogar dominieren kann.

Daraus ergibt sich die Forderung nach einem zeitnahen Nachziehen der Änderungen durch geeignete Änderungsläufe. Allerdings machen solche Änderungsläufe die vorhandenen Verdichtungsebenen und Verdichtungsdaten ungültig, die danach neu aufgebaut werden müssen (siehe Auswirkung auf Verdichtungsebenen und -daten ).